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Bauchschmerzen

Bauchschmerzen können verschiedene Ursachen haben und sich unterschiedlich zeigen. Lesen Sie, was Bauchweh häufig verursacht und was sich dann tun lässt.

© Carola Felchner

Carola Felchner, Medizinjournalistin

Geprüft von Sophie Sonnenberger, Medizinredakteurin

Veröffentlicht:
Aktualisiert: 2020-10-15T00:00:00+02:00 2020-10-15T00:00:00+02:00

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Inhaltsverzeichnis
Bauchschmerzen: Frau liegt mit angezogenen Beinen und den Händen auf ihrem Bauch im Bett

© Mauritius Images

Bauchschmerzen hatte vermutlich jeder schon einmal. Meist sind sie harmlos. Sie können aber auch Symptom ernster Erkrankungen sein. Lesen Sie hier, welche Ursachen Bauchschmerzen haben können und wie sie sich behandeln lassen.

Was sind Bauchschmerzen?

Bauchschmerzen treten ziemlich häufig auf. Kein Wunder, können die Ursachen doch mannigfaltig sein. Der Bauchraum reicht von den unteren Rippenbögen bis hinunter zur Leistenregion. Das heißt, hier liegen jede Menge Organe, die die Bauchschmerzen verursachen könnten:

  • Verdauungsorgane wie Darm, Magen oder Leber
  • Harnwegsorgane wie Niere oder Harnblase
  • bei Frauen auch Gebärmutter, Eierstöcke und Eileiter

Ist tatsächlich eines dieser Organe der Auslöser für die Bauchschmerzen, liegt meist eine ernste Erkrankung zugrunde, die sich ein Arzt anschauen sollte. Für gewöhnlich begleiten ernstzunehmende Bauchschmerzen weitere Symptome wie Fieber, Durchfall oder Erbrechen. Oft sind Bauchschmerzen aber auch harmlos und lediglich die Folge von einem zu reichhaltigen oder zu fettigen Mahl oder Lebensmitteln, mit denen die Verdauung vorübergehend überfordert war.

Ebenso vielfältig wie der Auslöser kann auch das Bauchweh selbst sein: Es gibt geringfügige und starke Bauchschmerzen, leichtes Magendrücken, heftige Bauchkrämpfe und kolikartige Bauchschmerzen, Bauchschmerzen im Oberbauch, im Unterbauch, mittig oder im gesamten Bauch. Die Schmerzen können dumpf, stechend, ziehend sein, sich dauerhaft oder wellenartig bemerkbar machen.

Darüber hinaus unterscheiden Mediziner noch zwischen akuten und chronischen Bauchschmerzen. Akuter Bauchschmerz tritt unvermittelt auf, als chronisch gelten Bauchschmerzen, wenn sie länger als drei Monate lang bestehen. Sie können durchgehend spürbar sein oder immer wieder kommen und gehen.

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Bauchschmerzen: Ursachen

„Ich habe Bauchschmerzen. Was kann das sein?“ – Die Frage ist nicht immer leicht zu beantworten. Denn Bauchschmerzen sind sogenannte unspezifische Symptome, das heißt, sie lassen sich nicht eindeutig einer Ursache oder Erkrankung zuordnen.

So können wehenartig zunehmende Krämpfe, sogenannte Bauchkoliken, ebenso Hinweis auf Probleme mit der Niere sein wie auf solche mit Harnleiter, Bauchspeicheldrüse oder Gallenblase.

Darüber hinaus können Bauchschmerzen aufgrund vergleichsweise harmloser Ursachen auftreten, zum Beispiel nach einem intensiven Ausdauertraining oder wenn Sie Nahrungsmittel essen, die schwer verdaulich sind. Oft liegen ihnen aber auch ernsthafte, teils sogar lebensbedrohliche Erkrankungen zugrunde, beispielsweise ein akuter Bauch (von Ärzten auch akutes Abdomen genannt). Das sind plötzliche, heftige Bauchschmerzen, die unter anderem infolge von und damit als Warnzeichen für Darminfarkt, Bauchfellentzündung oder Eileiterriss entstehen können und ein medizinischer Notfall sind.

Bauchschmerzen lassen sich häufig auf ein bestimmtes Gebiet eingrenzen

© FOCUS-GESUNDHEIT

Häufig lassen sich Bauchschmerzen auf ein bestimmtes Gebiet eingrenzen, was Ärzten wertvolle Hinweise auf die Ursache liefern kann. Achtung: Nicht immer stimmt der Ort der Schmerzen mit dem Ort der Entstehung überein!

Ursachen für Unterbauchschmerzen

Bauchschmerzen im Unterbauch haben ihren Ursprung oft im Darm. Es gibt jedoch auch andere Auslöser für Unterbauchschmerzen.

  • Blasenentzündung und andere Harnleiterinfekte: Bauchschmerzen können bei einer Blasenentzündung auftreten. Sie sind dann eher krampfartig und brennend. Bei Harnleiterkoliken sind die Schmerzen heftig und wellenartig.
  • Blinddarmentzündung: Bei der Blinddarmentzündung entstehen die Bauchschmerzen meist plötzlich und sind heftig. Sie ziehen typischerweise vom Nabel in den Unterbauch, Betroffene spüren die Bauchschmerzen dann rechts unten. Sie werden stärker bei Erschütterung (Niesen, Gehen oder Hüpfen) oder bei Druck. Darüber hinaus haben Blindarmpatienten oft Fieber, ihnen ist übel und sie erbrechen.
  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen: Ebenfalls rechts unten machen sich chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn (Durchfälle, krampfartige Bauchschmerzen und Fieber) oder Colitis ulcerosa (starke Bauchschmerzen, blutige Durchfälle) bemerkbar.
  • Gynäkologische Organe: Bauchschmerzen links unten können bei Frauen auf eine Eileiterschwangerschaft oder eine Eierstockentzündung hindeuten – hier können die Schmerzen aber auch rechts oder im gesamten Bauchraum sitzen. Typischerweise sind sie dumpf und ziehend.
  • Nierenprobleme: Eine Nierenbeckenentzündung oder Nierensteine gehen für gewöhnlich mit starken, kolikartigen Schmerzen im Unterbauch einher, teils begleitet von Übelkeit und Erbrechen. Betroffene haben bei einer Nierenbeckenentzündung zudem oft Schmerzen beim Wasserlassen, Fieber und Schüttelfrost. Je nachdem, wo im Harnleiter sich die der Nierenstein befindet, kann er außerdem Schmerzen im Rücken auslösen.
  • Prostataentzündung: Bei dieser auch Prostatitis genannten Erkrankung können neben Problemen oder Schmerzen beim Wasserlassen und Schmerzen im Bereich des Damms (der Bereich zwischen äußeren Geschlechtsteilen und After), Afters und Rückens sowie ständigem Harndrang auch Unterleibsschmerzen auftreten.
  • Reizdarm: Die Bauchschmerzen sind hier diffus, Betroffene verspüren oft ein Druckgefühl im Unterbauch und im linken oder rechten Oberbauch. Zudem macht sich der Reizdarm, bei dem die Darmbewegungen gestört sind und die Darmschleimhaut besonders reizempfindlich ist, häufig mit Rückenschmerzen, Blähungen und Blubbern im Bauch bemerkbar. Oft bestehen die Bauchschmerzen vor dem Stuhlgang und nehmen danach ab. Der Kot ist häufig hart oder mit Schleim vermengt, Betroffene haben gegebenenfalls das Gefühl, der Stuhl habe sich nicht vollständig entleert.

Ursachen für Oberbauchschmerzen

Für Bauchschmerzen im Oberbauch sind oft, aber nicht ausschließlich, die Organe verantwortlich, die sich dort befinden. Entsprechend können Bauchschmerzen oben unter anderem auf folgende Ursachen zurückzuführen sein.

  • Gallenprobleme: Bei Gallensteinen treten Bauchschmerzen häufig nach fettreichen Mahlzeiten auf. Betroffene spüren für gewöhnlich die Bauchschmerzen rechts oben. Je nach Größe und Lage der Gallensteine können die Schmerzen mehr oder weniger intensiv sein. Auch wenn sich daraus eine Gallenkolik entwickelt, zum Beispiel weil die Gallensteine den Ausgang der Gallenblase verschießen, sind die Schmerzen meist im Oberbauch und dem Rücken verortet, die Schmerzen strahlen mitunter dorthin aus.
  • Leberschäden: Die Leber befindet sich im rechten Oberbauch. Häufiges Anzeichen dafür, dass mit ihr etwas nicht stimmt, sind deshalb Krämpfe und Druckgefühl beziehungsweise Bauchschmerzen in diesem Bereich. Lebererkrankungen umfassen zum Beispiel Leberzirrhose, Gelbsucht, Hepatitis, Alkoholschäden oder akutes Leberversagen. Weitere typische Begleiterscheinungen von Lebererkrankungen sind Leistungsabfall und Müdigkeit.
  • Lungenentzündung: Vor allem bei Kindern ist ein Symptom der Lungenentzündung Bauchschmerzen. Beim Atmen tun sie sich schwer, die Atmung geht schneller als normal. Weitere Anzeichen sind Schüttelfrost, Fieber und Husten. Bei Erwachsenen sind die Symptome einer Lungenentzündung ähnlich, Bauchschmerzen haben sie entweder, wenn die Lungenentzündung Folge der Legionärskrankheit ist, einer schweren Form der Lungenentzündung, oder es entsteht ein bauchwehähnliches Gefühl, weil die Lunge nah am Oberbauch liegt und schmerzt.
  • Magenerkrankungen: Im Oberbauch machen sich verschiedene Magenerkrankungen bemerkbar, zum Beispiel ein Reizmagen, Magen-Darm-Infektionen, Magenkrebs oder eine Magenschleimhautentzündung (medizinisch Gastritis genannt). Auslöser für starke Bauchschmerzen links oben und mittig kann auch ein Magengeschwür sein.
  • Refluxkrankheit: Hier ist der Verschlussmechanismus des unteren Speiseröhrenschließmuskels gestört. Dadurch fließt saurer Mageninhalt vermehrt zurück in die Speiseröhre. Betroffene haben oft Sodbrennen und Bauchschmerzen beziehungsweise ein Druckgefühl hinter dem Brustbein sowie eventuell Reizhusten und (schmerzhafte) Schluckbeschwerden.

Ursachen für Bauchschmerzen Mitte

Auch Schmerzen, die im Oberbauch mittig oder im Unterbauch in der Mitte lokalisiert sind, können unterschiedliche Ursachen haben. So können die „Übeltäter“ zum Beispiel die Bauchspeicheldrüse, der Zwölffingerdarm oder der Bauchnabel sein, wenn Sie solche Bauchschmerzen bekommen.

  • Bauchspeicheldrüse, akute Entzündung: Eine akute Pankreatitis verursacht plötzliche, starke Schmerzen im Oberbauch. Hinzu kommen meist Übelkeit und Erbrechen. Oft treten mittige Bauchschmerzen und Rückenschmerzen gleichzeitig auf, der Schmerz zieht sich gürtelförmig um den Rumpf. Eine solche akute Bauchspeicheldrüsenentzündung ist oft die Folge von starkem Alkoholkonsum oder von Gallensteinen, wenn diese den Ausgang der Bauchspeicheldrüse verstopfen.
  • Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts: Bauchschmerzen und Erbrechen/Übelkeit weisen oft auf Magen-Darm-Erkrankungen hin, zum Beispiel auf eine Magen-Darm-Infektion durch Bakterien oder Viren. Solche Magenschmerzen beziehungsweise Bauchschmerzen können im oberen, im unteren oder auch im gesamten Bauch auftreten.
  • Geschwür im Zwölffingerdarm: Es löst typischerweise krampfartige Bauchschmerzen mittig aus. Sie sind dumpf, stechend oder drückend und strahlen oft zur linken Körperseite hin aus. Typisch für ein Zwölffingerdarmgeschwür ist zudem der sogenannte Hunger- oder Nüchternschmerz, der nachlässt, wenn Betroffene etwas essen.
  • Nabelkolik und Nabelbruch: Wiederkehrende starke Bauchschmerzen um den Bauchnabel herum, die keine fassbare Ursache haben und meist nur zwischen einer Minute und einer Stunde anhalten, könnten auf eine Nabelkolik hinweisen. Diese betrifft vor allem Kinder zwischen drei und zehn Jahren. Ein Nabelbruch, bei dem der Nabel anschwillt und sich vorwölbt, bleibt dagegen meist so lange schmerzfrei, bis er größer geworden ist oder aber Komplikationen entstehen. Verfärbt sich der Nabelbruch blau, treten Fieber, plötzliche heftige Bauchschmerzen und Übelkeit/Erbrechen auf, kann dies bedeuten, dass der Darm eingeklemmt ist – es besteht die Gefahr, dass sich ein lebensbedrohlicher Darmverschluss entwickelt.
     

Ursachen für Schmerzen im ganzen Bauch

Oft tun sich Betroffene schwer bei der Verortung von Bauchschmerzen. Bereits bei einer Verstopfung kann gefühlt der gesamte Bauch wehtun, auch Magen-Darm-Infekte können Bauchschmerzen im gesamten Bauchraum verursachen. Außerdem „melden“ sich folgende Erkrankungen und Faktoren mit Schmerzen im ganzen Bauch:

  • Bauchschmerzen durch Stress: Bauchschmerzen und Psyche hängen zusammen. Vor allem Menschen, die ohnehin einen empfindlichen Magen und/oder Darm haben, reagieren auf Stress häufig mit Irritationen des Verdauungssystems, zum Beispiel können Bauchschmerzen mit Blähungen oder Bauchschmerzen mit Durchfall ein Signal dafür sein, dass der psychische Druck zu groß ist.
  • Darminfarkt: Heftige Bauchschmerzen, die sich anfühlen wie Messerstiche, sowie Erbrechen, Blähungen, Durchfall und Blut im Stuhl können Symptome der ersten Phase eines gefährlichen Darminfarkts sein. Diese einschießenden Schmerzen verändern sich im weiteren Verlauf zu dumpfem Schmerzen, in der dritten Phase macht der Darm zu, die Sauerstoffversorgung ist gekappt. In schweren Fällen ist ein Darminfarkt lebensgefährlich!
  • Lebensmittelvergiftung: Verzehren Sie Nahrungsmittel, die mit Bakterien, Viren oder anderen Erregern verseucht sind, äußert sich dies meist in krampfartigen Bauchschmerzen, Übelkeit und Durchfall.

Ursachen für Bauchschmerzen nach dem Essen

Wer ab und zu nach dem Essen Bauchschmerzen hat, hat vermutlich nur etwas Schwerverdauliches gegessen. Ballaststoffreiche Lebensmittel oder Rohkost, zum Beispiel. Bauchschmerzen nach Linsen und anderen Hülsenfrüchten, einer großen Schüssel Salat oder einer Kohlmahlzeit sind für gewöhnlich harmlos und verschwinden von selbst wieder. Treten die Bauchschmerzen nach Kaffeegenuss auf, kann dies an der darin enthaltenen Säure liegen.

Bauschmerzen nach einem fettigen Essen können dagegen sowohl harmlos sein und lediglich Anzeichen für einen überforderten Verdauungstrakt. Genauso können sie aber Symptom für ernste Erkrankungen wie Reizdarmsyndrom oder Magenschleimhautentzündung sein.

Bekommen Sie regelmäßig Bauchschmerzen, nachdem Sie bestimmte Lebensmittel zu sich genommen haben, kann eine Nahrungsmittelunverträglichkeit dahinterstecken. Bauchschmerzen nach Milch oder auch Bauchschmerzen nach Käse (aus Kuhmilch) kann auf eine Laktoseintoleranz hindeuten, für Bauchschmerzen und Blähbauch nach dem Obstessen könnte eine Fructoseunverträglichkeit verantwortlich sein und wenn der Bauch verstimmt auf Brot und Brötchen reagiert, kommt der Körper vielleicht mit dem Klebereiweiß Gluten nicht zurecht.

Ursachen für Bauchschmerzen bei der Frau

Bei Frauen können Schwangerschaft sowie der Menstruationszyklus Bauchschmerzen auslösen, sie können aber auch Anzeichen für einen Herzinfarkt oder gynäkologische Probleme sein.

  • Endometriose: Unterleibsschmerzen beziehungsweise Bauchschmerzen während der Regelblutung aber auch ohne Periode kann eine Endometriose verursachen. Hierbei siedelt sich Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter an.
  • Herzinfarkt: Vor allem bei älteren Frauen sind die Symptome bei einem Herzinfarkt untypisch. Der starke Schmerz im Brustkorb (Vernichtungsschmerz) tritt seltener auf, dafür eher ein Druck- oder Engegefühl, häufig begleitet von Oberbauch- und Rückenschmerzen, Übelkeit und Erbrechen sowie Kurzatmigkeit.
  • Periode: Bauchschmerzen machen sich in diesem Fall einige Tage bevor die Regelblutung einsetzt bemerkbar. Sie verstärken sich dann und verschwinden zwei bis drei Tage nach Ende der Menstruation wieder. Sie können stechend, dumpf oder krampfartig sein. Oft strahlen sie auch in den Rücken aus.
  • Zyklusbedingte Bauchschmerzen kann auch der Eisprung auslösen, dieser sogenannte Mittelschmerz macht sich rund zwei Wochen vor Menstruationsbeginn bemerkbar und verschwindet nach ein bis zwei Tagen meist wieder.

Achtung: Zyklusbedingte Schmerzen lassen sich häufig mit hormoneller Verhütung lindern. Bekommen Sie Unterleibsschmerzen trotz Pille, könnte dies ein Alarmsignal sein, dass etwas nicht stimmt, zum Beispiel dass sich eine Eierstockzyste gebildet hat oder der Eileiter entzündet ist.

  • Schwangerschaft: Einige Frauen haben auch Bauchschmerzen, wenn sie schwanger sind. Unterbauchschmerzen und Bauchkrämpfe in der Frühschwangerschaft entstehen zum Beispiel, weil der Fötus wächst und sich die Gebärmutter und die umliegenden Gewebestrukturen ausdehnen müssen. In der Schwangerschaft treten neben den Bauchschmerzen oft auch Rückenschmerzen auf, dann nämlich, wenn sich zum Beispiel die Statik der Wirbelsäule durch die Gewichtszunahme verändert und ein Hohlkreuz entsteht.
  • Eileiterschwangerschaft: Bei einer Eileiterschwangerschaft nistet sich die Eizelle nicht in der Gebärmutter, sondern im Eileiter ein. In der sechsten bis neunten Schwangerschaftswoche können als Zeichen für diese Fehleinnistung Schmierblutungen oder Bauchschmerzen (Unterleib), meist auf der Körperseite der Eileiterschwangerschaft, auftreten.

Bauchschmerzen: sonstige Ursachen

Neben oben genannten Ursachen können Bauchschmerzen auch nach einem Einlauf auftreten, wenn Sie ihn nicht richtig durchführen. Weitere Symptome, dass beim Einlauf etwas schiefgelaufen ist, können Übelkeit und Austrocknung, aber auch schwere Nebenwirkungen wie Nierenversagen sein.

Bauchschmerzen nach dem Sport oder währenddessen sind ebenfalls ein durchaus gängiges (Athleten-)Problem, besonders, wenn es sich um Ausdauersportler handelt. So sind Bauchschmerzen beim Laufen, vor allem wenn die Athleten sich intensiv oder sehr lange (etwa beim Marathon) belasten, ein häufiges Phänomen.

Die Gründe dafür könnten sein, dass der Darm weniger durchblutet wurde, da stattdessen die Versorgung der Muskeln mit Energie im Vordergrund stand. Auch Erschütterungen, wie zum Beispiel beim Laufen, oder eine falsche Ernährung während der Belastung können Bauchschmerzen auslösen.

Nichts mit Sport zu tun haben dagegen für gewöhnlich Bauchschmerzen, die sich wie Muskelkater anfühlen. Diese treten zum Beispiel in der Schwangerschaft auf, wenn die Mutterbänder stark beansprucht werden. Das sind kräftige Muskelfaserstränge, die dabei helfen, die Gebärmutter aufrecht zu halten. Wenn diese sich ausdehnen, weil sie mit der Gebärmutter mitwachsen, kann sich das in Dehnungsschmerz bemerkbar machen. Die vermeintlichen Bauchschmerzen sind bei Bewegung stärker spürbar, in Ruhe lassen sie oft nach. Ein solcher Dehnungsschmerz ist für gewöhnlich harmlos, werdende Mütter sollten dennoch ihren Frauenarzt oder ihre Hebamme informieren, damit diese eine ernste Ursachen ausschließen können.

Was tun bei Reizdarm oder entzündlichen Darmerkrankungen? (Unser Podcast für ein gutes Körpergefühl – Folge #12)

Zu Gast im Podcast:

Prof. Jost Langhorst , Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie am Evang. Krankenhaus Essen-Steele (Evang. Kliniken Essen-Mitte)

Ein leichtes Vollgefühl, Blähungen, Bauchgrummeln oder mal Durchfall – das kennt jeder. Wenn Verdauungsprobleme gehäuft auftreten und chronisch werden, können jedoch ernsthafte Erkrankungen dahinterstecken.

In dieser Folge sprechen wir mit dem Gastroenterologen und Internisten Prof. Jost Langhorst darüber, wie sich Reizdarm oder entzündliche Darmerkrankungen äußern und was man dagegen tun kann.

Wir fragen nach, welche Rolle die Ernährung dabei spielt und wie man mit Arzneipflanzen die Beschwerden lindern kann. Und wir wollen wissen, was bei diesen Krankheiten genau im Darm passiert.

Bauchschmerzen

Bauchschmerzen: Behandlungsmöglichkeiten

Was zu tun ist bei Bauchschmerzen, hängt von deren Ursache ab. Bei Bauchweh aufgrund einer Nahrungsmittelunverträglichkeit hilft es meist schon, die entsprechenden Produkte wegzulassen, bei Bauchschmerzen durch eine Verstopfung können Abführmittel oder eine ballaststoffreichere Ernährung Linderung verschaffen.

Was hilft bei Bauchschmerzen: Hausmittel

Nicht immer müssen Sie bei Magendrücken zum Arzt. Auch ohne Medikamente  lässt sich etwas gegen Bauchschmerzen tun. Beispielsweise bei leichten Bauchkrämpfen können Hausmittel wie Wärme oder pflanzliche Präparate helfen. So gelten zum Beispiel Anis, Kümmel oder Pfefferminze als krampflösend. Sie können sich bei Bauchschmerzen einen Tee damit aufbrühen.

Auch leichte Bewegung kann die Verdauung in Schwung bringen und die Bauchschmerzen lindern – oder Sie versuchen, mit der entsprechenden Ernährung gar nicht erst Bauchschmerzen zu bekommen. Was Sie essen sollten, um den Magen-Darm-Trakt zu unterstützen, ist leichte Kost wie Kartoffeln, Nudeln oder Zwieback (wenn sie diese vertragen!) und auch Bitterstoffe, wie sie in Rucola, Radicchio oder Artischocken stecken, bringen die Magensäfte zum Fließen und unterstützen die Verdauung. Verschlimmern sich die Beschwerden oder kommen weitere Symptome dazu, sollten Sie aber die Ursache abklären lassen.

Bauchschmerzen: mit Medikamenten gegen den Schmerz?

In manchen Fällen können Medikamente bei Bauchschmerzen helfen, zum Beispiel Tabletten mit den Wirkstoffen Butylscopolaminiumbromid oder Scopolaminbutylbromid, um die Krämpfe zu mindern.

 

Tabuthema Verdauung und darmgesunde Ernährung (Unser Podcast für ein gutes Körpergefühl – Folge #2)

Zu Gast im Podcast:

Prof. Dr. Martin Storr, Niedergelassener Gastroenterologe mit Praxis in Gauting. Storr lehrt an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Über die eigene Verdauung bewahren die meisten Stillschweigen. Dabei muss jeder pupsen – wirklich jeder.

Warum der Begriff „normal“ im Zusammenhang mit der Darmgesundheit trotzdem nicht unbedingt passend ist, klären wir mit dem Gastroenterologen und Buchautor Prof. Martin Storr.

Wir sprechen außerdem darüber, was es mit dem Darmgehirn auf sich hat und wie die berühmten Schmetterlinge im Bauch beim Verliebtsein entstehen. Warum Stress sich auf die Stuhltextur auswirkt und wie Hypnose den Darm beruhigen kann. Und wir versuchen herauszufinden, wie eine darmgesunde Ernährung aussieht und welche Rolle die Mikroorganismen in unserem Darm dabei spielen.

Bauchschmerzen

Bauchschmerzen: Wann Sie zum Arzt gehen sollten

Bekommen Sie nach dem Essen manchmal Bauchschmerzen, weil sie zu beherzt zugelangt haben, ist dies meist kein Grund zur Sorge. Die Beschwerden vergehen normalerweise von selbst wieder. Zum Arzt sollten Sie gehen, wenn die Schmerzen immer wiederkehren, sehr stark (kolikartig) sind oder weitere Symptome auftreten. Ein harter Bauch und Schmerzen können zum Beispiel auf einen lebensbedrohlichen akuten Bauch hindeuten.

Ebenfalls einen Arzttermin ausmachen sollten Sie im Zusammenhang mit Bauchschmerzen bei

  • Blut im Stuhl
  • heftigem Erbrechen
  • Fieber

Welcher Arzt der richtige Ansprechpartner ist, kann individuell verschieden sein. Handelt es sich beim Patienten um ein Kind, gehen Sie mit ihm am besten zum Kinder- oder Jugendarzt, bei Erwachsenen kann zunächst der Hausarzt eine erste Diagnose stellen und Sie dann an einen Facharzt, zum Beispiel einen Urologen oder Gynäkologen, überweisen. Bei Notfällen wie dem akuten Bauch oder Verdacht auf Herzinfarkt sollten Sie dagegen sofort den Notarzt rufen.

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Bauchschmerzen beim Kind und Baby

Kinder haben oft Bauschmerzen. Die Gründe dafür sind mannigfaltig. Häufig steckt hinter Bauchweh beim Kind lediglich ein zu opulentes Essen oder Lebensmittel, die es nicht verträgt. Für gewöhnlich sind solche Bauchschmerzen harmlos und verschwinden von alleine wieder.

Darüber hinaus können Stress (zum Beispiel vor einer Schularbeit) oder aber eine Magen-Darm-Infektion sowie eine Blinddarmerkrankung Auslöser von Bauchkrämpfen bei Kindern sein. Solche Beschwerden sollten nach Abklingen beziehungsweise Behandlung der zugrundeliegenden Erkrankung weg sein.

Kehren die Beschwerden immer wieder, ohne dass sich eine Ursache finden ließe, sprechen Mediziner von funktionellen Bauchschmerzen. Solche Bauchschmerzen könnten entstehen, wenn das Nervensystem des Magen-Darm-Trakts übermäßig empfindlich ist, oder sie treten infolge einer Magen-Darm-Infektion auf.

Während (Klein-)Kinder artikulieren können, dass sie Bauchschmerzen haben, ist es gar nicht so leicht, Bauchweh beim Baby zu bemerken. Woran man Bauchschmerzen beim Baby erkennt, sind unter anderem Symptome wie eine gespannte, harte Bauchdecke. Oft zieht das Baby die Beine stark an und stößt sie dann heftig wieder weg, es rülpst oder es gehen Winde ab.

Häufig handelt es sich um Blähungen, die nicht gefährlich sind. Wann Sie das Baby bei Bauchkrämpfen zum Arzt bringen sollten ist, wenn die Bauchschmerzen erstmals auftreten, um auszuschließen, dass sie eine ernste Ursache haben, und auch, wenn der Säugling

  • nach jeder Mahlzeit Blähungen samt Schreiattacken hat,
  • der Stuhl spritzend, schaumig oder sehr fest ist,
  • das Baby das Trinken verweigert.
Quellen

Stiefelhagen, P: Bauchkrämpfe und Durchfall nach Sport – woran liegt es?; CME; 2013; DOI: 10.1007/s11298-013-0329-3

Riemen, J F et al.: Gastroenterologie in Klinik und Praxis; Thieme Verlag; 1. Auflage 2008

Koppen, H: Gastroenterologie für die Praxis; Thieme Verlag; 1. Auflage 2010

Pressemeldung Deutsche Herzstiftung: Herzinfarkt bei Frauen: Bauchschmerzen können ein Warnzeichen sein; 06.03.2019

Online-Informationen Berufsverband Deutscher Internisten e.V.: www.internisten-im-netz.de; Abruf: 15.06.2020

Online-Informationen Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.: www.kinderaerzte-im-netz.de; Abruf: 15.06.2020

Online-Informationen Universität zu Lübeck: www.uksh.de; Abruf: 15.06.2020

Online-Informationen Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Krankheiten von Magen, Darm und Leber sowie von Störungen des Stoffwechsels und der Ernährung (Gastro-Liga e. V.): www.gastro-liga.de; Abruf 16.06.2020

Online-Informationen Prostata Hilfe e.V.: www.prostata-hilfe-deutschland.de; Abruf: 16.06.2020

Online-Informationen Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK): www.gesundheit.gv.at; Abruf 16.06.2020

Online-Informationen Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de; Abruf: 16.06.2020

Online-Informationen Deutsche Lungenstiftung e. V.: www.lungenaerzte-im-netz.de; Abruf: 16.06.2020

Online-Informationen Berufsverband der Frauenärzte e.V. & Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG): www.frauenaerzte-im-netz.de; Abruf: 17.06.2020

Online-Informationen Universitätsklinikum Schleswig-Holstein: www.uksh.de; Abruf: 17.06.2020

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