Zusammenfassung:
- Definition: Eine Infektionskrankheit, die durch Bakterien (Mykobakterien) verursacht wird; meist ist die Lunge betroffen, aber auch der Befall anderer Organe und Gewebe (z. B. Rippenfell, Nieren, Harnwege) ist möglich, wenn sich die Erreger über Blut- und Lymphwege ausbreiten.
- Symptome: vor allem Husten (mit oder ohne Auswurf), aber auch Schmerzen beim Atmen und Atemnot, zudem allgemeine Symtome wie Schwäche, Fieber, Appetitlostigkeit, Gewichtsabnahme – mache entwickeln auch keine Symptome
- Ist Tuberkulose ansteckend? Ja, Bakterien werden meist über den Luftweg übertragen (Tröpfcheninfektion), z. B. beim Husten oder Niesen; manche Menschen haben ein erhöhtes Risiko für eine Ansteckung, z. B. bei HIV, Diabetes mellitus, Drogenabhängigkeit, Unterernährung, schlechten hygienischen Lebensstandards; die Inkubationszeit beträgt sechs bis acht Wochen
- Impfung: BCG-Imfpung ist in Deutschland seit 1998 nicht mehr empfohlen, weil niedriges Infektionsrisiko und wenige Tuberkulosefälle hierzulande
- Diagnostik: verschiedene Methoden der Diagnose, z. B. Hauttest mit Tuberkulin, Interferon-Gamma-Test, Untersuchung von Auswurf oder Gewebe unter Mikroskop und im Labor, Röntgen der Lunge und andere bildgebende Verfahren; Schnelltests sind nicht besonders aussagekräftig
- Welcher Arzt? Erst zum Hausarzt, dann Weiterleitung zum Lungenspezialisten (Fachgebiet Pneumologie) – er übernimmt meist die genaue Diagnostik und Behandlung
- Behandlung: Zum Einsatz kommen Medikamente (Antibiotika), die nur gegen Bakterien wirken, meist in Kombination (vier Antibiotika); bei Resistenzen oder Unverträglichkeiten eine Kombination anderer Medikamente; Dauer beträgt in der Regel sechs Monate, manchmal auch länger
- Verlauf: Tuberkulose ist heilbar, wenn rechtzeitig diagnostiziert und ausreichend behandelt; heilt meist ohne Folgen wieder aus, mögliche und gefährliche Komplikationen sind tuberkulöse Hirnhautentzündung (Meningitis, Entzündung der Hirnhäute) und Miliartuberkulose (Ausbreitung im gesamten Körper), Spätfolgen können die Lunge betreffen (z. B. Narben, eingeschränktes Lungenvolumen, Atembeschwerden)
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Was ist Tuberkulose?
Tuberkulose ist eine Infektionskrankheit, deren Ursache Bakterien sind. Die Tuberkulose-Erreger gehören zur Familie der Mykobakterien, die mehr als 160 Vertreter umfassen. Die Bakterien haben die Form eines Stäbchens. Am häufigsten ist Mycobacterium tuberculosis die Ursache der Tuberkulose. Die Bakterien dringen vor allem in die Lunge ein, rufen dort Entzündungen hervor und verändern das Gewebe: Es bilden sich kleine Knötchen oder Geschwulste. Prinzipiell können die Erreger jedoch auch jedes andere Organ befallen. Daher unterscheiden Mediziner laut Tuberkulose-Definition zwischen:
- Tuberkulose der Lunge (Lungentuberkulose oder pulmonale Tuberkulose) – laut Robert Koch-Institut (RKI) kommt sie mit rund 70 Prozent am häufigsten vor.
- Tuberkulose außerhalb der Lunge (Organtuberkulose oder extrapulmonale Tuberkulose): Die Bakterien breiten sich über die Lymph- und Blutbahnen auf andere Organe und Gewebe aus. Betroffen sind oft die Lymphknoten, das Rippenfell, die Nieren- und Harnwege oder Geschlechtsorgane. Zudem können die Bakterien bei Tuberkulose Haut, Knochen, Gelenke, Wirbelsäule, der Verdauungstrakt oder das zentralen Nervensystem befallen.
Je nach körperlicher Verfassung und Schlagkraft des Immunsystems entwickeln sich bei der Tuberkulose verschiedene Symptome und Krankheitsbilder. Unter einer Infektion mehrerer Organe leiden vor allem Personen mit geschwächtem Immunsystem, etwa bei einer HIV-Infektion, Diabetes mellitus, Alkohol- oder Drogenabhängigkeit. Auch kleine Kinder und sehr betagte Menschen sind anfällig für die Ausbreitung der Bakterien.
Im Volksmund heißt die Tuberkulose auch Schwindsucht. Die Bezeichnung, die mittlerweile als veraltet gilt, rührt daher, dass viele Erkrankte immer weiter Gewicht verlieren und körperlich abbauen. Gängige Abkürzungen der Tuberkulose sind TB/Tb und TBC/Tbc. Der Name leitet sich vom lateinischen Wort tuberculum ab, was so viel wie „kleine Geschwulst“ bedeutet. Er bezieht sich auf die typischen knötchenförmigen Veränderungen (Tuberkel) des infizierten Gewebes.
Tuberkulose: Häufigkeit und Verbreitung
In Deutschland wurden im Jahr 2023 rund 4.500 Tuberkulose-Fälle registriert. Es gilt damit als Niedriginzidenzland, die Erkrankung kommt also selten vor. Generell ist Tuberkulose weltweit verbreitet. Jährlich erkanken ungefähr 10,6 Millionen Menschen daran, schätzt die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Ein großes Problem ist, dass fast eine halbe Million dieser Menschen an einer multiresistenten Tuberkulose erkrankt sind. Das bedeutet, dass gängige Antibiotika nicht mehr wirken – die Tuberkulose-Erreger sind resistent gegen die Medikamente geworden. Außerdem gibt es in vielen Ländern keine ausreichende Gesundheitsversorung, etwa mit Medikamenten gegen Tuberkulose.
Besonders verbreitet mit zwei Dritteln der weltweiten Fälle ist Tuberkulose in Indien, Indonesien, China, den Philippinen, Pakistan, Nigeria, Bangladesch und der Demokratischen Republik Kongo auf. Laut WHO sterben jährlich etwa 1,3 Millionen Menschen an Tuberkulose (Stand 2023).
Tuberkulose: Risikfaktoren für eine Ansteckung
Bestimmte Personengruppen haben ein erhöhtes Risiko, sich mit Tuberkulose anzustecken. Dazu gehören zum Beispiel Menschen, die:
- mit einem Patienten mit offener Lungentuberkulose engen Kontakt haben.
- eine nicht ausreichend behandelte frühere Tuberkulose haben.
- Grunderkrankungen mitbringen, etwa eine HIV-Infektion oder die „Zuckerkrankheit“ Diabetes mellitus.
- Medikamente einnehmen müssen, die das Immunsystem unterdrücken.
- rauchen, alkoholkrank oder drogensüchtig sind.
- unterernährt sind.
- obdachlos oder arm sind, unter schlechten hygienischen Bedingungen leben oder einen früheren Haftaufenthalt erlebt haben. In Gefängnissen finden die Erreger ganz allgemein ideale Bedingungen, um sich zu verbreiten (viele Menschen, es geht eng zu).
- sehr jung oder und sehr alt sind und schwache Abwehrkräfte haben.
Tuberkulose: Symptome
Die Symptome der Tuberkulose hängen immer davon ab, welches Organ die Bakterien befallen haben, in welchem Stadium sich die Erkrankung befindet und wie sie verläuft. Es gibt daher verschiedene Formen der Tuberkulose. Wer sich mit den Mykobakterien infiziert, muss nicht zwangsläufig erkranken und Symptomeentwickeln. Die Tuberkulose kann auch ohne Anzeichen verlaufen.
Latente und geschlossene Tuberkulose
Eine latente Tuberkulose verläuft in der Regel ohne Symptome. Patienten haben sich zwar mit den Tuberkulose-Bakterien angesteckt, verspüren aber keine Beschwerden. Ihr Immunsystem bekämpft die Erreger und hält sie in Schach. Der Organismus kapselt die Bakterien in der Lunge in Form kleiner Knötchen ab, „sperrt“ sie weg und dämmt so die Infektion ein (geschlossene Tuberkulose). Diese Knötchen heißen Granulome oder Tuberkel. Die Erreger darin leben zwar noch, richten aber keinen Schaden an. Mit der Zeit vernarben die Tuberkel. Und diese Narben können Radiologen auch noch viele Jahre später auf Röntgenaufnahmen erkennen. In der Mehrzahl der Fälle bleibt es bei der latenten Tuberkulose und die Krankheit bricht nicht aus. Bei einem geschwächten Immunsystem kann die Tuberkulose aber jederzeit aktiv werden, sogar noch Jahre oder Jahrzehnte später.
Lungentuberkulose: wichtigstes Symptom ist Husten
Nur etwa fünf bis zehn Prozent der Infizierten entwickeln tatsächlich eine aktive Tuberkulose und die Krankheit bricht aus. Diese Form heißt Primärtuberkulose. Das Risiko dafür ist im ersten Jahr nach der Ansteckung am höchsten. Bei einer offenen Tuberkulose ist der Krankheitsherd nicht abgekapselt, sondern hat Anschluss an die Luftwege. Die Erreger können somit in die Atemwege gelangen. Dann können Erkrankte zum Beispiel über das Husten oder Niesen Bakterien an die Umwelt abgegeben und andere anstecken.
Am häufigesten leiden Betroffene unter einer Lungentuberkulose. Folgende Anzeichen sind möglich:
- das wichtigste Symptom der Tuberkulose ist Husten mit oder ohne Auswurf; selten ist der Auswurf blutig
- manchmal Brustschmerzen und Atemnot
Wenn Sie länger als drei Wochen Husten haben, suchen Sie immer einen Arzt auf. Schneller müssen Sie handeln, wenn dem Auswurf Blut beigemengt ist.
Dazu können allgemeine Tuberkulose-Symptome kommen, ähnlich wie bei einer Erkältung:
- schlechtes Allgemeinbefinden
- Appetitlosigkeit
- Gewichtsabnahme
- leichtes Fieber
- verstärktes Schwitzen, vor allem nachts
- Müdigkeit, Erschöpfung, Schwächegefühl, sinkende Leistungsfähigkeit
In mehr als der Hälfte der Fälle verläuft eine Tuberkulose bei Kindern ohne typische Symptome. Bei manchen Kindern ist eine verzögerte Entwicklung oder Gedeihstörung zu beobachten.
Postprimäre Tuberkulose - Bakterien erwachen wieder
Die Tuberkulose-Bakterien können lange Zeit im Körper überdauern, ohne Symptome zu verursachen. Unter bestimmten Bedingungen – vor allem bei einem geschwächten Immunsystem - können sie allerdings wieder erwachen und aktiv werden. Folgende Faktoren schwächen die Abwehrkräfte und erhöhen das Risiko für die postprimäre Tuberkulose:
- Alkoholismus, Drogenabhängigkeit
- Mangelernährung
- Erkrankungen wie Krebs, Diabetes und eine HIV-Infektion (hier ist das Risiko besonders hoch)
- Medikamente, die das Immunsystem unterdrücken (Immunsuppressiva) – dazu gehören zum Beispiel Glukokortikoide („Kortison“) oder Zytostatika, die bei einer Krebserkrankung im Rahmen der Chemotherapie zum Einsatz kommen.
Meist betrifft die postprimäre Tuberkulose die Lunge, seltener andere Gewebe und Organe. Besonders gefürchtet sind die Hauptkomplikationen: die tuberkulöse Hirnhautentzündung (Meningitis – die Bakterien gelangen ins Gehirn) und die Miliartuberkulose (zahlreiche Bakterien breiten sich über das Blut in gesamten Körper aus).
Symptome bei tuberkulöser Meningitis sind zum Beispiel:
- hohes Fieber
- starke Kopfschmerzen
- Nackensteifigkeit
- Übelkeit und Erbrechen
- neurologische Ausfälle, z. B. Gefülsstörungen, Missempfindungen
- Husten und Atemnot
- Nachtschweiß
Symptome einer Miliartuberkulose sind unter anderem:
- Gewichtsverlust, Abmagerung
- Fieber, Schüttelfrost
- generelles Unwohlsein
- Atembeschwerden
Vor allem bei Säuglingen und kleinen Kindern besteht die Gefahr, dass die Tuberkulose-Bakterien nach der Infektion im Körper streuen eine Miliartuberkulose oder tuberkulöse Meningitis entsteht. Diese Krankheitsbilder sind in Deutschland heute sehr selten, werden aber gerade deshalb oft erst spät erkannt.
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Tuberkulose ist ansteckend
Die Übertragung der Tuberkulose-Erreger erfolgt über die Atemluft von Mensch zu Mensch(Tröpfcheninfektion). Personen mit einer offenen Tuberkulose sind ansteckend und können andere Menschen mit den Bakterien infizieren. Vor allem beim Husten und Niesen katapultieren unbehandelte Patienten winzige Tröpfchen in die Luft – in diesen befinden sich die Bakterien. Atmen Menschen in der Nähe diese ein, können sie sich anstecken. Im Gegensatz zu anderen Infektionskrankheiten wie Masern oder Windpocken ist die Tuberkulose nicht hochansteckend. Ob sich eine Person infiziert, hängt unter anderem davon ab:
- wie häufig, lange und eng der Kontakt mit dem Erkrankten war.
- welche Menge an Erregern ein Mensch einatmet.
- wie krankmachend die Bakterien sind.
- wie empfänglich die Person für eine Infektion ist.
Seltene Wege der Übertragung von Tuberkulose
Die Tuberkulose außerhalb der Lunge, etwa in den Knochen, Gelenken oder Lymphknoten, ist normalerweise nicht ansteckend. Es sei denn, die Krankheitsherde bekommen einen Kontakt nach außen, zum Beispiel über Ausführgänge (Fisteln). Dann ist prinzipiell auch eine Ansteckung über Hautverletzungen möglich, etwa offene Wunden oder ein Hautgeschwür.
Die Tuberkulose-Übertragung durch nicht pasteurisierte Milch erkrankter Rinder ist ebenfalls grundsätzlich möglich. In Mitteleuropa ist dieser Ansteckungsweg aber heute nicht mehr von Bedeutung, weil der Rinderbestand als tuberkulosefrei gilt.
Tuberkulose: Inkubationszeit
Die Inkubationszeit ist der Zeitraum zwischen der Infektion mit einem Erreger und dem Ausbruch der Erkrankung sowie dem Auftreten der Symptome. Bei Tuberkulose beträgt diese Inkubationszeit etwa sechs bis acht Wochen. Aber nicht jeder, der sich mit den Bakterien infiziert hat, erkrankt tatsächlich an Tuberkulose und entwickelt Symptome. In den ersten beiden Jahren nach der Übertragung der Bakterien (Infektion) ist die Gefahr, tatsächlich an Tuberkulose zu erkranken, am höchsten. Meist gelingt es dem Abwehrsystem, die Tuberkulose-Bakterien einzukapseln und in einen Schlafzustand zu versetzen (latente Tuberkulose).
Der Ausbruch der Infektionskrankheit hängt maßgeblich davon ab, wie gut das Immunsystem arbeitet. Einige Faktoren senken seine Schlagkraft des Abwehrsystems, zum Beispiel das Alter, ungünstige Lebensumstände, Krankheiten oder die Einnahme bestimmter Medikamente. So kann eine latente Tuberkulose auch noch Jahre und Jahrzehnte nach der Infektion akut werden und die Erkrankung offen ausbrechen, wenn der Erreger reaktiviert wird.
Tuberkulose: Wie lange ansteckend?
Die Ansteckungsgefahr bei einer offenen Lungentuberkulose ist am höchsten, wenn Ärzte im Auswurf oder Bronchialsekret Erreger unter dem Mikroskop nachweisen können. Geringer ist die Infektiösität, wenn sich die Keime nur mit mikrobiologischen Methoden oder durch Vermehrung in einer Bakterienkultur aufspüren lassen. Kinder unter zehn Jahren gelten meist als nicht ansteckend, weil sie schwächer husten und damit auch wenige Bakterien in die Luft abgeben.
Die Behandlung der Tuberkulose mit geeigneten Antibiotika sorgt dafür, dass Patienten nach zwei bis drei Wochen nicht mehr ansteckend sind. Ist die Tuberkulose ausgeprägt oder reagiert sie nicht auf gängige Antibiotika (Resistenz), können Betroffene auch länger infektiös sein.
Tuberkulose-Impfung
Gegen die Tuberkulose gibt es eine Impfung, die sogenannte BCG-Impfung. Seit 1998 empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut (RKI) die Tuberkulose-Impfung für Deutschland jedoch nicht mehr. Die Gründe dafür sind das niedrige Infektionsrisiko hierzulande und die rückläufige Anzahl an Tuberkulosefällen in den meisten westeuropäischen Ländern. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt die Tuberkulose-Impfung nicht mehr, sofern – wie in Deutschland – das Infektionsrisiko in der Bevölkerung unter 0,1 Prozent liegt.
Zudem kommt es bei der Tuberkulose-Impfung relativ häufig zu Komplikationen (siehe unten). Der Tuberkulose-Impfstoff gehört zu den Lebendimpfstoffen: Er enthält abgeschwächte, aber immer noch lebende Mykobakterien. Ganz allgemein können Lebendimpfstoffe Symptome auslösen, die jener Krankheit ähneln, vor der sie eigentlich schützen sollen – in diesem Fall ist es die Tuberkulose.
Folgende Nebenwirkungen kann die Tuberkulose-Impfung haben:
- typische Narbe an der Einstichstelle
- Hautrötungen
- Verhärtungen und/oder Gewebeschäden: Es können sich schlecht heilende Wunden und somit weitere Narben bilden. Gewebeschäden entstehen vor allem dann, wenn Ärzte die Impfung nicht korrekt durchführen. Sie sollten den Impfstoff in die Haut, nicht darunter injizieren.
- Manchmal entzünden sich die Lymphknoten, Augen sowie sehr selten andere Organe und Körperbereiche.
Vor einer Tuberkulose-Impfung führen Ärzte einen Hauttest durch, den Tuberkulin-Test. Gegen Tuberkulose impfen lassen können sich nur Personen, bei denen dieser Test negativ ausfällt. Mit dem Tuberkulin-Testkönnen Ärzte außerdem überprüfen, ob eine Tuberkulose-Impfung erfolgreich war. Der Hauttest sollte dann über viele Jahre positiv sein. Die Tuberkulose-Impfung auffrischen zu lassen ist erst wieder möglich, wenn der Tuberkulin-Test negativ ist.
Auch wenn eine erfolgreiche Impfung nicht immer zuverlässig vor einer Tuberkulose schützt, kann sie vor allem für Kinder, die in Regionen mit hohen Tuberkuloseraten leben, dennoch sinnvoll sein, weil sie schwere Verläufe meist verhindert. Da es sich um einen Impfstoff mit noch lebenden Erregern handelt, dürfen sich Schwangere, Menschen mit geschwächtem Immunsystem und Personen mit positivem Tuberkulin-Test nicht gegen Tuberkulose impfen lassen.
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Tuberkulose: Diagnostik
Die Diagnose einer Tuberkulose gehört immer in die Hände eines erfahrenen Arztes. Er setzt verschiedene Untersuchungsmethoden in der Diagnostik ein, um die Infektionskrankheit festzustellen. Bei der Tuberkulose-Diagnostik gibt es einen Unterschied zwischen infizierten Personen, die den Erreger in sich tragen, und einem akut erkrankten Menschen, bei dem die Tuberkulose ausgebrochen ist.
Tuberkulose-Test über die Haut mit Tuberkulin
Ein infizierter Mensch reagiert positiv auf einen Hauttest mit Tuberkulin. Tuberkulin ist eine Lösung, die Kulturen mit Tuberkulose-Bakterien enthält. Ärzte injizieren sie unter die Haut. Bei einer Infektion erkennt das Immunsystem die Erreger und reagiert auf sie mit Abwehr. Nach etwa zwei Tagen bildet sich an der Einstichstelle ein fühlbarer Knoten in der Haut. Dieser gilt als Hinweis auf eine Tuberkuloseinfektion.
Ein positiver Hauttest sagt aber nichts darüber aus, ob die Tuberkulose-Erreger aktiv sind, der Patient also krank ist. Das Immunsystem zeigt auch dann eine Abwehrreaktion, wenn es sich an den Erreger aufgrund einer früheren Infektion oder Impfung „erinnert“. Zudem reagiert das Immunsystem erst etwa acht Wochen nach einer Tuberkulose-Infektion auf den Tuberkulin-Hauttest (THT). Und bei Menschen mit geschwächter körpereigener Abwehr kann der Test negativ ausfallen, obwohl sie Tuberkulose haben.
Bluttest auf Tuberkulose
Wesentlich genauer ist ein Bluttest auf Tuberkulose, der sogenannte Interferon-Gamma-Test. Er erkennt besondere Eiweiße, welche die Erreger in der Frühphase der Tuberkulose bilden, die sogenannten Antigene. Gegen diese produziert das Immunsystem Abwehrstoffe (Antikörper).
Der Tuberkulose-Bluttest zeigt sicher an, ob tatsächlich eine Infektion mit Tuberkulose-Bakterien vorliegt. Dieser Bluttest ist auch für Kleinkinder geeignet. Bei Patienten mit stark geschwächtem Immunsystem kann er trotz Tuberkulose-Infektion negativ ausfallen. Zudem unterscheidet der Interferon-Gamma-Bluttest nicht zwischen einer vorhandenen Infektion (latente Tuberkulose) und einer akuten Erkrankung.
Tuberkulose: Diagnose unter dem Mikroskop und im Labor
Eine sichere Diagnose der Tuberkulose ist unter dem Mikroskop möglich. Ärzte färben den Auswurf oder eine Gewebeprobe im Labor an. Die Tuberkulose-Erreger sind dann als kleine rote Stäbchen sichtbar.
Manchmal ist die Anzahl der Bakterien im Auswurf zu gering. Dann legen Labormediziner zunächst eine Bakterienkultur an und vermehren die Erreger. In großen Mengen sind die Bakterien leicht zu entdecken und eindeutig zu identifizieren (kultureller Nachweis). Der Nachteil dieses Diagnose-Verfahrens ist: Es dauert lang! Zwei bis drei Wochen vergehen, bis sich die Bakterien ausreichend vermehrt haben. Ein Vorteil ist, dass Ärzte anhand der Erreger aus der Kultur mögliche Resistenzen überprüfen können. So finden sie heraus, welches Antibiotikum wirkt und welches nicht. Dadurch können sie schon vor der Behandlung das richtige Medikament auswählen oder im Verlauf die Therapie anpassen.
Manchmal weisen Ärzte das Erbgut (DNA) des Erregers mittels molekularbiologischer Methoden nach. Geeignet dafür ist die sogenannte Polymerase-Kettenreaktion (PCR), bei der sie das Erbgut verfielfältigen. Diese Methode ist sehr empfindlich.
Tuberkulose-Diagnose bei Kindern
Bei Kindern ist es oft besonders schwierig, die Tuberkulose zu diagnostizieren. Deshalb wurde für sie und andere Personen, bei denen die Krankheit schwer feststellbar ist, ein spezieller Test entwickelt: der sogenannte TAM-TB-Test. Er unterscheidet zwischen latenter und akuter (offener) Tuberkulose. Innerhalb von höchstens 24 Stunden zeigt er eine aktive Tuberkulose an. Für den Test entnehmen Ärzte geringe Mengen an Blut. Vielen Kindern fällt es nämlich schwer, gezielt Sekret auszuhusten. Weil der Test nur die aktive Tuberkulose anzeigt, erspart er Kindern eine womöglich unnötige monatelange Therapie mit starken Medikamenten.
Tuberkulose: Röntgen und andere bildgebende Verfahren (H3)
Beim Verdacht auf Tuberkulose folgt in der Regel eine Röntgenuntersuchung der Lunge beziehungsweise des Brustraums. Im Röntgen ist Tuberkulose meist gut identifizierbar: Ärzte erkennen den charakteristischen „Mottenfraß“, wenn das Lungengewebe Schaden genommen hat. Ist der Befund nicht eindeutig, kann eine Computertomografie (CT) das Röntgenbild ergänzen, um die Diagnose Tuberkulose zu stellen.
Betrifft die Tuberkulose andere Organe oder Körperbereiche, folgen weitere Methoden zur Diagnostik der Tuberkulose. Beispiele sind:
- Lungenspiegelung (Bronchoskopie)
- Punktion, gegebenenfalls mit Unterstützung der Computertomografie (CT) oder dem Ultraschall (Sonografie) – bei einer Punktion sticht man mit einer feinen Nadel in ein Organ und entnimmt Flüssigkeit. Dies lässt sich anschließend analysieren, zum Beispiel auf Krankheitserreger.
- Magnetresonanztomografie (MRT = Kernspintomografie)
- Gewebeprobe (Biopsie)
Tuberkulose-Schnelltest – so funktioniert er
Im Handel sind Tuberkulose-Schnelltests erhältlich, für die keine Laborausstattung nötig ist. Solche Tests reagieren laut Herstellern weder auf eine frühere Impfung, noch auf eine inaktive (latente) Tuberkulose. Sie weisen die Abwehrstoffe (Antikörper) des Immunsystems gegen die Tuberkulose-Bakterien nach und sollen bereits nach 15 Minuten ein Ergebnis liefern. Als alleiniges Diagnoseverfahren reichen die Schnelltests auf Tuberkulose jedoch nicht aus. Die Ergebnisse sind nicht eindeutig und aussagekräftig genug. Sie können eine Tuberkulose nicht sicher nachweisen oder ausschließen.
Tuberkulose: Wann zum Arzt und welcher Arzt ist der richtige?
Wann sollte man zum Arzt und welcher Arzt ist der richtige Ansprechpartner beim Verdacht auf Tuberkulose? Allgemein gilt: Wenn Sie länger als drei Wochen Husten haben, suchen Sie immer zeitnah einen Arzt auf. Ein sofortiger Arztbesuch ist nötig, wenn der Auswurf Blut enthält. Sie sollten Ihre Symptome immer ärztlich abklären lassen.
Eine gute erste Anlaufstelle ist immer Ihr Hausarzt, der Sie gegebenenfalls an einen Lungenspezialisten (Fachgebiet der Pneumologie) weiterleiten wird. Denn in den meisten Fällen betrifft die Tuberkulose die Lunge. Dieser Spezialist ist auch der Arzt, welcher einen Tuberkulose-Test durchführt, wenn nötig.
Sind andere Organe betroffen, kommen weitere Fachärztinnen und Fachärzte hinzu, die sich gut mit den jeweiligen Organen auskennen.
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Tuberkulose: Behandlung
Am Anfang der Tuberkulose-Therapie steht immer ein ausführliches Gespräch mit Ihrem Arzt zur Krankengeschichte (Anamnese). Interessant sind unter anderem:
- Ihre Herkunft, denn in einigen Ländern ist Tuberkulose weiter verbreitet
- ob Sie mit einem Tuberkulosepatienten Kontakt hatten
- ob Erkrankungen bestehen, z. B. HIV/Aids, Diabetes, Krebs
- ob Sie regelmäßig Medikamente einnehmen oder anwenden, zum Beispiel Immunsuppressiva, antivirale HIV-Medikamente, Arzneimittel gegen eine Krebserkrankung oder Antidiabetika
Tuberkulose-Medikamente: Antibiotika
Ärzte setzen bei der Tuberkulose-Behandlung eine Kombination mehrerer Medikamente ein, um die Wirksamkeit der Tuberkulose-Therapie zu erhöhen. Alle Medikamente gehören zur Gruppe der Antibiotika, die gezielt gegen Bakterien wirken (nicht gegen Viren oder Pilze).
Als Standardtherapie bei einer medikamentensensiblen Tuberkulose (keine Resistenzen oder Unverträglichkeiten) kommen diese Wirkstoffe zum Einsatz:
- Isoniazid (INH)
- Rifampicin (RMP)
- Ethambutol (EMB)
- Pyrazinamid (PZA)
Patienten nehmen diese vier Antibiotika zunächst über zwei Monate ein (Initialphase). Anschließend folgt die Therapie mit den beiden Medikamenten Isoniazid (INH) und Rifampicin (RMP) über weitere vier Monate (Kontinuitätsphase). Insgesamt müssen Patienten die Antibiotika also über mindestens sechs Monate einnehmen.
Die Medikamente unterscheiden sich in ihren Wirkmechanismen und Wirkungsorten. So wollen Ärzte sicherstellen, dass sie mit der Tuberkulose-Therapie sämtliche Erreger erfassen - unabhängig vom betroffenen Körperbereich und Gewebe. Zudem verhindert die kombinierte Behandlung, dass sich resistente Keime entwickeln und vermehren. Gegen diese können gängige Antibiotika nämlich nichts mehr ausrichten.
Bei mangelnder Wirksamkeit, Allergien und Unverträglichkeiten stehen weitere Wirkstoffe als Ersatz zur Verfügung. Entscheidend für den Behandlungserfolg ist, dass Ärzte die Tuberkulose rechtzeitig diagnostizieren und therapieren. Wichtig ist auch, dass Menschen mit einer Tuberkulose die Medikamente kontinuierlich einnehmen und der Therapie „treu“ bleiben. Zudem werden ansteckende Patienten sofort isoliert, um nicht andere Menschen zu infizieren.
Vor dem Beginn sowie im Verlauf der Behandlung testen Ärzte mehrmals auf mögliche Resistenzen der Erreger und Unverträglichkeiten bei ihren Patienten. Manchmal müssen sie die Medikamente – je nach Testergebnis – anpassen. Zudem kontrollieren sie die Erkrankung anhand von Laboruntersuchungen (Blutwerte) und unter dem Mikroskop (Auswurf, Gewebe). Auch den körperlichen Allgemeinzustand sowie die Funktion der Organe haben Ärzte jederzeit im im Blick. Diese Verlaufsdiagnostik zeigt, ob die Tuberkulosenoch ansteckend ist.
Tuberkulose-Behandlung bei Resistenzen
Manchmal entwickeln Tuberkulose-Erreger Resistenzen – dann wirken gängige Antibiotika (die Standardtherapie) nicht mehr. Je nach Art und Ausprägung der Resistenz ist die Behandlung einer resistenten Tuberkulose meist anspruchsvoller. Daher werden spezialisierte Tuberkulosebehandlungszentren in die Therapie eingebunden.
Besonders bedeutsam ist die multiresistente Tuberkulose, bei der eine gleichzeitige Resistenz gegenüber mindestens Isoniazid (INH) und Rifampicin (RMP) vorliegt. Diese beiden sind die wichtigsten Medikamente in der Standardtherapie. Ärzte sprechen auch von einer multidrug-resistant tuberculosis (multiresistente Tuberkulose) oder abgekürzt MDR-TB. In Deutschland werden jährlich ungefähr 80 bis 200 MDR-TB-Fälle diagnostiziert.
Für die Behandlung einer MDR-TB sind die Medikamente Bedaquilin, Pretomanid, Linezolid und Moxifloxacin (BPaLM-Regime) eine wichtige Therapiemöglichkeit. Die Dauer der Behandlung beträgt mindestens sechs Monate. Bei zusätzlichen Resistenzen oder Komplikationen erstellen Ärzte anhand der Ergebnisse der Resistenz-Tests eine individualisierte Tuberkulose-Therapie. Sie kann 18 Monate dauern.
Ist Tuberkulose heilbar?
Tuberkulose ist heilbar, wenn Ärzte die Erkrankung rechtzeitig diagnostizieren und die richtigen Medikamente(Antibiotika) einsetzen. Wichtig ist es vor allem, mögliche Resistenzen festzustellen – dann wirken nämlich manche Antibiotika nicht mehr gegen die Bakterien. Welche Tuberkulose-Behandlung infrage kommt, hängt zudem vom Erregertyp und den betroffenen Organen ab.
Um die Tuberkulose zu heilen, müssen Patienten jedoch einige Geduld und Ausdauer mitbringen: Selbst bei Patienten ohne Komplikationen, Unverträglichkeiten gegen die Antibiotika oder Resistenzen der Erregerdauert die Behandlung der Tuberkulose mindestens ein halbes Jahr. Manchmal ist auch ein längere Behandlung notwendig, um bei Tuberkulose eine Heilung zu erreichen.
Eine Tuberkulose ist eine meldepflichtige Erkrankung. Die Gesundheitsämter befragen den behandelnden Arzt nach spätestens zwölf Monaten zum Therapieergebnis. Dieses Vorgehen soll die Behandlungsqualität bei Tuberkulose in Deutschland sichern. Wenn Patienten eine Tuberkulose-Behandlung abbrechen, müssen Ärzte dies den Gesundheitsbehörden ebenfalls melden.
Da die Therapie einer Tuberkulose komplex ist und erkrankte Personen häufig aus dem Ausland kommen, gibt es auch umfassendes fremdsprachliches Informationsmaterial, zum Beispiel im Internet unter https://explaintb.org (ExplainTB). Die Infos gibt es in vielen verschiedenen Sprachen.
Zur genauen Dokumentation der Tuberkulose-Behandlung gibt es Therapiepässe, zum Beispiel die DZK-Chemotherapiekarte. Diese können Sie über das Deutsche Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose (DZK) im Internet unter https://www.dzk-tuberkulose.de/ anfordern.
Tuberkulose: Verlauf
Der Verlauf der Tuberkulose kann sehr verschieden sein. Das Immunsystem der meisten Menschen schafft es, die Tuberkulose-Bakterien nach der Infektion erfolgreich zu bekämpfen und einzudämmen. Dann tragen die Patienten den Erreger zwar noch in sich, aber die Krankheit ist (noch) nicht akut. Schwächelt jedoch das Immunsystem, kann die Tuberkulose auch nach langer Zeit noch ausbrechen. Es können Jahre oder sogar Jahrzehnte vergehen.
Eine Tuberkulose ohne Komplikationen ist heilbar, wenn Ärzte die Erkrankung ausreichend lange und mit den richtigen Medikamenten behandeln. Je früher die Behandlung beginnt, desto besser sind die Heilungschancen.
Ein großes Problem ist, dass die Erreger der Tuberkolose Resistenzen entwickeln – dann wirken gängige Antibiotika nicht mehr. Außerdem vertragen manche Patienten einige wirksame Antibiotika nicht oder nehmen sie nicht ausreichend lange ein. Auch schwere Begleiterkrankungen, wie sie oft bei älteren Menschen vorkommen, beeinflussen den Verlauf der Tuberkulose. Dazu gehören zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder eine Krebserkrankung. Bei einem Teil der Patienten bleibt die Erkrankung chronisch bestehen - und für einige Menschen endet die Tuberkulose tödlich. Dies kann an einem geschwächten Immunsystem liegen oder daran, dass gängige Antibiotika nicht ausreichend wirken (Resistenzen).
Weltweit sterben ungefähr 1,3 Millionen Menschen jährlich an Tuberkulose (WHO, Stand 2023). Das sind laut Robert Koch-Institut (RKI) mehr Todesfälle als durch jede andere Infektionskrankheit. Für das Jahr 2022 ermittelte das RKI für Deutschland 116 Todesfälle aufgrund der Tuberkulose. Dies entspricht einer Sterblichkeitsrate von 0,14 Todesfällen pro 100.000 Einwohner.
Tuberkulose: Komplikationen
Der Krankheitsverlauf bei Tuberkulose hängt entscheidend davon ab, welche Regionen des Körpers und wie viele Organe betroffen sind. Ohne die richtige und ausreichende Therapie bauen die Patienten allmählich körperlich ab. Es lässt sich nicht genau vorhersagen, wer Komplikationen einer Tuberkulose entwickelt und wer nicht.
Gefürchtet sind folgende Komplikationen der Tuberkulose, die jedoch hierzulande sehr selten vorkommen:
- Miliartuberkulose (disseminierte Tuberkulose): Bei der seltenen, aber gefürchteten Miliartuberkulose breiten sich die Bakterien über die Lymph- und Blutbahnen auf andere Organe und Gewebe aus. Meist sind neben der Lunge die Lymphknoten, das Rippenfell, die Knochen, Gelenke, Nieren und Harnwege betroffen. Seltener befallen die Erreger den Verdauungstrakt, die Haut, Hirnhaut und das zentrale Nervensystem. Dann sind dort viele kleine Tuberkuloseherde zu finden. Die Miliartuberkulose ist eine sehr schwere Form dieser Erkrankung. Die Sterblichkeit ist relativ hoch. Unbehandelt verläuft die Miliartuberkulose oft tödlich. Bei rechtzeitiger und wirksamer Therapie sinkt die Sterblichkeit jedoch auf etwa zehn Prozent.
- Hirnhautentzündung (tuberkulöse Meningitis): Dabei befällt der Erreger die Hirnhäute und löst dort Entzündungen aus. Säuglinge, Kleinkinder, Senioren und Menschen mit einer Abwehrschwäche haben ein besonders hohes Risiko dafür. Auch bei einer optimalen Therapie überlebt etwa die Hälfte der Patienten die tuberkulöse Meningitis nicht oder nur mit schweren Behinderungen.
Tuberkulose: Spätfolgen
Eine Tuberkulose heilt in aller Regel ohne Folgen aus. Dennoch kann die Tuberkulose Spätfolgen nach sich ziehen. Ein Beispiel ist die Post-Tuberkulose-Lungenerkrankung (PTLD), wenn die Tuberkulose Folgen wie Narben in der Lunge hinterlassen hat. Betroffene haben dann ein eingeschränktes Lungenvolumen und oft auch Atembeschwerden. Auch anhaltender Husten, Auswurf und Luftnot sind möglich. Viele Menschen können wegen dieser Spätfolgen der Tuberkulose nicht mehr so arbeiten und am gesellschaftlichen Leben teilnehmen wie vor ihrer Erkrankung.
Quellen
- S2k-Leitlinie: Tuberkulose im Erwachsenenalter (Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. (DGP)); Stand: 01.06.2022
- Amendment zur Leitlinie, Stand: 19.9.2023, https://register.awmf.org/assets/guidelines/020_D_Ges_fuer_Pneumologie/020-019am_S2k_Tuberkulose-im-Erwachsenenalter_2023-11.pdf (Abruf: 06.11.2024)
- Online-Informationen Robert Koch Instiutut (RKI). Tuberkulose: www.rki.de; Abruf: 06.11.2024
- Online-Informationen Robert Koch Instiutut (RKI). Schutzimpfung gegen Tuberkulose Häufig gestellte Fragen und Antworten: www.rki.de; Abruf: 06.11.2024
- Online-Informationen Robert Koch Instiutut (RKI). Bericht zur Epidemiologie der Tuberkulose in Deutschland für 2022: www.rki.de; Abruf: 06.11.2024
- Online-Informationen Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): www.infektionsschutz.de; Abruf: 06.11.2024
- Online-Informationen Deutsches Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose (DZK), www.dzk-tuberkulose.de; Abruf: 06.11.2024
- Online-Informationen Helmholtz Munich: www.lungeninformationsdienst.de; Abruf 06.11.2024
- Online-Informationen Lungenärzte im Netz: www.lungenaerzte-im-netz.de; Abruf: 06.11.1024
- Online-Informationen Ludwig-Maximilians-Universtität München (LMU): www.lmu.de; Abruf: 06.11.2024
- Online-Inforationen Lungenliga Schweiz: www.lungenliga.ch; Abruf: 06.11.2024
Online-Informationen Bundesministerium für Bildung und Forschung: www.bmbf.de; Abruf: 06.11.2024