Beim Zähneknirschen sind die Kaumuskeln angespannt und die Kieferhälften drücken kräftig aufeinander. Im Extremfall wirkt auf die Zähne ein Druck von bis zu 480 Kilogramm pro Quadratzentimeter ein – das entspricht mehr als dem Zehnfachen des normalen Kaudrucks. Dieser enorme Druck wirkt aber nicht nur kurzfristig auf die Zähne ein: Manche knirschen täglich sogar bis zu 45 Minuten mit ihren Zähnen. Entwicklungsgeschichtlich wird das Zähneknirschen als ein Mittel zum Stressabbau gesehen. Es gilt als emotionales Entlastungsventil, um inneren Druck abzulassen.
Was bedeutet Zähneknirschen im Schlaf?
Ärzte nennen das Zähneknirschen „Bruxismus“. Bei der Mehrheit der Patienten tritt das Zähneknirschen nachts auf (Schlafbruxismus). Studien zufolge betrifft das nächtliche Zähneknirschen ungefähr 20 Prozent der Bevölkerung – Frauen knirschen häufiger als Männer.
Mit dem Lebensalter nimmt die Häufigkeit ab: Etwa 14 bis 18 Prozent der Kinder leiden unter Schlafbruxismus, unter den Erwachsenen sind es fünf bis sechs Prozent und bei den über 60-Jährigen nur noch drei Prozent.
Willentlich kontrollieren lässt sich das Zähneknirschen im Schlaf nicht. Oft ist das nächtliche Zähneknirschen mit kleinen Weckreaktionen des Körpers (Arousal) kombiniert – die Herzfrequenz und Muskelaktivität steigen an und der Betroffene wacht kurzfristig auf.
Manche Patienten knirschen auch tagsüber mit den Zähnen. Dann sprechen Ärzte von Wachbruxismus. Sie sind durchaus in der Lage, das Pressen und die Geräusche bewusst wahrzunehmen. Häufige Begleiter des Wachbruxismus sind nervöse Tics. Sozialer Stress scheint dabei eine besonders wichtige Rolle zu spielen, zum Beispiel seelische Belastungen am Arbeitsplatz oder in der Familie.
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Ursachen für das Zähneknirschen
Woher das Zähneknirschen im Schlaf genau kommt, darauf haben Forscher noch keine eindeutige Antwort gefunden. Wahrscheinlich spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Neuere Studien deuten darauf hin, dass die Ursache für das Zähneknirschen im Gehirn zu suchen ist. Dass ein fehlerhaftes Zusammenspiel der Zähne des Ober- und Unterkiefers (Okklusionsstörungen) der Grund für die nächtlichen Geräusche ist, ist nicht ausreichend bewiesen.
Verbindung zwischen Zähneknirschen und Psyche ist sehr wahrscheinlich
Ärzte sehen Stress als Auslöser des Zähneknirschens. Viele Patienten können zum Beispiel Alltagprobleme schlecht bewältigen, stehen enorm unter Druck, sind emotional angespannt und seelisch unausgeglichen. Jeder Zweite, der unter Stress leidet, knirscht und presst zumindest zeitweise im Leben mit den Zähnen. Daneben sind Ängste und Unterdrückungsmechanismen am Werk. Angststörungen oder Depressionen gelten als mögliche Risikofaktoren für das Zähneknirschen.
Bei etwa 20 Prozent der deutschen Bevölkerung bleibt das Zähneknirschen dauerhaft bestehen, und das hat manchmal Folgen für die Zähne, den Kauapparat und andere Bereiche des Körpers. In vielen Fällen ist das Zähneknirschen psychosomatisch – seelische Probleme schlagen sich in körperlichen Erkrankungen nieder. Der Zusammenhang zwischen „Zähneknirschen und Psychologie“ ist nicht von der Hand zu weisen.
Zähneknirschen im Schlaf: Ursachen sind vielfältig
Neben Stress kommen folgende Gründe für Zähneknirschen im Schlaf in Frage:
- Schlafapnoe: Die nächtlichen Atemaussetzer zählen zu den Atmungsstörungen und treten oft in Verbindung mit dem Zähneknirschen auf.
- Restless-Legs-Syndrom: Das Zähneknirschen steht in Verbindung mit körperlichen Weckreaktionen, sogenannten Mikroarousals. In diesen Episoden finden die meisten Knirschaktivitäten statt. Wissenschaftler diskutieren einen Zusammenhang mit dem Restless-Legs-Syndrom, weil bei dieser neurologischen Erkrankung ebenfalls Weckreaktionen auftreten.
- Zu hoher Konsum von Genussmitteln, vor allem Alkohol, Nikotin und Koffein
- Einnahme bestimmter Medikamente, etwa Psychopharmaka
- Erkrankungen des Zahnhalteapparates (Parodontitis)
- Zahnfehlstellungen und Veränderungen der Bisslage
- herausgewachsene Zähne aufgrund fehlender Zähne im Gegenkiefer
- Zahnlücken, in welche die benachbarten Zähne „hineinkippen“
- Schlecht sitzende (zu hohe) Kronen, Füllungen, Brücken oder Prothesen
- falsche Körperhaltung, etwa am Arbeitsplatz; besonders betroffen von der Fehlhaltung ist die Halswirbelsäule
- schlechte Angewohnheiten, zum Beispiel Kauen an den Fingernägeln, Lippen, Wangen oder das Knabbern an Schreibutensilien
- übermäßiges Kaugummikauen
- Unfälle, etwa ein Schleudertrauma nach einem Autounfall
- Schläge bei Prügeleien
- langdauernde Behandlung beim Zahnarzt, bei dem Sie den Mund lange Zeit extrem öffnen müssen
- Narkosen, bei denen der Anästhesist einen Atemschlauch in die Luftröhre schiebt (Intubation). Der Wachbruxismus besitzt eine rein psychologische Ursache. Wahrscheinlich handelt es sich um einen Tic, bei dem die Betroffenen ihre Kaumuskulatur unbewusst anspannen. Bei Stress tritt dies gehäuft in Erscheinung. Wissenschaftlich nachgewiesen ist der Zusammenhang aber nicht. Vielmehr geht die Vermutung auf Erfahrungen und Beobachtungen von Ärzten und Zahnärzten zurück.
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Symptome und Folgen
Die Symptome des Zähneknirschens können äußerst unangenehm sein. Das gilt vor allem, wenn Sie nachts über einen längeren Zeitraum und sehr stark auf ihren Zähnen herummahlen und den Ober- und Unterkiefer fest aufeinander pressen. Weil Sie dabei einen enormen Druck ausüben, sind Schmerzen an verschiedenen Körperstellen ein sehr häufiges Symptom von Zähneknirschen.
Zähneknirschen: Symptome sind oft morgens spürbar
- Wer nachts mit den Zähnen knirscht, bemerkt dies meist am nächsten Tag. Etwa 20 bis 30 Prozent der Patienten mit Schlafbruxismus berichten, sie verspürten nach dem Zähneknirschen Schmerzen im Bereich von Mund, Kieferlenk, Schläfen und Gesicht; die Schmerzen äußern sich meist nach dem Aufwachen. So verursacht das Zähneknirschen beispielsweise Kieferschmerzen und Kopfschmerzen.
- Nackenschmerzen und Rückenschmerzen aufgrund von Verspannungen im Bereich von Rücken, Schulter, Hals und Nacken;
- Verhärtete und verspannte Gesichtsmuskeln
- Verspannte, verhärtete und vergrößerte Kaumuskulatur
- Knackgeräusche im Kiefergelenk
Zähneknirschen: Folgen für den Kauapparat und Körper
- Wenn Sie über längere Zeit nachts mit den Zähnen „arbeiten“, hat das Zähneknirschen Auswirkungen auf den Kauapparat und andere Bereiche des Körpers.
- Sie können den Mund nur eingeschränkt oder gar nicht mehr öffnen; der Kiefer fühlt sich steif und müde an, manchmal tritt eine Kiefergelenkssperre ein.
- Manche verspüren beim Zähneknirschen Ohrendruck und -schmerzen aufgrund der verspannten Kiefermuskulatur;
- Zähneknirschen und Tinnitus (Ohrensausen, Ohrgeräusche) können ebenfalls vorkommen. Der Tinnitus durch Zähneknirschen entsteht, weil die Kiefergelenke überlastet sind; zudem spielt Stress sowohl bei Tinnitus als auch beim Zähneknirschen ursächlich eine Rolle.
- Zähneknirschen und Schwindel sind eine sehr unangenehme Paarung; die Gründe sind die starke Aktivität der Kiefermuskulatur und die daraus resultierenden Muskelverspannungen. Schwindel durch Zähneknirschen ist also möglich und es muss nicht zwangsläufig ein Kreislaufproblem dahinter stecken, wenn der Boden unter den Füßen morgens schwankt.
- Zahnschmerzen aufgrund einer Zahnnerventzündung, wenn die Zähne stark geschädigt sind und der Zahnnerv gereizt ist.
- empfindliche, gelockerte, verkürzte oder brüchige Zähne;
- abgeriebene, glatt polierte und „abgewetzte“ Flächen an den Zähnen oder Zahnkronen
- Risse oder Absprengungen im Zahnschmelz
- abgeplatzte Verblendungen an Kronen und Brücken
1. Der massive Druck, der beim Knirschen entsteht, verursacht Risse im Zahnschmelz - eigentlich die härteste Substanz des Körpers.
2. Das Mahlen von Ober- und Unterkiefer belastet den Zahnhalteapparat stark. Das Zahnfleisch zieht sich zurück.
3. Geht der Zahnschmelz verloren, wird auch die natürliche Zahnkrone abgewetzt. Dadurch entstehen abgeschliffene Kauflächen (Facetten).
4. Durch stark geschädigten Zahnschmelz liegt das gebliche Zahnbein frei. Der Zahn wird empfindlich und kann sich dunkel verfärben.
So gehen Ärzte bei der Diagnose „Zähneknirschen“ vor
- Ärzte diagnostizieren das Zähneknirschen anhand eines Fragebogens, in dem Sie selbst Auskunft über die Symptome des Zähneknirschens geben. Fragen können zum Beispiel sein:
- Ruft das Zähneknirschen Verspannungen hervor?
- Verursacht das Zähneknirschen Kopfschmerzen/Nackenschmerzen?
- Leiden Sie unter Tinnitus durch Zähneknirschen?
- Haben Sie Gleichgewichtsstörungen oder Schwindelgefühle bei sich festgestellt?
- Ist eine Schlafapnoe bei Ihnen bekannt?
Ihre Antworten auf diese Fragen liefern Ärzten schon erste Anhaltspunkte. Auch ein Blick in den Mund hilft oft weiter. Zahnärzte prüfen, ob Verluste des Zahnschmelzes oder Defekte an den Zähnen und am Zahnhalteapparat sichtbar sind. Als alleinige Kriterien genügen sie jedoch nicht, weil auch der Konsum harter Lebensmittel den Zahnschmelz abreibt. Zudem untersuchen sie die Kaumuskulatur und den Biss. Hinweise auf eine craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) sind:
- Schmerzen beim Abtasten der Kaumuskulatur und bei der Bewegung des Kiefers
- Seitenabweichungen, wenn Sie den Mund öffnen
- Sie können Ihren Mund nur eingeschränkt öffnen. Manchmal bringen eine körperliche Untersuchung und elektromyografische Messungen weiteren Aufschluss. Der Arzt klebt dabei Elektroden auf die Kaumuskulatur und misst die elektrische Muskelaktivität. Die wichtigste Methode zur Diagnose des Zähneknirschens ist die Polysomnografie. Dabei zeichnen Schlafmediziner bestimmte Körperfunktionen im Schlaf auf, etwa den Herzschlag, die Aktivität des Gehirns, der Augen, Muskeln sowie die Atmung. Mittels Polysomnografie lässt sich der Bruxismus genauer beurteilen und sein Ausmaß einschätzen. Sie ist allerdings teuer und nicht überall verfügbar.
Zähneknirschen behandeln
Die Behandlung des Zähneknirschens richtet sich nach der Ursache. Das Zähneknirschen selbst können Sie nicht heilen, aber Sie können es sich mit verschiedenen Maßnahmen abgewöhnen. Die wirksamste Therapie gegen Zähneknirschen ist eine Schiene.
Sie ist ein guter Schutz für die Zähne, reduziert die nächtlichen Beißaktivitäten, kann aber nicht das Zähneknirschen stoppen. Als wichtiger Auslöser gilt Stress – wer Entspannung lernt, besitzt den wichtigsten Zähneknirschen-Schutz.
Hilfe bei Zähneknirschen
- Physiotherapie: Zähneknirschen strapaziert die Muskeln im Gesicht, Hals, Nacken und den Schultern. Sie verspannen sich durch die nächtliche Dauerarbeit und verhärten. Die Physiotherapie lockert die Muskulatur und kurbelt die Durchblutung an. Die Übungen können Sie auch gut zu Hause durchführen.
- Bei akuten Beschwerden werden Schmerzmittel und muskelentspannende Medikamente eingesetzt; wenden Sie diese medikamentöse Hilfe gegen Zähneknirschen aber nur kurzfristig an.
- Örtliche Injektionen von Botulinumtoxin („Botox“) in die Kaumuskulatur zeigen positive Effekte bei Patienten mit schwerem Bruxismus. Diese Zähneknirschen-Therapie bremst die Muskelaktivität und wirkt verdickten Kaumuskeln entgegen.
- Fehlhaltungen, die vor allem die Halswirbelsäule in Mitleidenschaft ziehen, lassen sich durch einen gesunden Arbeitsplatz bessern oder sogar vermeiden. Wichtig ist, dass Ihr Arbeitsplatz ergonomisch eingerichtet ist und Sie bei Sehschwierigkeiten Sehhilfen verwenden.
Zähneknirschen: Behandlung mittels Knirscherschiene
Eine Knirscher- oder Aufbissschiene aus Kunststoff ist der Standard in der Behandlung des Zähneknirschens. Die Schiene, die Sie in der Regel nachts im Schlaf tragen, bedeckt den gesamten Zahnbogen des Ober- oder Unterkiefers. Sie soll die Zahnhartsubstanz und den Zahnhalteapparat vor Schäden schützen sowie das Zähneknirschen verhindern. Zudem bringt sie den gesamten Kiefer in eine entspannte Position und hält ihn auch nachts in dieser Lage. Es gibt verschiedene Arten von Schienen gegen Zähneknirschen.
- Okklusionsschienen eignen sich als dauerhafte Therapie, wenn Sie ausschließlich unter Zähneknirschen leiden. Sie sind etwa 2,5 Millimeter dick und bestehen aus transparentem, hartem Kunststoff. Der Zahnarzt passt die Schiene anhand eines Zahnabdrucks individuell an und Sie stülpen sie nachts über den Ober- und Unterkiefer. Bei etwa 50 Prozent der Patienten vermindern sich die nächtliche Muskelaktivität und das Zähneknirschen, die Schiene gegen Zähneknirschen heilt den Bruxismus aber nicht. Verwenden Sie gegen das Zähneknirschen nachts keine Schiene mehr, setzt das Reiben und Mahlen eventuell wieder verstärkt ein.
- Miniplastschienen sind dünne Kunststoffschienen, die aus Folien gefertigt werden. Geeignet ist diese kurzzeitig angelegte Ersttherapie bei einer Fehlregulation der Kiefergelenke, der craniomandibulären Dysfunktion (CMD).
- Entspannungsschienen eignen sich für eine langfristige Behandlung des Zähneknirschens. Mit diesen lässt sich auch der Kiefer lockern und dessen Lage kontrollieren. Entspannungsschienen werden individuell angepasst und gefertigt. Notwendig sind dafür meist aufwändigere Funktionsanalysen des Kiefers. Sie tragen die Schiene – je nach Krankheitsbild und Auftreten der Symptome – in erster Linie nachts, aber auch zeitweise tagsüber. Die Schiene entspannt die Muskeln in Hals, Nacken und Schulter. Eine Entspannungsschiene müssen Sie regelmäßig kontrollieren und eventuell einschleifen lassen.
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für Okklusions- und Miniplastschienen. Die Voraussetzung ist, dass ein Zahnarzt den Bruxismus diagnostiziert und die Schienentherapie als notwendig erachtet. Beide Schienenarten werden aus dem Abdruck Ihrer Zahnreihen gefertigt, eine aufwändige Funktionsdiagnostik gibt es nicht. Wenn Sie die Schiene individuell anpassen lassen möchten, müssen Sie die Kosten für verschiedenen Zusatzdiagnostiken selbst tragen. In der Regel verfahren auch die privaten Krankenversicherungen nach diesem Prinzip der Erstattung.
Bei den Entspannungsschienen, die individuell angefertigt und angepasst werden, müssen Sie die Kosten selbst tragen. Sie fallen an für nötige Kieferuntersuchungen, Funktionsdiagnostiken sowie die Herstellung, Kontrolle und das Einschleifen der Schiene. Die Preise sind unterschiedlich hoch, können aber bis zu einigen hundert Euro betragen. Fragen Sie am besten zuvor Ihren Zahnarzt nach den Kosten.
Zähneknirschen abtrainieren
Zähneknirschen können Sie mit Entspannungsmethoden, Biofeedback oder Übungen für den Kiefer in den Griff bekommen. Im besten Fall können Sie es sich mit diesen Mitteln abtrainieren:
- Biofeedback ist eine Möglichkeit, um das Zähneknirschen selbst zu beeinflussen. Die Idee ist, sich unbewusst ablaufende Prozesse bewusst und damit kontrollierbar zu machen. Dabei tragen Sie nachts ein kleines Gerät mit Elektroden auf der Haut, welches die Muskelanspannung und -kontraktionen des Kiefers misst. Knirschen und pressen Sie zu stark mit den Zähnen, erhalten Sie eine akustische Rückmeldung in Form eines Alarms, der Sie vom Knirschen abbringen soll.
- Selbstbeobachtung: Mit dieser Strategie machen Sie sich Situationen bewusst, in denen Sie tagsüber verstärkt knirschen und pressen. Beobachten Sie sich in verschiedensten Situationen und überprüfen Sie, ob Sie Ihre Zähne und ihren Kiefer gerade halten. Die richtige Haltung ist die „Ruheschwebe“: Der Unterkiefer befindet sich in einer Schwebehaltung, die Kaumuskeln sind weitgehend entspannt und die Zähne des Ober- und Unterkiefers haben keinen Kontakt. Wenn Sie bemerken, dass Sie die Zähne aufeinander pressen oder aneinander reiben, versuchen Sie, das Verhalten abzustellen. Ergreifen Sie Gegenmaßnahmen, um den Kiefer zu lockern und zu entspannen. So unterdrücken Sie das Zähneknirschen, kontrollieren es willentlich und können sich schließlich das Zähneknirschen abtrainieren. Je häufiger Sie sich beobachten und die Haltung korrigieren, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass dies gelingt.
- Entspannungsmethoden gegen Stress: Sind Stressfaktoren in Beruf und Alltag der Grund für das nächtliche Zähneknirschen, helfen Entspannungsverfahren. Sie unterstützen beim Stressabbau und bei der Stressbewältigung. Wirksame Entspannungsmethoden sind Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung nach Jacobson, aber auch Yoga, Tai Chi und Qigong helfen. Die Therapie-Übungen müssen Sie allerdings ein wenig trainieren, damit sie wirken.
- Psychotherapie ist hilfreich, wenn das Zähneknirschen psychische Ursachen hat, etwa Angststörungen oder Depressionen zugrunde liegen.
- Zähneknirschen-Entspannungsübungen für den Kiefer können Sie gut in Ihren Alltag integrieren. Es gibt verschiedene Übungen gegen Zähneknirschen, welche die Kiefermuskulatur lockern und den Kiefer dehnen. Schieben Sie zum Beispiel Ihren Kiefer hin und her, öffnen und schließen sie ihn oder stecken Sie einen Korken längs zwischen die Vorderzähne, um ihn weit geöffnet zu halten. Auch hier gilt: Führen Sie die Zähneknirschen-Übungen regelmäßig aus, sonst bewirken sie nicht viel.
Hypnose gegen das Zähneknirschen
Eine Hypnose gegen Zähneknirschen bieten heute mittlerweile viele Zahnärzte an. Die Hypnotherapie soll dem Unterbewusstsein bei der Verarbeitung von Erlebnissen helfen und gezielt jene Blockaden lösen, die Sie zum nächtlichen Zähneknirschen bewegen. Einige machen mit der Zähneknirschen-Hypnose gute Erfahrungen. Die Wirksamkeit ist aber wissenschaftlich nicht ausreichend belegt. Deshalb erstatten die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für die Hypnose bei Zähneknirschen in der Regel nicht.
Hausmittel gegen das Zähneknirschen
Der größte Risikofaktor für das Zähneknirschen ist Stress. Und hier können Sie selbst ansetzen, indem Sie für mehr Entspannung sorgen. Viele Hausmittel gegen Zähneknirschen, die Stress lindern, sind zumindest einen Versuch wert.
- Sport: Körperliche Aktivität baut Stress ab, entspannt, macht müde und sorgt für mehr Ausgeglichenheit. Gut sind Ausdauersportarten wie Schwimmen, Wandern oder Radfahren. Auch Krafttraining ist eine gute Möglichkeit, um Druck abzubauen.
- Kein Kaugummi kauen! Dies strapaziert den schmerzenden Kiefer noch mehr. Auch gilt übermäßiges Kaugummikauen als Risikofaktor fürs Zähneknirschen.
- Zu viel Alkohol, Nikotin und Koffein (vor dem Schlafengehen) vermeiden – Genussmittel fördern das Risiko für Bruxismus. Koffein ist außerdem ein Muntermacher und erschwert das Einschlafen.
- Trinken Sie beruhigende Tees, etwa mit Kamille, Passionsblume oder Pfefferminze.
- Kiefermassage: Damit lockern Sie verspannte Kaumuskeln und entspannen den Kiefer.
- Dehnübungen tagsüber und abends lockern und entspannen den Schulter- und Nackenbereich.
- Warme Kompressen entspannen die Muskeln am Kiefer und Mund. Legen Sie für einige Minuten einen warmen Waschlappen auf die Haut in diesem Bereich.
- Sorgen Sie für Entspannung am Abend und gönnen Sie sich Dinge, die Ihnen gut tun und Stress abfallen lassen: Nehmen Sie ein heißes Bad, hören Sie Musik oder lesen Sie ein gutes Buch.
Homöopathie gegen das Zähneknirschen
Gegen Zähneknirschen könnte Homöopathie eine Möglichkeit sein. Sie können die Homöopathie auch ergänzend einsetzen, zum Beispiel zu Knirscherschiene oder Entspannungsverfahren.
- Cina ist ein häufig angewendetes Mittel der Homöopathie gegen nächtliches Zähneknirschen. Es soll gegen Krämpfe, Nervosität und Magenkrämpfe helfen.
- Tuberculinum enthält den homöopathisch aufbereiteten Krankheitserreger der Rinder-Tuberkulose. Die Homöopathie setzt es gegen Zähneknirschen vor allem bei Kindern ein, die unruhig und unzufrieden sind.
- Belladonna C9 soll jüngeren Kindern mit Bruxismus helfen.
- Chamomilla C9: Ausgangsubstanz ist die Echte Kamille; das Mittel wird besonders bei Kindern angewendet.
- Stramonium, Zincum metallicum, Cicuta virosa und Asa foetida setzen Homöopathen gegen Schmerzen ein, die durch Zähneknirschen entstehen..
Psychotherapie gegen Zähneknirschen?
Zähneknirschen ist eine der Hauptursachen für Probleme beim Kauen oder im Kiefergelenk. Die Behandlungsoptionen sind facettenreich und müssen individuell auf den Patienten abgestimmt sein.
Prof. Dr. Sabine Ruf, Direktorin der Poliklinik für Kieferorthopädie an der Justus-Liebig-Universität in GießenWeil es eine Craniomandibuläre Dysfunktion verursachen kann. Hierbei reibt der Patient den unteren Kiefer gegen den oberen, Zahnreihe gegen Zahnreihe. Nicht nur das Gebiss leidet, es können auch Verspannungen im Kiefer-, Kopf- und Gesichtsbereich und Gelenkschäden entstehen.
Meist nicht, sie kann aber die Zähne vor einem Abrieb schützen, was sehr wichtig ist. Daher sollte die Schiene konsequent jede Nacht getragen werden. Um das Knirschen zu beenden, muss jedoch die Ursache herausgefunden und behandelt werden. Beißt der Patient die Zähne zusammen, weil er gerade Stress hat und diesen mithilfe des Knirschens verarbeitet? Dann ist es wichtig, die seelische Belastung zu reduzieren. Auch ein massiver Reflux, also das Aufsteigen von Magensaft in die Speiseröhre, häufiger Nikotin- oder Alkoholkonsum oder bestimmte Medikamente wie Antidepressiva können der Grund sein.
Ich empfehle, sich an einen Experten zu wenden, der eine Weiterbildung im Bereich CMD gemacht hat, oder eine Klinik aufzusuchen, die eine CMD-Sprechstunde anbietet. Nur wer sich auf die Erkrankung spezialisiert hat, kann die unspezifischen Symptome sofort richtig einordnen. Auch die Therapie ist facettenreich. Die primäre Behandlungsmethode ist häufig eine Zahnschiene, aber manchmal sind andere Maßnahmen wie eine orthopädische Behandlung, Physiotherapie oder Psychotherapie notwendig. Oft kommen Patienten leider erst in die Klinik, wenn sie schon eine Ärzte-Odyssee hinter sich haben.
Interview: Yvonne Küster
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Zähneknirschen bei Kindern und Säuglingen
Zähneknirschen bei Kindern ist nicht selten: Etwa 14 bis 18 Prozent der Kinder leiden unter Schlafbruxismus. Schon Babys erzeugen Knirschgeräusche, wenn die ersten Zähnchen wachsen. Die Ursachen dafür sind äußerst verschieden und hängen davon ab, in welchem Alter und Entwicklungsstadium sich Ihr Kind befindet.
Zähneknirschen: Baby „schleift“ neue Zähne ein und lindert Schmerzen
Viele Babys beginnen mit dem Knirschen, wenn die ersten Zähnchen durchbrechen. Sie pressen ihre Zähne aufeinander, um so die Schmerzen zu lindern, die beim Wachstum neuer Zähne auftreten. Zudem schmirgeln sie die frisch eingewachsenen Milchzähne durch Zähneknirschen ab und „schleifen“ sie aufeinander ein. Auch dass Ihr Kleinkind mit den Zähnen knirscht, ist normal und Teil der Entwicklung. Es freundet sich mit den Zähnen an, probiert aus, was es mit ihnen alles anstellen kann und vergnügt sich vielleicht am neuen Geräusch des Zähneknirschens. Das Zähneknirschen bei Kleinkindern hört meist auf, wenn alle Milchzähne durchgebrochen sind.
Zähneknirschen: Kinder leiden vielleicht unter Stress
Ab dem Alter von sechs Jahren, wenn die ersten bleibenden Zähne im Mund erscheinen, sollte es zu keinem Knirschen mehr kommen. Ansonsten könnten seelische Belastungen und Stress in der Schule, mit Freunden oder in der Familie dahinterstecken. Manche Kinder entwickeln weitere schlechte Angewohnheiten, indem sie Fingernägel kauen oder an Schreibgeräten knabbern.
Tritt das Zähneknirschen nur vorübergehend auf, müssen Sie nicht aktiv werden. Beobachten Sie das Verhalten und den Bruxismus Ihres Kindes also genau. Wenn es unbewusst mit den Zähnen knirscht, machen Sie es darauf aufmerksam. Suchen Sie im Zweifelsfall den Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin oder den Zahnarzt auf.
Regelmäßiges Zähneknirschen schädigt den Zahnschmelz, wetzt die noch jungen Zähne ab oder lockert sie. Auch die Muskulatur des Kiefers sowie von Hals, Nacken und Schultern leidet und verspannt sich. Kopfschmerzen und Muskelschmerzen sind oft die Folgen. Um solche Symptome zu verhindern, ist manchmal eine Behandlung nötig. Das Zähneknirschen bei Kindern im Schlaf lässt sich in Form einer weichen Knirscherschiene (Aufbissschiene) aus Kunststoff in den Griff bekommen. Sie dient als Schutzschild für die Zähne. Die Schiene verhindert Schäden an den Zähnen und sorgt für eine entspannte Lage des Kiefers.
Achten Sie darauf, dass Ihr Kind ausreichend entspannen kann. Erlernen Sie gemeinsam mit ihm Entspannungsübungen, etwa kindgerechte Atemübungen. Sorgen Sie außerdem für viel Bewegung an der frischen Luft oder lassen Sie Ihr Kind abends ein warmes Bad nehmen. Gegen Stress helfen auch Gegenstände, die Ihr Kind in der Hand knetet. Diese Maßnahmen senken den Stresspegel und verhindern so nächtliches Zähneknirschen
Quellen
- Online-Informationen Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK): www.dgzmk.de; Abruf: 18.06.2018
- Online-Informationen Bundeszahnärztekammer (BZÄK): www.bzaek.de; Abruf: 18.06.2018
- Online-Informationen Gesellschaft für Zahngesundheit, Funktion und Ästhetik: www.gzfa.de; Abruf: 18.06.2018
- Online-Informationen Kassenzahnärztliche Vereinigung Berlin: www.kzv-berlin.de; Abruf: 18.06.2018
- Online-Informationen Zahnärztekammer Nordrhein: www.zahnaerztekammernordrhein.de; Abruf: 18.06.2018
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Eine große Vorliebe für Menschen und das Bedürfnis, ihnen helfen zu wollen. Zudem braucht es eine Affinität zum Perfektionismus, komplexes Denken ebenso wie eine gewisse Fingerfertigkeit. Interesse und Offenheit an technologischem und wissenschaftlichem Fortschritt sowie ein stets gut ausgebildetes, qualifiziertes Team.
Dass gesunde Zähne nicht nur ein schönes Lächeln schenken, sondern einen wesentlichen und aktiven Beitrag zur allgemeinen Gesundheit beitragen.
Natürlich bei Zahnschmerzen, Beschädigung von Zähnen und Zahnersatz wie Brücken, Kronen oder Inlays. Und, wenn man zum Beispiel beim Zähneputzen häufig Zahnfleischbluten auftritt – das kann auf eine Parodontose-Erkrankung hinweisen.
Das vollständige Interview mit Dr. Christian Rüter finden Sie hier.
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Ja, wenn man zweimal täglich für jeweils mindestens drei Minuten die Zähne putzt, ist das ausreichend. Allerdings sollte man dazu einmal täglich auch die Zahnzwischenräume reinigen – entweder mit Zahnseide oder Interdentalbürsten.
Ein dringendes Warnsignal ist Zahnfleischbluten beim Zähneputzen. Das ist zwar meist schmerzfrei, aber ein eindeutiges Signal, dass eine Zahnfleischentzündung oder auch schon eine Erkrankung des Zahnhalteapparates (Parodontitis) vorliegt.
Damit, dass jede Schwangerschaft einen Zahn kostet. Das ist komplett falsch. Allerdings sollte die Zahnpflege während der Schwangerschaft nicht nachlassen. Denn das Zahnfleisch werdender Mütter ist durch hormonelle Umstellungen empfindlicher für Entzündungen.
Das vollständige Interview mit Dr. Volker Böll finden Sie hier.
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Pflege verhindert, dass größere Schäden entstehen. So kann man Probleme beheben, bevor sie Schlimmeres anrichten. Deshalb sollte man alle sechs Monate zur Kontrolle – am besten in Verbindung mit einer professionellen Zahnreinigung.
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