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Penisbruch

Bei einem Penisbruch entsteht ein schmerzhafter Riss im männlichen Glied. Alles über die Symptome und Behandlung lesen Sie hier.

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Inhaltsverzeichnis
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Zusammenfassung:

  • Was ist ein Penisbruch: ein urologischer Notfall, bei dem durch einen harten Stoß bei erigiertem Glied ein Riss im Penisbereich entsteht
  • Penisbruch-Symptome: „Knack“-Geräusch, Verkrümmung, Schwellung, Bluterguss, Schmerzen
  • Penisbruch-Behandlung: operativ oder konservativ (seltener) mittels Medikamenten, kühlen, schonen
  • Penisbruch-Heilung: je nach Ausprägung und Behandlung einige Tage bis Wochen; je früher die Therapie erfolgt, desto besser sind die Ergebnisse
  • Penisbruch-Folgen: möglich sind Erektionsstörungen, Schmerzen bei Erektion, Verkrümmung des Glieds, psychische Probleme

Ein Penisbruch kommt selten vor, ist aber dann in der Regel ein Notfall. Meist entsteht er durch Geschlechtsverkehr. Lesen Sie hier, wie sich ein Penisbruch äußert und wie die Behandlung aussieht.

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Was ist ein Penisbruch?

Bei einem Penisbruch (Penisfraktur) handelt es sich um eine Schwellkörperverletzung. Genauer gesagt entsteht ein Riss, weshalb die Verletzung fachsprachlich auch Penisruptur (lat. rumpere = reißen) heißt. Es bricht kein Knochen, weil das männliche Glied keinerlei Knochen besitzt. Entsprechend lässt sich ein gebrochener Penis auch nicht mit einem gebrochenen Arm oder Bein vergleichen.

Wie entsteht ein Penisbruch? Er kann sich bilden, wenn stumpfe Gewalt direkt auf das halb oder komplett steife männliche Glied einwirkt. Durch den Aufprall verbiegt sich der Penis. Die auftretenden Scher- und Biegungskräfte verursachen einen Riss im Bindegewebe (Tunica albuginea), in dem Schwellkörper und unter Umständen auch in der Harnröhre. Das Gewebe ist bei erigiertem Glied gestrafft, deutlich dünner und somit anfällig für Risse.

Penisbruch: Ursachen

Am häufigsten tritt ein Penisbruch beim Sex auf, wenn das erigierte Glied aus der Scheide rutscht und beim nächsten Stoß auf das Sitz- oder Schambein oder den Bereich zwischen After und Vagina, das Perineum, prallt.

Weitere Penisbruch-Ursachen können zu heftige Masturbation sein. In sehr seltenen Fällen entsteht die Penisfraktur auch durch Tierbisse, Stürze auf den (halb-)erigierten Penis oder Spritzen in das Schwellkörpergewebe.

Penisbruch: Häufigkeit

Eine Penisruptur kommt am häufigsten bei Männern im Alter zwischen 30 und 50 Jahren vor. Allerdings sind auch jüngere und ältere Männer nicht vor dem Penisbruch gefeit. Generell ist eine Ruptur des Glieds mit geschätzt einem von 175.000 Notfallpatienten eher selten. Ein Notfall ist ein Penisbruch aber (fast) immer.

Ohne Behandlung besteht die Gefahr, dass der betroffene Mann nie wieder eine Erektion bekommen kann. Abgesehen davon ist eine solche Verletzung extrem schmerzhaft. Dennoch, so vermuten Experten, begeben sich nicht alle Männer bei Verdacht auf Penisbruch in Behandlung – aus Scham.

Penisbruch: Symptome

Einen Penisbruch erkennen können Betroffene an verschiedenen, oft sehr eindeutigen Symptomen.

  • Das erste Symptom kann ein hörbares Knack- oder Schnalzgeräusch sein, ähnlich wie bei einem Peitschenhieb. Das Geräusch tritt in dem Moment auf, in dem der Riss entsteht.
  • Ein leichter (latenter) Penisbruch ruft Schmerzen hervor, die aber meist eher mäßig sind.
  • Oft zeigen sich die Folgen der Verletzung erst nach einigen Tagen oder Wochen durch Knoten oder eine veränderte Optik - der Penis sieht „verbogen“ aus.

Im Fall eines größeren Risses:

  • Ist der Schmerz heftig und stechend.
  • Erschlafft die Erektion sofort und der Penisbereich schwillt stark an. Da sich das Glied außerdem durch Einblutungen blau-violett verfärbt, sprechen Ärzte auch von einer „Auberginen-Deformität“.

Manchmal ist auch die Harnröhre mit betroffen; Blut im Urin kann ein Hinweis darauf sein. Ohne Behandlung verkrümmt sich der Penis mitunter weiter – in vielen Fällen treten Erektionsprobleme auf.

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Penisbruch: Behandlung

Je nach Ausmaß der Verletzung gibt es zwei Möglichkeiten der Penisbruch-Therapie: eine OP oder eine konservative Behandlung (ohne Operation). Eine Penisfraktur sollten Männer jedoch schnellstmöglich behandeln lassen, um mögliche Folgen wie anhaltende Erektionsstörungen, psychische Probleme oder Schmerzen bei erigiertem Glied zu vermeiden.

Penisbruch-OP

Eine Operation der Penisruptur ist die empfohlene und am häufigsten angewendete Therapie. Je früher die Penisbruch-OP erfolgt, desto besser sind die Ergebnisse im Hinblick auf die Penisfunktionalität. Bei diesem Eingriff legt die Chirurgin die Verletzung frei. Sie beseitigt den Bluterguss, verschließt den Riss und vernäht ihn.

Zudem legt der Operierende für gewöhnlich eine Drainage, über die Blut und Wundsekret aus dem verletzten Bereich geleitet werden. Das ist wichtig, damit die Flüssigkeiten nicht auf die umliegenden Nerven und Strukturen drücken und diese dauerhaft schädigen.

Nach der Operation bekommt der Mann normalerweise einen Blasenkatheter, der einen Harnstau verhindern soll. Aufgrund der Schwellungen im Penis besteht das Risiko, dass der Urin nur noch eingeschränkt austreten kann.

Konservative Penisbruch-Therapie

Diese Form der Penisfraktur-Behandlung beinhaltet im Grunde die drei Elemente:

  • körperlich schonen
  • kühlen und komprimieren (meist mittels Verbands)
  • Medikamente gegen Erektionen – ein praller, steifer Penis kann den Heilungsverlauf beeinträchtigen

Manchmal bekommen Männer auch Antibiotika, damit sich keine bakterielle Infektion bildet. Da bei einer konservativen Therapie eher Spätfolgen wie Penisverkrümmung, schmerzhafte Erektionen oder Fibrosen (Gewebeverhärtung) auftreten, gilt sie oft nur als Übergangs- oder Notlösung, zum Beispiel wenn ein Mann keine Operation wünscht.

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Penisbruch: Heilung

Nach einem Penisbruch dauert es unterschiedlich lang, bis die Verletzung komplett ausgeheilt ist. Bei einer Operation beträgt die Abheilung der Penisfraktur nach der Entfernung des Blasenkatheters etwa drei bis sieben Tage. Die ersten ein bis drei Tage verbringt der Betroffene für gewöhnlich im Krankenhaus.

Nach der Entlassung müssen Penisbruch-Patienten meist noch Medikamente und Antibiotika einnehmen und Kontrolluntersuchungen wahrnehmen. Ärzte beobachten, wie der Heilungsprozess verläuft und ob Komplikationen auftreten.

Sex und Masturbation sind nach einer Penisbruch-OP für ein bis zwei Monate tabu. Bei einer konservativen Therapie dauert es im Schnitt mehrere Wochen, bis die Verletzung komplett verheilt ist.

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Penisbruch: Folgen

Eine Operation ist bei (schweren) Penisbrüchen fast immer erfolgreich. Dennoch können in seltenen Fällen unerwünschte Nebenwirkungen und Folgen auftreten, zum Beispiel:

  • Entzündungen der OP-Wunde
  • Erektionsprobleme oder -schmerzen
  • Deformation (Verkrümmung) des Glieds
  • Blutergüsse im Penisbereich
  • Verletzungen der Harnröhre
  • Abgeschwächter Urinstrahl bis hin zum Harnverhalt
  • Fistelbildung

Bei der konservativen Therapie ist das Risiko möglicher Nebenwirkungen und Folgen erheblich höher als bei einem operativen Eingriff. Dazu gehören zum Beispiel Knotenbildung, Erektionsprobleme, Schmerzen bei steifem Glied oder eine Penisverkrümmung.

Doch nicht nur körperliche Probleme lauern nach einem Penisbruch. Viele Betroffene haben auch psychisch zu knabbern. Sie haben Angst, sich erneut zu verletzen und ändern deshalb ihre sexuellen Gewohnheiten. Manche haben zum Beispiel weniger Lust auf Sex und/oder meiden die Position, in der die Penisruptur passiert ist.

Eine Studie, die im Jahr 2017 im International Journal of Impotence Research veröffentlicht wurde, untermauert dies:  Bis zu zwei Jahre dauerte es, bis die Probanden wieder auf ähnlichem Niveau wie vor der Verletzung waren, was ihr Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl anging.  

Allerdings zeigte die Studie auch, dass Männer, die schneller als 15 Stunden nach dem Penisbruch medizinisch versorgt worden waren, psychisch weniger litten als diejenigen, die erst später behandelt wurden. Auch deshalb sollten Männer sich umgehend ins Krankenhaus zur Behandlung begeben, wenn sie vermuten, einen Penisbruch erlitten zu haben.

Quellen
  • Diaz, K C & Cronovich, H: Penis Fracture; NIH – National Library of Medicine; StatPearls Publishing, 2021
  • Amer, T et al.: Penile Fracture: A Meta-Analysis; Urologia Internationalis; 2016; DOI: 10.1159/000444884
  • Barros, R et al.: Relationship between sexual position and severity of penile fracture; International Journal of Impotence Research; 2017; DOI: 10.1038/ijir.2017.24
  • Bolat, M et al.: Effects of penile fracture and its surgical treatment on psychosocial and sexual function; International Journal of Impotence Research; 2017; DOI: 10.1038/ijir.2017.31
  • Koifman, L et al.: Penile Fracture: Diagnosis, Treatment and Outcomes of 150 Patients; Reconstructive Urology; 2010; DOI: 10.1016/j.urology.2010.05.043
  • Mirzazadeh, M et al.: Penile fracture epidemiology, diagnosis and management in Iran: a narrative review; TAU – Translational Andrology and Urology; 2017; DOI: 10.21037/tau.2016.12.03
  • Moslemi, M. K: Evaluation of epidemiology, concomitant urethral disruption and seasonal variation of penile fracture: A report of 86 cases; Canadian Urological Association Journal; 2013; DOI: 10.5489/cuaj.179
  • Muentener, M: Long-term experience with surgical and conservative treatment of penile fracture; The Journal of Urology; 2004; DOI: 10.1097/01.ju.0000131594.99785.1c
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