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Blähungen: Warum Frauen häufiger betroffen sind

Blähungen sind noch immer ein Tabu-Thema. Eine US-Studie hat untersucht, wie verbreitet sie sind und warum Frauen öfter darunter leiden.

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Frau in blauer Unterwäsche

© Staras / iStock

Blähungen können zum Beispiel durch bestimmte Lebensmittel wie Hülsenfrüchte oder Rohkost oder durch das übermäßige Verschlucken von Luft ausgelöst werden. Allerdings können auch Magen-Darm-Erkrankungen oder Stress dahinterstecken. Verantwortlich für die Flatulenzen sind vermehrte Gasansammlungen im Darm. Wenn diese entweichen, entsteht der typische Pups.

Obwohl Blähungen etwas Alltägliches sind, gab es bisher wenig wissenschaftliche Daten darüber, wie oft Flatulenzen in der Bevölkerung vorkommen. Um die Häufigkeit und den Schweregrad von Blähungen und die damit zusammenhängende Inanspruchnahme von medizinischer Versorgung festzustellen, hat ein Team um die Gastroenterologin Janice Oh vom Department of Medicine des Cedars-Sinai Medical Center in Los Angeles (USA) eine landesweite Umfrage unter fast 89.000 Amerikanern durchgeführt.

Tabuthema: Viele Betroffenen suchen keinen Arzt auf

Die Forscher hatten per E-Mail einen Fragenbogen an fast 90.000 Personen geschickt. Von den 88.795 Personen, die zwischen Mai und Juni 2020 den Fragebogen beantworteten, gaben knapp 14 Prozent an, in den vergangenen sieben Tagen Blähungen gehabt zu haben – also jede siebte Person.

„Nach unserem Wissen gehört diese Arbeit zu den größten Studien zu Blähungen in den USA“, erklärt Brennan Spiegel, Leiter der Abteilung Health Services Research am Cedars-Sinai Medical Center und Mitautor der Studie.

Menschen, die an einer Begleiterkrankung wie etwa an einem Reizdarmsyndrom oder Colitis ulcerosa und gleichzeitig an Magen-Darm-Beschwerden wie Bauchschmerzen litten, hatten ein höheres Risiko für Blähungen und zudem für schwerere Beschwerden.

Auch die medizinische Versorgung bei Flatulenz wurde analysiert: Von den Betroffenen suchten knapp 60 Prozent nie einen Arzt wegen ihrer Blähungen auf – 29 Prozent versuchten die Beschwerden selbst zu lindern oder sie vermieden den Arztbesuch, weil es ihnen unangenehm war, mit ihrem Arzt darüber zu sprechen.

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Frauen haben häufiger Blähungen als Männer

Eine interessante Erkenntnis der Studie: Es gibt einen Unterschied zwischen den Geschlechtern. Frauen waren deutlich häufiger von Blähungen betroffen als Männer.

Es gibt verschiedene Annahmen, warum das so ist: „Dazu gehören hormonelle, metabolische, psychosoziale, Lebensstil- und Ernährungsunterschiede zwischen Männern und Frauen“, sagt Gastroenterologin Oh. So kann der Anstieg des weiblichen Geschlechtshormons Progesteron bei Frauen in der Zeit um den Eisprung und um die Periode beispielsweise bewirken, dass Blähungen auftreten.

Blähungen lassen sich wirksam behandeln

Da Blähungen noch immer ein Tabu-Thema sind, erfolgt häufig keine ärztliche Behandlung. Dabei können Blähungen wirksam mit Medikamenten, pflanzlichen Mitteln oder einer Änderung des Lebensstils (insbesondere der Ernährung) gelindert werden. Es sei notwendig, dass Ärzte im Untersuchungsgespräch nach Blähungen fragen und über dieses Thema aufklären, fordern die Forscher. Auch sollte bei wiederholten Flatulenzen unbedingt die Ursache abgeklärt werden, um eine ernsthafte Erkrankung auszuschließen.

Quellen
  • Oh J E et al.: Abdominal Bloating in the United States: Results of a Survey of 88,795 Americans Examining Prevalence and Healthcare Seeking; Clinical Gastroenterology and Hepatology; 2022; DOI: 10.1016/j.cgh.2022.10.031
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