Drei ältere Frauen lachen gemeinsam.

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Wechseljahre

Die Wechseljahre, auch Klimakterium genannt, beginnen meist ab Mitte 40. Was sind typische Symptome und was hilft gegen die Beschwerden?

Wechseljahre
Die Wechseljahre, auch Klimakterium genannt, beginnen meist ab Mitte 40. Was sind typische Symptome und was hilft gegen die Beschwerden?

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Inhaltsverzeichnis

Was sind die Wechseljahre?

Die Wechseljahre, in der Fachsprache „Klimakterium“ genannt, sind der Übergang zwischen zwei Lebensphasen einer Frau: eine, in der sie schwanger werden und Kinder bekommen kann, und eine, in der dies nicht mehr möglich ist. Das Ausbleiben der Monatsblutung markiert den Übergang.

Die Regel bleibt aus, da die Eierstöcke ab einem gewissen Alter weniger Geschlechtshormone produzieren und durch den Mangel an Progesteron und Östrogen kein Eisprung mehr stattfindet. Zunächst wird die Menstruation unregelmäßiger, später bleibt sie ganz aus. Die letzte Monatsblutung im Leben einer Frau heißt in der Fachsprache Menopause.

Phasen der Wechseljahre

In welchem Alter die Wechseljahre eintreten, ist individuell unterschiedlich. Meist beginnt die Hormonumstellung ab Mitte 40 und die Übergangsphase bis zur Menopause dauert mehrere Jahre. Ihre letzte Periode haben die meisten Frauen mit ungefähr 52 Jahren.

Phasen der Wechseljahre

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Frauenärzte teilen die Wechseljahre in Phasen ein: Prämenopause, Primenopause und Postmenopause. Den eigentlichen Übergang beschreibt die Perimenopause. Sie beginnt ein bis zwei Jahre vor der letzten spontanen Monatsblutung (Menopause). In dieser Zeit treten Wechseljahresbeschwerden meist am stärksten auf

Wechseljahre: Symptome

Ein typisches Anzeichen dafür, dass die Eierstöcke ihre Arbeit einstellen, sind Hitzewallungen und Schweißausbrüche, die sich gefühlt über das Gesicht in Richtung Oberkörper ausbreiten. Diese Beschwerden treten bei manchen Frauen in den Wechseljahren lange Zeit immer wieder auf, jedoch nicht bei allen. Überhaupt ist Schwitzen ein häufiges Symptom, auch nachts.

Aufgrund des niedrigen Spiegels an Sexualhormonen kann es in den Wechseljahren zu Scheidentrockenheit kommen, weil die Schleimhaut der Vagina unter dem Hormonmangel dünner und trockener wird. Dies kann zu Schmerzen beim Sex führen. Manche Frauen berichten von Ausfluss und Blutungen während ihrer Wechseljahre. Ob die Hormonumstellung die Ursache dafür ist oder der Grund ein anderer ist, sollte jedoch ein Frauenarzt untersuchen.
Schlafstörungen, Müdigkeit, Stimmungsschwankungen und Depressionen können ebenfalls im Zuge der Wechseljahre auftreten, plagen aber längst nicht jede Frau.

Wie eine Frau ihre Wechseljahre erlebt, ist ganz unterschiedlich. Manche leiden unter Beschwerden, andere bemerken gar keine Symptome.

Mögliche Anzeichen für Wechseljahre im Überblick:

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Wann beginnen die Wechseljahre und wie lange dauern sie?

Wann die Wechseljahre beginnen, ist individuell verschieden. Bei den meisten Frauen tritt die Regelblutung ab Mitte 40 zunehmend unregelmäßig ein und ab Anfang 50 bleibt sie ganz aus.

Gerät eine Frau schon mit 40, mit 35 oder gar mit 30 Jahren ins Klimakterium, spricht man von vorzeitigen Wechseljahren. Die möglichen Ursachen sollte ein Arzt abklären. Auch die Dauer der Wechseljahre ist nicht immer gleich.

Die durchschnittliche Dauer der Wechseljahre beträgt fünf bis acht Jahre.

Wechseljahre: Was hilft gegen die Beschwerden?

Da es sich bei den Wechseljahren nicht um eine Erkrankung, sondern um einen natürlichen Prozess im Leben einer Frau handelt, bedarf es keiner ärztlichen Behandlung.

Frauen, die sehr unter den Wechseljahresbeschwerden leiden, können gemeinsam mit ihrem Frauenarzt erwägen, ob Medikamente für sie infrage kommen. Die Hormonersatztherapie beispielsweise, die jene Hormone ersetzt, die der Körper allein nicht mehr herstellt, kann Hitzewallungen und Schweißausbrüche lindern.

Frauen, die lieber ohne Hormone aus Tabletten, Spritze oder Pflaster durch ihre Wechseljahre gelangen wollen, stehen zum Beispiel pflanzliche Präparate zur Verfügung. Diese können die Symptome positiv beeinflussen.

Ernährung in den Wechseljahren

Kurz vor der Menopause sollten Frauen besonders auf eine gesunde Ernährung achten. Es ist wichtig, sich ausgewogen zu ernähren, um die Knochen zu stärken, Stoffwechselerkrankungen vorzubeugen und das Herz-Kreislauf-System zu schützen.

Knochen stärken: Osteoporose-Prävention

Wenn der Östrogenspiegel sinkt, nimmt die Knochendichte ab und das Risiko für Osteoporose (Knochenschwund) steigt. Verhindern können Sie den Knochenabbau nicht. Sie können den Prozess aber verlangsamen, indem Sie darauf achten, ausreichend Nährstoffe zuzuführen, die sich positiv auf die Knochendichte auswirken. Das sind unter anderem:
  • Kalzium (enthalten u.a. in Milch und Milchprodukten, Brokkoli, Grünkohl, Rucola, Samen oder Nüssen; Tagesbedarf: 1.000 Milligramm)
  • Vitamin C (enthalten u.a. in Paprika, Kartoffeln, Spinat, Tomaten oder Zitrusfrüchten; Tagesbedarf: 95 Milligramm.)
  • Vitamin D (enthalten u.a. in Fettfischen wie Hering und Lachs oder Eiern; Tagesbedarf: 20 Mikrogramm)
  • Selen (enthalten u.a. in Fleisch, Fisch, Eiern, Kohl, Pilzen oder Hülsenfrüchten; Tagesbedarf: 60 Mikrogramm)

Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen vorbeugen

Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen – unabhängig vom Geschlecht. Bei Frauen wirkt die sinkende Östrogenproduktion zusätzlich negativ auf die Herzgesundheit.

Östrogen schützt die Gefäße und reguliert unsere Blutfette. Nimmt der Östrogenspiegel ab, kommt es zu einer Fettumverteilung, was negativ auf Blutdruck und -fettwerte wirken kann. Das „schlechte“ LDL-Cholesterin steigt, Fett lagert sich vermehrt im Bauchraum an. Da der Grundumsatz sinkt, sollten normal- und übergewichtige Frauen in den Wechseljahren weniger Kalorien aufnehmen als zuvor, um ihr Gewicht zu halten oder zu reduzieren. Ärzte empfehlen eine fettarme und kohlenhydratreduzierte Ernährung, die die Cholesterin-Werte verbessert. Dadurch sinkt das Risiko für Stoffwechselerkrankungen wie Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck oder Übergewicht sowie für Schlaganfälle und Herzinfarkte. Eine fett- und kohlenhydratarme Ernährung bedeutet:

Essen Sie zum Beispiel:

  • Vollkorn- statt Weißmehlprodukte,
  • pflanzliche statt tierische Fette,
  • wenig Fleisch und Wurst,
  • wenig Gebäck, Süßwaren, Fast Food oder Fertigprodukte.

Trinken Sie: Wasser, Saftschorlen und ungesüßten Tee statt Limonade oder alkoholische Getränke.

Eine gesunde Ernährung sollte nicht die einzige Maßnahme sein, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen. Wichtig ist auch, dass Sie sich regelmäßig bewegen, wenig bis keinen Alkohol trinken und nicht rauchen.

Ausreichend trinken

Frauen, die in den Wechseljahren unter Schweißausbrüchen leiden, sollten darauf achten, genügend zu trinken, damit der Wasserhaushalt durch das übermäßige Schwitzen nicht durcheinandergerät. Empfohlen werden mindestens zwei Liter Wasser, Saftschorle oder ungesüßter Tee.

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Verhütung in den Wechseljahren

In den Wechseljahren schwanger zu werden, ist relativ unwahrscheinlich. Aber es ist möglich. Deshalb sollten Frauen, die nicht mehr schwanger werden möchten, auch in ihren Wechseljahren auf eine sichere Verhütung achten. Vor allem sind die Wechseljahre ein Anlass, die bisher verwendete Methode zu überdenken. So ist es ratsam, östrogenhaltige Verhütungsmittel zu vermeiden, weil diese das Risiko für Thrombosen erhöhen. Lesen Sie hier, welche Methoden in Frage kommen.

Wechseljahre: Sheila de Liz über vermeidbares Leid, Hormontherapie und Sex ab Mitte 40 (Podcast #40)

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Die Wechseljahre beginnen früher als man denkt. Schon mit Ende 30 können sich die ersten Vorboten in Form von Schlafstörungen oder innerer Unruhe bemerkbar machen. Viele Frauen leiden stillschweigend und nehmen die Beschwerden einfach hin. Das müssen und sollten sie nicht, ist die Gynäkologin und Bestseller-Autorin Dr. Sheila de Liz überzeugt.

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Wechseljahre: Auch Männer können betroffen sein

Ob es die „Wechseljahre der Männer“ wirklich gibt, ist umstritten. Fest steht jedoch, dass auch bei Männern der Spiegel des Sexualhormons Testosteron mit dem Alter sinkt – wenn auch nie ganz und nicht so vergleichsweise abrupt wie bei den Frauen. Der niedrige Hormonspiegel im Blut kann zu ähnlichen Symptomen führen, wie das Klimakterium der Frau: Stimmungsschwankungen, Gewichtszunahme, Libidoverlust. Meist hilft ein gesunder Lebensstil, also eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung, etwa Ausdauersport.
Quellen
  • NICE Guideline: Menopause: diagnosis and management (National Institute for Health and Care Excellence); Stand: 2015
  • Online-Informationen Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF). Wechseljahre und Wechseljahresbeschwerden: www.frauenaerzte-im-netz.de; Abruf: 7.06.2024
  • Online-Informationen Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF). Wechseljahresbeschwerden/Klimakterische Beschwerden: www.frauenaerzte-im-netz.de; Abruf: 7.06.2024
  • Online-Informationen Bayrisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz: www.vis.bayern.de; Abruf: 7.06.2024
  • Online-Informationen Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Ernährung in den Wechseljahren: www.dge.de; Abruf: 7.06.2024
  • Online-Informationen Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Vitamin C: www.dge.de; Abruf: 7.06.2024
  • Online-Informationen Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Vitamin D: www.dge.de; Abruf: 7.06.2024
  • Online-Informationen Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Selen: www.dge.de; Abruf: 7.06.2024
  • Online-Informationen Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Calcium: www.dge.de; Abruf: 7.06.2024

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Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt finden Sie über unser Ärzteverzeichnis.

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