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Stimmungsschwankungen

Stimmungsschwankungen: Lesen Sie hier welche Ursachen sie haben und was Sie gegen sie tun können.

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Inhaltsverzeichnis
Frau mit nachdenklichem und gedrückten Blick

© Shutterstock

Stimmungsschwankungen: Ursachen

Fröhlichkeit, Traurigkeit, Wut oder Euphorie – jeder kennt diese unterschiedlichen Stimmungslagen. Sie richten sich in der Regel nach dem, was in der unmittelbaren Umgebung geschieht.

Wechseln die Stimmungslagen aber nach immer wieder gleichen Mustern, von einer Sekunde auf die andere und ist unsere Laune völlig unabhängig vom äußeren Geschehen, dann sprechen Fachleute von Stimmungsschwankungen. Häufig sind Stress und anhaltende Belastungen, z.B. im Job oder der Familie, Schuld daran.

Eine andere häufige Ursache von Stimmungsschwankungen: die Hormone. Hormonelle Umstellungen im Körper, z.B. während des Zyklus, der Schwangerschaft oder den Wechseljahren führen ebenfalls zu Stimmungsschwankungen. Frau ist deshalb besonders oft von wechselnden Launen betroffen.

Anhaltende Stimmungsschwankungen können ihre Ursache aber auch in psychischen Leiden wie Depressionen, Suchterkrankungen oder Essstörungen haben. Wer Drogen, Alkohol oder Nikotin konsumiert, wechselt ebenfalls häufig zwischen angespannt-nervösen und euphorischen Gemütslagen. Obwohl eher selten können zudem organische Erkrankungen Stimmungsschwankungen auslösen. Dazu gehören unter anderem Erkrankungen der Schilddrüse, Parkinson, Tumore oder Demenzerkrankungen.

Grundsätzlich können alle stark belastenden oder traumatischen Ereignisse dazu führen, dass die Betroffenen emotional aus dem Gleichgewicht kommen: etwa der Tod eines nahen Angehörigen, sexueller Missbrauch, Existenzsorgen oder Konflikte können Stimmungsschwankungen nach sich ziehen.

Stimmungsschwankungen: Schwangerschaft

Bei wohl jeder Schwangeren fahren die Gefühle Achterbahn. Zum überwiegenden Teil ist dieses Wechselbad hormonell bedingt. So prägen Stimmungsschwankungen die Frühschwangerschaft in besonderem Maße. Der Körper stellt sich erst noch auf die Schwangerschaft ein und baut dafür den Hormonhaushalt um.

Viele werdende Mütter schwanken deshalb zwischen der Sorge um das Baby, der Vorfreude auf das Kind, der Furcht vor den anstehenden Veränderungen – und wechseln dabei zwischen Angst- und Glücksgefühlen.

Diese Stimmungsschwankungen bei werdenden Müttern sind normal und verschwinden meistens im letzten Drittel der Schwangerschaft von alleine wieder.

Stimmungsschwankungen: Pille

Als Verhütungsmittel greift die Pille in den Hormonhaushalt der Frau ein. Als häufige Nebenwirkung (bei bis zu zehn von 100 Frauen) treten Stimmungsschwankungen auf.

Vor allem zu Beginn, wenn der Körper sich erst auf die Hormondosis einstellen muss, schlägt das unter Umständen nicht nur auf das Gemüt der Anwenderinnen, sondern kann im schlimmsten Fall zu Depressionen führen. Vor allem in den ersten sechs Monaten der Einnahme ist das Risiko um bis zu 80 Prozent erhöht.

Stimmungsschwankungen: Wechseljahre

Auch in den Wechseljahren können die Gefühl sehr schwanken. Schuld sind mal wieder: die Hormone. Die Eierstöcke stellen nach und nach ihre Funktion ein. Und damit auch die Produktion von Östrogen. Weil das Hormon die Ausschüttung des Glückshormons Serotonin im Gehirn beeinflusst, ist Östrogen im weiblichen Körper indirekt für Glücksgefühle zuständig. Denn Serotonin sorgt für gute Laune und Ausgeglichenheit. Auch die Produktion von Progesteron versiegt, einem Hormon, das ebenfalls in den Eierstöcken entsteht und beruhigend auf den Körper wirkt. Deshalb kann der Körper in den Wechseljahren aus dem Gleichgewicht geraten und Stimmungsschwankungen auslösen.

Einige Frauen haben aber auch psychisch mit der sichtbaren Veränderung ihres Körpers, dem Ende ihrer Fruchtbarkeit und dem Eintritt in die neue Lebensphase zu kämpfen. Diese Belastung kann die Laune zwischen Erleichterung, Euphorie, Angst und Traurigkeit springen lassen.

Stimmungsschwankungen: Periode

Vor allem in den Tagen vor den Tagen erleben viele Frauen Phasen mit urplötzlicher schlechter Laune und Reizbarkeit. Diese Stimmungen können Teil des prämenstruellen Syndroms (PMS) sein.

Denn ab dem Eisprung in der Mitte des Zyklus sinken die Anteile der Glückshormone Östrogen und Serotonin im Körper und erreichen kurz vor der Blutung ihren Tiefststand – und mit ihnen auch die gute Laune.

Fühlen sich Frauen während der Periode durch Bauchkrämpfe oder andere Regelschmerzen unwohl, dann kann das auch nach Beginn der Blutung auf die Stimmung drücken.

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Stimmungsschwankungen: Depression

Besonders ausgeprägte Stimmungsschwankungen erleben Betroffene mit einer bipolaren Störung. Sie schwanken zwischen depressiven und manischen Phasen.

Während einer Depression sind die Erkrankten antriebslos, niedergeschlagen und hoffnungslos. In einer manischen Phase fühlen die Betroffenen ungebremste Euphorie und Glücksgefühle.

Aber auch Erkrankte, die keine manischen Phasen erleben, kennen Stimmungsschwankungen. Zwischen anhaltender Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit gibt es ab und an Tage, an denen ihnen das Leben nicht allzu düster erscheint und sie mehr Energie verspüren.

Stimmungsschwankungen: Schilddrüse

Sowohl eine Unterfunktion (Hypothyreose) als auch eine Überfunktion (Hyperthyreose) der Schilddrüse können Einfluss auf die Stimmungslage nehmen. Denn die Hormone, die von der Schilddrüse produziert werden, beeinflussen den Stoffwechsel und das Gehirn und nehmen damit Einfluss auf Psyche und Gefühle.

Bei einer Überfunktion produziert die Schilddrüse zu viele Hormone. In der Folge fühlen sich Betroffene häufig nervös, aggressiv oder ängstlich und können sich nur schwer entspannen.

Bei einer Schilddrüsenunterfunktion – wenn die Schilddrüse also zu wenige Hormone produziert – leiden die Betroffene häufig unter depressiven Verstimmungen und Erschöpfung.

Bei rund vier von 100 Frauen entwickelt sich nach der Geburt eines Kindes eine Funktionsstörung der Schilddrüse (die sogenannte Post-Partum-Thyreoiditis), die dann von einer Depression begleitet sein kann. Bei anhaltender Niedergeschlagenheit und starken Stimmungsschwankungen sollte in solchen Fällen die Schilddrüse als möglicher Verursacher untersucht werden.

Was hilft gegen Stimmungsschwankungen?

Viele Betroffene empfinden Stimmungsschwankungen als sehr belastend. Vor allem, wenn sie länger anhalten und sich keine klare Ursache ausmachen lässt.

Unabhängig von der Ursache, gibt es einige Dinge, die Betroffene in einer Phase mit wechselnden Gefühlslagen tun können, um sich ausgeglichener zu fühlen.

Treten Stimmungsschwankungen plötzlich auf oder halten länger an, sollte mit einem Arzt geklärt werden, ob organische oder psychische Beschwerden die Ursache sind.

Video: Hilfe bei Stimmungsschwankungen - ein Überblick

Was tun bei Stimmungsschwankungen?

Achten Sie in akuten Phasen, in denen die Gefühle Achterbahn fahren, auf:

  • Bewegung: Gehen Sie an der frischen Luft spazieren, in den Bergen wandern oder im Wald joggen. Es muss kein Hochleistungssport sein – auch in moderater Form kann Bewegung dazu führen, dass Stimmungsschwankungen abgemildert oder sogar vorgebeugt werden.
  • Ernährung: Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Ballaststoffen. Eiweiß, Vitamin C und D, Eisen, Folsäure und Calcium sind zudem wichtige Vitamine und Nähstoffe, die dazu beitragen, dass der Körper und mit ihm auch die Stimmungen im Gleichgewicht bleiben.
  • Entspannung: Ausreichender und regelmäßiger Schlaf, Yoga oder autogenes Training und kleine Auszeiten im stressigen Alltag – z.B. bei einem Spaziergang oder der Gartenarbeit – helfen, um die Anspannung zu lösen und den Stimmungsschwankungen entgegenzuwirken.
  • Licht: Verbringen Sie täglich – vor allem im Herbst und Winter – einige Zeit draußen. Tageslicht kurbelt die Produktion des Glückshormons Serotonin an.

Wer gegen Stimmungsschwankungen Medikamente in Erwägung zieht, sollte das unbedingt vor der Einnahme mit seinem Arzt besprechen. Denn auch rezeptfreie und pflanzliche Wirkstoffe wie z.B. Johanniskraut können erhebliche Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten haben.

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Stimmungsschwankungen: Männer

Ausbrüche von Gereiztheit, Aggressivität und plötzliche Wut können bei Männern auf eine Depression hindeuten.

Werden diese Stimmungsschwankungen von körperlichen Signalen wie Herzklopfen, Kurzatmigkeit, Angst, Schwindel oder dem Gefühl eines Kontrollverlustes begleitet und kommen Schlaflosigkeit oder Erschöpfung hinzu, dann sollten diese Warnhinweise ernst genommen werden.

Im Gespräch mit einem Facharzt oder Psychologen wird geklärt, ob eine Depression Schuld an den Stimmungsschwankungen hat. Eine entsprechende Therapie sollte dann möglichst schnell begonnen werden. Denn: Je früher eine Depression behandelt wird, desto besser sind die Chancen auf Heilung.

Quellen
  • Online-Informationen Berufsverbände und Fachgesellschaften für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik sowie Kinder- und Jugendpsychiatrie in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien: www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org; Abruf: 17.11.2018
  • Online-Informationen Schilddrüsenzentrum Köln: www.schilddruesenzentrum-koeln.de; Abruf: 17.11.2018
  • Online-Informationen Pschyrembel: www.pschyrembel.de; Abruf: 17.11.2018
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Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt finden Sie über unser Ärzteverzeichnis.

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