Zusammenfassung:
- Ursachen: verschiedene, u. a. Sportverletzungen, Überlastungen, Entzündungen oder Gelenkverschleiß
- Was hilft? Je nach Ursache sind Kälte oder Wärme wohltuend, auch Salben mit Pflanzenextrakten können Schmerzen und Entzündungen lindern. Gegebenenfalls ist eine medikamentöse Therapie (mit Schmerzmitteln, Kortison oder Hyaluronsäure) notwendig, in manchen Fällen helfen orthopädische Hilfsmittel wie Bandagen, Orthesen oder Einlagen.
- Übungen stärken oder dehnen die Strukturen um das Kniegelenk und können dadurch Schmerzen lindern. Wichtig: regelmäßig durchführen und nicht übertreiben!
- Wann zum Arzt: Bei unbekannter Ursache, starken Schmerzen und weiteren Symptomen wie Bluterguss oder Überwärmung ist ein Besuch beim Orthopäden angeraten.
Das Knie ist für Schmerzen besonders anfällig, denn hier kommen mehrere Knochen zusammen, es verlaufen dort Bänder, kurz: Das Knie ist sehr komplex aufgebaut. Knieschmerzen, auch Gonalgie genannt, können ganz unterschiedlich ausfallen. Mal treten Knieschmerzen akut auf, mal sind sie chronisch. Manchmal beschränken die Kniebeschwerden sich auf einen bestimmten Bereich, manchmal schmerzt das Knie diffus. Welche Ursachen Knieschmerzen haben können und was sich dagegen tun lässt, erfahren Sie hier.
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Knieschmerzen: Ursachen
Im besten Fall verrichten die Knie ihre Arbeit unbemerkt. Und sie haben viel zu tun: sitzen, gehen, rennen, Treppen steigen, Fahrrad fahren – für all das brauchen wir sie. Kein Wunder, dass sich derart beanspruchte Gelenke, die bei vielen Tätigkeiten auch noch unser gesamtes Körpergewicht tragen, öfter mal melden: Laut eine Umfrage des Robert Koch-Instituts leiden 17 Prozent der Frauen und 15 Prozent der Männer im Alter zwischen 18 und 79 Jahren an Schmerzen im Kniegelenk, wobei schmerzende Knie ab etwa 50 Jahren deutlich häufiger vorkommen als in der Jugend.
Stichwort: Verschleiß. Der ist aber nur einer der Gründe, warum das Knie wehtut. Auslöser für schmerzende Knie können auch Entzündungen, Verletzungen, Über- oder Fehlbelastungen sein, die Liste an Möglichkeiten ist lang. Ebenso die an Symptomen, wie und wo sich Knieschmerzen äußern.
Manchmal treten die Knieschmerzen vorne auf, manchmal hinten, mal im inneren und mal im äußeren Bereich des Knies. Bisweilen ist der Schmerz im Knie lokal begrenzt spürbar, in anderen Fällen ist er schwer zu orten oder das gesamte Gelenk ist betroffen. Knieschmerzen können plötzlich auftreten oder schleichend. Sie können stechend sein, sich in einer Erwärmung oder Rötung der jeweiligen Stelle äußern oder auf die umliegende Muskulatur ausstrahlen.
Gerade weil so viele Ursachen für Knieschmerzen in Betracht kommen, ist es wichtig, die jeweils zutreffende herauszufinden. Denn nur so lassen sich die Beschwerden behandeln und die Funktion dieses wichtigen Gelenks wieder (so weit wie möglich) herstellen.
Knieschmerzen bei Belastung
Sogenannte Belastungsschmerzen im Knie entstehen unter körperlicher oder mechanischer Belastung und verschwinden danach wieder. Oft treten solche Knieschmerzen beim Gehen auf, beim Sport oder Wandern. Eine Rolle bei der Entstehung von Knieschmerzen unter Belastung spielt, wie sich die Kniescheibe in der Führungsrinne des Kniegelenks bewegt. Tut sie das nicht akkurat, gibt es Probleme. Das Knie überlastet – und zwar umso eher, wenn einer oder mehrere der folgenden Faktoren zutreffen:
- anatomischen Fehlstellungen (z. B. verschieden lange Beine)
- Fuß- oder Beinfehlstellungen (u. a. Plattfuß oder X-Beine)
- verkürzte Muskeln oder schwache Oberschenkel- und Hüftmuskulatur
Außerdem erhöht sich das Risiko für Beschwerden, wenn die Knie regelmäßig beispielsweise diesen Belastungen ausgesetzt sind:
- Joggen, Wandern, Fitnessübungen wie Kniebeugen oder Treppensteigen können Knieschmerzen verursachen.
- Radfahren, besonders sportliches Radfahren, d. h. lange Touren können „auf die Knie gehen“ (vor allem Fahrten bergauf belasten die Kniegelenke).
- Bei Kontaktsportarten mit schnellen Richtungswechseln und Sprints, wie Handball oder Fußball, wirken hohe Kräfte auf die Knie.
- Wenn die Trainingsintensität, -dauer oder -häufigkeit zu schnell gesteigert wird, sind die Gelenke, Sehnen und Bändern zu langsam in ihren Anpassungsmechanismen. Schmerz kann entstehen.
- Ist eine schwache Oberschenkelmuskulatur der Grund, treten die Knieschmerzen meist hinter oder neben der Kniescheibe auf, also im vorderen Kniebereich, Experten sprechen dann vom patellofemoralen Schmerzsyndrom (PFS). Das spüren Betroffene vor allem, wenn sie Treppen hoch- oder runterlaufen.
Knieschmerzen nach Belastung
Knieschmerzen nach dem Joggen, dem Wandern oder generell nach dem Sport haben ihre Ursache oft in einer gleichförmigen Bewegung über lange Zeit hinweg, also eine oder mehrere Stunden lang. Sie belastet die Muskeln, Knorpel und Sehnen am Kniegelenk – manchmal zu sehr. Der Grund für nach einer Belastung auftretende Knieschmerzen ist also oft eine Überlastung. Die kann unter anderem zu folgenden Erkrankungen führen:
- Schleimbeutelentzündung an der Kniescheibe: Der betroffene Bereich des Knies ist geschwollen, der Schmerz stechend und es tritt eine Überwärmung auf.
- Patellaspitzensyndrom (Springerknie): Hier ist der Sehnenansatz der Patellasehne überreizt. Betroffene haben Knieschmerzen unter- oder oberhalb der Kniescheibe, das Kniegelenk ist empfindlich auf Druck und manchmal geschwollen.
- Arthrose: Typisches Symptom einer beginnenden Kniearthrose, also einem Verschleiß des Gelenkknorpels im Knie, können Knieschmerzen nach körperlicher Aktivität sein.
Knieschmerzen beim Aufstehen
Sind zu Beginn eines Bewegungsablaufs die Knieschmerzen zu spüren, wenn Sie nach längerem Sitzen mit angewinkelten Beinen von einem Stuhl aufstehen oder aus dem Bett steigen, zum Beispiel, sprechen Experten von Anlaufschmerzen. Solche Knieschmerzen sind typisch für Arthrose. Das ist eine Gelenkerkrankung, bei der sich langsam der Gelenkknorpel abbaut. Begünstigt werden solche Knieschmerzen durch häufiges, langes Sitzen, denn dann werden der große Zwillingswadenmuskel sowie der Oberschenkelmuskel immer kürzer und steifer. Da beide übers Knie laufen, erhöht sich dort der Druck. Das belastet wiederum den Knorpel im Kniegelenk und eine Kniegelenksarthrose, eine sogenannte Gonarthrose, entsteht.
Neben einer Arthrose ist auch eine rheumatische Erkrankung, also eine entzündliche Reaktion im Kniegelenk, denkbar, wenn beim Anlaufen Knieschmerzen spürbar sind, diese sich aber nach ein paar Schritten wieder verflüchtigen. Da beide Erkrankungen nicht heilbar sind, wird der Knieschmerz chronisch werden. Als solcher gilt er, wenn er länger als sechs Wochen anhält.
Knieschmerzen in Ruhe
Ruheschmerzen machen sich dann bemerkbar, wenn das Knie inaktiv ist, beim Sitzen oder Liegen beispielsweise. Für solche Knieschmerzen, die nachts und in Ruhe auftreten, sind oft entzündliche Erkrankungen des Kniegelenks wie Rheuma verantwortlich. Als Ursache für Knieschmerzen in Ruhe kommen aber auch Meniskusverletzungen oder eine Gelenkdegeneration (Arthrose), Morbus Ahlbäck, bei der sich die Knochensubstanz zurückbildet, oder Erkrankungen der Wirbelsäule – wie ein Bandscheibenvorfall – infrage. Ein Bandscheibenvorfall kann brennende Knieschmerzen verursachen, wenn er den Spinalnerv einengt und reizt, der die Knieregion versorgt.Knieschmerzen nach Lokalisation
Knieschmerzen lassen sich nicht nur nach dem Zeitpunkt ihres Auftretens kategorisieren. Auch der Ort, wo sie sich bemerkbar machen, kann dem Arzt erste Hinweise darauf geben, was die Ursache für das schmerzende Knie sein könnte.
Knieschmerzen vorn
Gründe für vordere Knieschmerzen können sein
- eine herausgesprungene oder eine gebrochene Kniescheibe (Patellaluxation oder Patellafraktur). Das Knie lässt sich bei einem Bruch nicht mehr komplett strecken, oft bilden sich ein Bluterguss und eine Schwellung im Kniegelenk. Bei einer Luxation können Knieschmerzen beim Anwinkeln und Beugen auftreten.
- eine Fehlbildung der Kniescheibe (Patelladysplasie). Die Knieschmerzen sind hier dumpf und direkt hinter der Kniescheibe. Die Fehlform, meist eine Asymmetrie, schädigt langfristig die Knorpel und kann zu einer Kniescheibenarthrose führen.
- ein Springerknie. Hier ist die Kniescheiben-Sehne überlastet, meist durch eine ungewohnte, wiederkehrende Zugbeanspruchung. Das Sehnengewebe wird unter der wiederholten Belastung immer schwächer. Beim Springerknie sind die Knieschmerzen unterhalb der Kniescheibe zu spüren, öfter aber im unteren Drittel der Kniescheibe.
- ein patellofemorales Schmerzsyndrom (PFS; siehe auch: Knieschmerzen bei Belastung). Die Knieschmerzen sitzen hier um die Kniescheibe herum, zwischen Oberschenkel und Kniescheibe.
Knieschmerzen hinten
Bei Knieschmerzen um die Kniekehle herum, also hinten am Knie, sind unter anderem diese Auslöser denkbar:
- Kreuzbandriss: Er entsteht zum Beispiel bei Krafteinwirkung auf das gestreckte Knie, zum Beispiel bei einer Drehbewegung beim Skifahren. Das vordere Kreuzband reißt häufiger als das hintere, manchmal reißen auch beide.
- Verletzungen von Muskeln und Sehnen, zum Beispiel der Oberschenkelmuskulatur oder der Kniekehlensehne.
- Baker-Zyste: Eine Baker-Zyste ist eine mit Flüssigkeit gefüllte Aussackung der Gelenkkapsel des Kniegelenks in der Kniekehle. Die Knieschmerzen sitzen entsprechend hinten im Knie. Baker-Zysten können angeboren sein oder infolge eines Meniskus- oder Knorpelschadens entstehen.
Knieschmerzen außen
Außen am Knie macht der Schmerz sich unter anderem aufgrund dieser Ursachen breit:
- Außenbandriss: entsteht durch eine Verdrehung oder Verrenkung des Knies unter Belastung, zum Beispiel ein plötzlicher Richtungswechsel beim Fußball oder Tennis. Das Knie schwillt an, die Schmerzen sind heftig.
- Riss des Außenmeniskus: tritt meist durch Verschleiß auf, der Außenmeniskus kann aber auch durch eine Verletzung reißen. Der Knieschmerz ist akut, ganz strecken lässt sich das Knie nicht mehr.
- Läuferknie: Die Knieschmerzen seitlich, genauer: an der Außenseite, treten hier auf, weil eine Sehnenplatte an der Oberschenkelaußenseite (Tractus iliotibialis) übermäßig oder falsch belastet wird. Dann reibt sie an einem Vorsprung des Oberschenkelknochens und wird gereizt. Die Folge: stechende oder ziehende Knieschmerzen außen, die zunächst nur beim Laufen auftreten, später auch beim Gehen oder beim Aufstehen nach längerem Sitzen.
Knieschmerzen innen
Dass die Knieschmerzen auf der Innenseite des Knies spürbar sind, kann folgende Gründe haben:
- Riss des Innenmeniskus: Das kann bei einer unglücklichen Kombination aus Beuge- und Drehbewegung passieren, beispielsweise beim Handball- oder Basketballspielen. Auch häufiges In-die-Hocke-gehen oder schweres Heben kann den Innenmeniskus schädigen. Der Muskel reißt zum Teil oder vollständig vom Schienbein ab. Das Kniegelenk kann die Streckbewegung nicht mehr komplett ausführen oder blockiert gänzlich, Knieschmerzen beim Beugen oder Anwinkeln sind ebenfalls möglich.
- Innenbandriss: Das Innenband am Knie reißt meist beim Sport, durch einen schnellen Richtungswechsel beim Tennis oder einen Sturz beim Skifahren zum Beispiel. Die Knieschmerzen sitzen innen am Knie, kommen plötzlich und werden oft von einer Schwellung begleitet.
- Schleimhautreizung: Ist die Plica, eine Falte der Schleimhaut am Kniegelenk, gereizt, kann dies zu einer Entzündung an der Kniescheibe innen führen. Eine solche Reizung entsteht zum Beispiel nach einer Verletzung oder durch Belastung.
- Pes anserinus-Syndrom: Hier sind entweder die Sehnen der Oberschenkelmuskulatur oder der Hüftmuskeln entzündet oder die dazwischen liegenden Schleimbeutel. Grund für solche Knieschmerzen kann sportliche Überlastung oder ein muskuläres Ungleichgewicht sein. Der Schmerz macht sich oft im oberen Bereich des Schienbeins oder innen am Kniegelenk bemerkbar.
Knieschmerzen: Was hilft?
Das Knie tut weh, was tun? Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Nicht alle eignen sich für jede Art von Knieschmerzen. Bei allem, was über einen Kratzer oder eine Schürfwunde hinausgeht, sollten Sie einen Arzt konsultieren. Er kann die Ursachen eingrenzen und eine geeignete Therapie vorschlagen.
Was tun bei Knieschmerzen: Hausmittel
Knieschmerzen: kühlen oder wärmen?
Haben Sie eine akute Verletzung des Kniegelenks, zum Beispiel durch einen Sportunfall oder Sturz, gilt es zunächst einmal, das Knie zu entlasten. Halten Sie sich an die sogenannte PECH-Regel, eine Abkürzung für „Pause“, „Eis“, „Kompression“ (auf Englisch Compression), „Hochlagern“.
Durch das Kühlen, zum Beispiel mit einem in ein Handtuch gewickelten Eisbeutel oder kalte Umschläge, ziehen sich die Blutgefäße zusammen. Das beugt Schwellungen und Blutergüssen beziehungsweise deren Größerwerden vor. Die Kälte behindert die Schmerzrezeptoren und lässt die Schmerzen geringer werden. Weil nach dem Kühlen die Durchblutung an diesen Stellen stärker wird, werden auch schneller Abwehrzellen dorthin transportiert. Kühlen wirkt also auch entzündungshemmend. Die Kompression, beispielsweise mittels eines straffen Verbands, stabilisiert das schmerzende Knie. Das Hochlagern verringert ebenfalls den Blutfluss.
Wärme ist dagegen oft bei verspannten Muskeln (z. B. durch viel und langes Sitzen) oder rheumatischen Erkrankungen wohltuend. Sie entspannt die Muskulatur und lindert die Schmerzen, wenn sie länger (mind. 15 Minuten) auf das Knie einwirken kann.
Pflanzliche Mittel gegen Knieschmerzen
Salben, Gels oder Cremes mit Pflanzenextrakten können ebenfalls helfen, Knieschmerzen zu lindern. Ihre Inhaltsstoffe können die Durchblutung fördern und/oder entzündungshemmend wirken. Zum Einsatz in solchen Produkten kommen beispielsweise Cayenne-Pfeffer, Beinwell-Wurzelextrakt oder auch Rosmarin- und Pfefferminzöl.
Enzymtabletten mit dem Verdauungseiweiß Trypsin, dem Flavonoid Rutin und dem Ananas-Enzym Bromelain helfen beispielsweise gegen abnutzungsbedingte Knieprobleme (Arthrose), gegen Schwellungen, Entzündungen und Schmerzen.
Wichtig: Da der Wirkstoffgehalt in pflanzlichen Salben oder Gels variieren kann, sodass sich nicht jedes Produkt für jede Art Knieschmerz eignet, fragen Sie Ihren Arzt nach einer Empfehlung und experimentieren Sie nicht eigenmächtig herum.
Knieschmerzen: Medikamente
Gegen verschleißbedingte Knieschmerzen können Salben oder Schmerzgels mit sogenannten nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) helfen. Zu ihnen zählen Arzneistoffe wie Ibuprofen oder Diclofenac, die beide antientzündlich und schmerzlindernd wirken.
Genügt eincremen nicht, um die Beschwerden zu bessern, gibt es entzündungshemmende Schmerzmittel gegen Knieschmerzen auch in Tablettenform zum Einnehmen. Solche NSAR sind aber aufgrund der Nebenwirkungen nicht zur Dauerbehandlung vorgesehen.
Daneben gibt es noch andere Mittel gegen Knieschmerzen: Bei Knorpelschäden ist eine Behandlung mit Hyaluronsäure denkbar, einem Bestandteil der Gelenkflüssigkeit. Der Arzt spritzt sie in das Gelenk, wo sie sich anreichert. Im Fall einer Arthrose ist auch eine Therapie mit Kortison denkbar, das der Arzt in hoher Konzentration direkt ins Kniegelenk spritzt. Es wirkt entzündungshemmend.
Orthopädische Hilfsmittel fürs Knie
Ob und welche orthopädischen Hilfsmittel bei Knieschmerzen zum Einsatz kommen, entscheidet der behandelnde Arzt. Denn hierbei müssen verschiedene Faktoren wie der Schweregrad der Erkrankung oder Verletzung sowie das Therapieziel (Halt geben, Muskulatur aktivieren etc.) berücksichtigt werden.
Durch eine Fehlstellung der Fußachse (z. B. Spreizfuß, Plattfuß) ausgelöste Knieschmerzen lassen sich mitunter durch Einlagen reduzieren oder verschwinden. Sie korrigieren die Fehlstellung und heben die dadurch entstandene Überlastung des Gelenks auf. Kaufen Sie aber nicht einfach irgendwelche Einlagen von der Stange. Eine wirksame orthopädische Einlage sollte auf ärztliche Verschreibung hin für Ihren Fuß maßgefertigt werden.
Was sollte man bei Knieschmerzen nicht tun?
Sind die Knieschmerzen akut aufgetreten, sollten Sie das Knie zunächst nicht weiter belasten. Sonst besteht die Gefahr, dass sich der Zustand des Knies verschlechtert und der Schaden größer wird. Vor allem Stoßbelastungen, wie sie beim Joggen oder dem abrupten Abstoppen beim Tennis auftreten, sollten Sie vermeiden.
Zudem sollten Sie bei Knieschmerzen mit Schwellung alles bleiben lassen, was die Blutgefäße weitet. Dazu gehören Alkohol, Sauna oder auch Wärmesalben. Denn bei einer stärkeren Durchblutung kann die Schwellung zunehmen und der Knieschmerz stärker werden.
Knieschmerzen: Übungen, die helfen
Ist eine untrainierte Muskulatur Ursache der Knieschmerzen, können verschiedene Übungen helfen, die Muskeln zu kräftigen und das Knie zu stabilisieren. Damit die Übungen wirken, sollten Sie sie jeden zweiten Tag durchführen. Achtung: Die Übungen sind nur Beispiele. Je nach Ursache Ihrer Kniebeschwerden können andere Übungen sinnvoller sein. Sprechen Sie deshalb zunächst mit Ihrem Orthopäden oder einem Physiotherapeuten und lassen Sie sich beraten.
Beinheben in Seitenlage
Beinheben im Liegen
Wandsitz
Beinstrecker dehnen
Knieschmerzen: Wann zum Arzt, welcher Arzt hilft?
Nicht mit allen Knieschmerzen müssen Sie zum Arzt. Ist die Ursache klar und harmlos, zum Beispiel eine kleine Schürfwunde, können Sie diese selbst behandeln. Bei schwereren Verletzungen sollten Sie aber zum Arzt gehen, ebenso wenn
- Sie die Ursache der Schmerzen nicht kennen.
- die Schmerzen sehr stark sind.
- die Schmerzen trotz Schonung und Hausmittel/Schmerzmittel mehrere Tage anhalten.
- Sie weitere Symptome bemerken wie Überwärmung, Blutergüsse oder eingeschränkte Beweglichkeit.
Je früher sich ein Arzt die Knieschmerzen anschaut, meist ein Orthopäde, also ein Facharzt für Erkrankungen des Bewegungsapparats, desto höher sind die Heilungschancen.
Quellen
- S2k-Leitlinie: Gonarthrose (Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) et al.); Stand: Januar 2018
- S2k-Leitlinie: Meniskuserkrankung (Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) et al.); Stand: Juli 2015
- Mohammadifar, M et al.: Anti-osteoarthritis potential of peppermint and rosemary essential oils in a nanoemulsion form: behavioral, biochemical, and histopathological evidence; BMC Complement Med Ther.; 2021; DOI: 10.1186/s12906-021-03236-y
- Fuchs J et al.: Prävalenz von Gelenkschmerzen in Deutschland; Journal of Health Monitoring; 2017; DOI: 10.17886/RKI-GBE-2017-056
- Persson, M. S. M. et al.: The relative efficacy of topical non-steroidal anti-inflammatory drugs and capsaicin in osteoarthritis: a network meta-analysis of randomised controlled trials; in: Osteoarthritis Cartilage. 2018 Dec;26(12):1575-1582. DOI: 10.1016/j.joca.2018.08.008
- Smith, D B, Jacobson, B H: Effect of a blend of comfrey root extract (Symphytum officinale L.) and tannic acid creams in the treatment of osteoarthritis of the knee: randomized, placebo-controlled, double-blind, multiclinical trials; J Chiropr Med.; September 2011; DOI: 10.1016/j.jcm.2011.01.003
- Online-Informationen MVZ Gelenk-Klinik: https://gelenk-klinik.de; Abruf: 4.12.2023
- Online-Informationen Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de; Abruf: 5.12.2023