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Knochenbruch (Fraktur)

Ein Knochenbruch ist meist äußerst schmerzhaft. Lesen Sie alles über die Symptome, Behandlung und Heilung einer Knochenfraktur.

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Inhaltsverzeichnis
Knochenbruch: Eingegipster Fuß eines Patienten

© Shutterstock

Zusammenfassung

  • Was ist ein Knochenbruch? Die Kontinuität des Knochens oder der Knochenstruktur ist ganz oder teilweise unterbrochen
  • Knochenbruch-Arten: Es gibt offene und geschlossene Brüche (auch Frakturen genannt), aber auch die Unterscheidung nach dem Ort, Verlauf und Ausmaß der Fraktur
  • Symptome: Schmerzen, aber auch Fehlstellungen, Knirschgeräusche, Schwellungen und Hämatome (Blutergüsse)
  • Erste Hilfe: Den Notarzt rufen, den verletzten Körperbereich ruhig stellen, kühlen, polstern, offene Wunde steril abdecken, auf Schockzeichen achten
  • Behandlung: konservativ mit Gips oder Schiene und ohne OP – oder mit Operation und Schrauben, Platten, Nägeln, Stiften zur Fixierung
  • Heilung: Die Dauer hängt von Art, Ort und Ausmaß des Knochenbruchs, aber auch vom Alter ab – bei Kindern heilt die Fraktur meist schneller.
  • Diagnose: Meist mit bildgebenden Verfahren wie Röntgen, CT und MRT
  • Ursachen: Meist direkte oder indirekte Gewalteinwirkung (z.B. Verkehrsunfall, Sport), aber auch Krankheiten (Osteoporose), Überlastung des Knochens

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Was ist ein Knochenbruch?

Mit einem Knochenbruch (Fraktur) bekommen viele Menschen im Lauf ihres Lebens zu tun, etwa durch einen Sturz beim Sport oder einen Verkehrsunfall. Bei einem Knochenbruch gibt es einige Unterschiede, denn nicht immer ist der Knochen vollständig in zwei Hälften gebrochen. Ärzte beschreiben eine Fraktur in ihrer Definition so: Der Knochen oder die Knochenstruktur ist ganz oder teilweise unterbrochen. Zudem kann der Knochen verschoben (disloziert) oder in mehrere Einzelteile (Knochenfragmente) gebrochen sein.

Es gibt verschiedene Gründe, warum ein Knochen gebrochen ist. Eine häufige Ursache ist die äußere Kraft- und Gewalteinwirkung. Ein Beispiel ist ein heftiger Aufprall, etwa durch einen Sturz beim Skifahren oder einen Verkehrsunfall. Auch ein Schlag oder Stoß kann zu einer Fraktur führen. Ein weiterer Grund sind dauerhafte mechanische Belastungen, die auf die Knochen einwirken. Ein Beispiel sind permanente Überlastungen wie längere Fußmärsche mit einem schweren Rucksack – die „Marschfraktur“ betrifft oft den Mittelfußknochen. Solche Ermüdungs- oder Stressfrakturen machen sich nicht immer gleich bemerkbar, zum Beispiel durch Schmerzen. Manchmal sind die Knochen auch durch Krankheiten vorgeschädigt, etwa durch eine Osteoporose oder Knochenmetastasen bei einer fortgeschrittenen Krebserkrankung – dann sind die Knochen schneller gebrochen. 

Eine Knochenfraktur macht sich in den allermeisten Fällen durch Schmerzen bemerkbar. Meist ist von außen eine Fehlstellung erkennbar, etwa wenn sich eine Wölbung durch einen verschobenen Knochen gebildet hat oder ein Arm aus seiner Achse geraten ist und eine unnatürliche Form annimmt. Auch Schwellungen und Blutergüsse kommen oft vor. Menschen, die eine Knochenfraktur haben, können in der Regel den betroffenen Körperteil nicht mehr bewegen oder benutzen.

Knochenbruch-Arten

Mediziner unterscheiden beim Knochenbruch verschiedene Fraktur-Arten:

  • Geschlossener Bruch: Die Haut ist noch intakt und der Knochen hat sie nicht durchstoßen, es sind von außen keine Knochenteile sichtbar. Allerdings kann das Gewebe mitsamt der Blutgefäße und Nerven rund um den Knochenbruch in verschiedenem Ausmaß beschädigt sein.
  • Offener Bruch: Die Haut ist nicht mehr intakt und die Knochenbruchstücke sind sichtbar oder ragen gar deutlich aus der Haut hervor. Ein offener Bruch bedeutet eine erhöhte Infektionsgefahr. Denn Krankheitserreger wie Bakterien können über die offene Wunde in den Körper eindringen. Ärzte müssen den offenen Bruch sofort versorgen und behandeln (wie einen geschlossenen Bruch auch). 

Daneben gibt es noch weitere Knochenbruch-Arten, deren Einteilung nach anderen Unterscheidungsmerkmalen funktioniert – einige Beispiele:

  • Ort der Fraktur: zum Beispiel Oberschenkel-, Unterschenkel-, Unterarm- oder Schädelfraktur
  • Ausmaß der Fraktur: vollständig (komplett – der Knochen ist ganz durchtrennt) oder nicht vollständig (inkomplett – die Frakturenden sind noch verbunden)
  • Stellung der Frakturenden: verschoben (disloziert) oder nicht verschoben (nicht-disloziert)
  • Verlauf des Knochenbruchs: etwa Quer-, Längs-, oder Spiralfraktur
  • Anzahl der Knochenbruchstücke: Es können zum Beispiel auf Röntgenbildern nur ein Knochenbruchstück (Einfragmentfraktur), mehrere Bruchstücke (Mehrfragmentfraktur) oder mehr als sechs Bruchstücke (Trümmerfraktur) nachweisbar sein
  • Entstehung der Fraktur: Hier spielt es eine Rolle, wie der Bruch entstanden ist, also welche Ursache er hat. Meist sind daran mechanische Kräfte beteiligt, die auf den Knochen einwirken. Die Fraktur kann beispielsweise durch Biegung, Kompression, Stress oder Ermüdung entstehen.
  • Mit oder ohne Gelenkbeteiligung: Der Knochenbruch liegt innerhalb oder außerhalb eines Gelenks (intra-/extraartikulär)
  • Grünholzfraktur: Darunter verstehen Ärzte Risse im Knochen, die bei Kindern auftreten. Bei ihnen ist der Knochen noch biegsam und noch nicht vollständig mineralisiert. Der Name „Grünholzfraktur“ rührt daher, weil sich diese Art des Knochenbruchs mit dem Knickverhalten von grünem, weichem Holz vergleichen lässt. Bei einer Grünholzfraktur ist der Knochen nicht vollständig gebrochen, sondern hat nur auf einer Seite Schaden genommen. Die Knochenhaut ist meist noch intakt. Sie hält den Bruch zusammen und versorgt ihn weiterhin mit Sauerstoff und Nährstoffen.

Diese verschiedenen Knochenbruch-Arten bestimmen wiederum, welche Behandlung in Frage kommt.

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Knochenbruch: Symptome

Ein Knochenbruch kann verschiedene Symptome hervorrufen, die unterschiedlich ausgeprägt sein können. Nicht immer lassen sich Knochenbrüche gleich erkennen, etwa wenn sich feine Risse im Knochen gebildet haben, die kaum Schmerzen verursachen. Dies ist zum Beispiel bei einem Ermüdungsbruch (auch Stressfraktur genannt) der Fall. Manchmal lassen sich diese Knochenbrüche erst auf einem Röntgenbild erkennen. Manche Symptome können auch auf andere Verletzungen als einen Knochenbruch hindeuten, etwa auf eine Prellung oder Zerrung. Daher unterscheiden Ärzte sichere und unsichere Frakturzeichen.

Sichere Fraktur-Symptome sind:

  • Fehlstellung der Gliedmaße und des Knochens
  • Eine Extremität oder ein Gelenk ist im Bereich der Fraktur ungewöhnlich beweglich
  • Hörbares Knistergeräusch, wenn die Knochenbruchstücke bei einer Fraktur aneinander reiben
  • Beim offenen Bruch sind Teile des gebrochenen Knochens durch eine Wunde sichtbar oder ragen aus der Haut heraus

Unsichere Fraktur-Symptome sind:

  • Schmerzen an der betroffenen Körperstelle, etwa am Arm oder Bein
  • Schwellung um die verletzte Stelle herum
  • Blutergüsse (Hämatome) aufgrund der Blutung in der Unterhaut, die Haut verfärbt sich bläulich
  • Erwärmung des betroffenen Körperteils
  • Beeinträchtige Funktion und Beweglichkeit des betroffenen Körperteils – Verletzte nehmen oft eine Schonhaltung ein, weil der Knochenbruch Schmerzen verursacht
     

Knochenbruch: Erste Hilfe

Bei einem Knochenbruch ist Erste Hilfe besonders wichtig. Es geht darum, den gebrochenen Knochen möglichst wenig zu bewegen, weil sonst umliegendes Gewebe, Blutgefäße und Nerven Schaden nehmen können. Bei einem offenen Bruch gilt es, das Eindringen von Krankheitserregern zu verhindern. Die Erste Hilfe ist aber nur eine kurzfristige Hilfsmaßnahme und ersetzt auf keinen Fall die Behandlung in der Arztpraxis oder im Krankenhaus. Für Ersthelfer gibt es einige Maßnahmen zu beachten:

Das sollten Sie als Erste Hilfe-Maßnahmen durchführen:

  • Sofort den Notruf tätigen unter 112 – es besteht bei dem Verletzten die Gefahr eines Schocks
  • Die verletzte Körperregion ruhigstellen: Stabilisieren Sie den Körperteil mit dem Knochenbruch, etwa den Unterarm, in einem Dreieckstuch. Die Enden des Tuchs verknoten Sie im Nacken des Verletzten. Alternativ tut es auch ein breiter Schal oder Halstuch. Eine verletzte Gliedmaße wie das Bein stabilisieren und polstern Sie mit passendem Material, etwa mit gerollten Kleidern und Decken oder Kissen.
  • Einen geschlossenen Knochenbruch kühlen, zum Beispiel mit feuchten Tüchern oder Wasser. Das Kühlen hilft gegen die Schwellung, Erwärmung und den Bluterguss.
  • Auf Schmerzäußerungen des Betroffenen achten – tun sie nichts, was Schmerzen auslöst oder sie verstärkt.
  • Offene Knochenbrüche mit einer keimfreien (sterilen) Wundauflage abdecken – es besteht Infektionsgefahr, wenn Keime in die Wunde eindringen. Falls keine sterile Wundabdeckung zur Hand: Damenbinden oder Inkontinenzeinlagen einsetzen. Falls auch das nicht verfügbar: T-Shirt oder Bettlaken verwenden. Als letzte Lösung: das sauberste verfügbare Material nehmen.
  • Eventuellen Schock bekämpfen – den Verletzten ansprechen und berühren (zum Beispiel mit der Hand die Schulter anfassen), ist er bei Bewusstsein, seine Beine hochlagern und zudecken, für Ruhe sorgen; bei Bewusstlosigkeit mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung beginnen.

Maßnahmen:

  • Falls noch nicht geschehen: Notruf 112 veranlassen oder selbst durchführen.
  • Defibrillationsgerät (AED-Gerät) in der Nähe? Es holen oder andere darum bitten. Gerät an den Verletzten anschließen und den weiteren Sprachanweisungen folgen. Sind mehrere Helfer vor Ort, dann die Herz-Lungen-Wiederbelebung so lange durchführen, bis der Defibrillator einsatzbereit ist.
  • 30 x Herzdruckmassage
  • 2 x Atemspende
  • Herzdruckmassagen und Atemspenden im Wechsel so lange durchführen, bis der Rettungsdienst eintrifft und die Maßnahmen vor Ort übernimmt, sie fortführt oder der Verletzte wieder normal zu atmen beginnt.

Das sollten Sie nicht tun:

  • Bruchstelle nicht bewegen – dies ist nicht nur äußerst schmerzhaft, sondern kann den Bruch verschieben.
  • Versuchen Sie nicht, einen Knochenbruch selbst einzurenken und unternehmen Sie auch keine Bewegungsversuche, um die Beweglichkeit zu überprüfen.

Bleiben Sie immer bei der verletzten Person und reden Sie beruhigend auf sie ein, bis ärztliche Hilfe eingetroffen ist. Bitten Sie auch andere umstehende Menschen um Unterstützung.

Sportverletzungen verhindern und erste Hilfe (Podcast – Folge #35)

Zu Gast im Podcast:

Prof. Dr. Sebastian Siebenlist, Leiter der Sportorthopädie am Klinikum rechts der Isar an der Technischen Hochschule in München
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Sportverletzungen sind vermeidbar – 80 Prozent (!) bräuchte es nicht. Wenn wir nur richtig trainieren. Wie das geht, klären wir mit Prof. Sebastian Siebenlist, dem Leiter der Sportorthopädie am Klinikum rechts der Isar an der Technischen Hochschule in München.

Und wenn beim Training doch mal etwas passiert? Wir erklären, was im Falle einer Verletzung zu tun ist und stellen modernste Behandlungsmethoden vor.

Knochenbruch (Fraktur)

Knochenbruch: Behandlung

Bei einem Knochenbruch hängt die Behandlung von verschiedenen Faktoren ab. Wichtig ist zum Beispiel, ob ein offener oder geschlossener Bruch vorliegt, welcher Knochen gebrochen ist, welches Ausmaß die Fraktur hat, ob der Knochenbruch verschoben ist oder wie viele Knochenbruchstücke es gibt. Manche Knochenbrüche lassen sich durch Ruhigstellen mit einer Schiene oder einem Gips heilen, während bei einem komplizierten Knochenbruch eine Op nötig ist.

Grundsätzlich besteht bei einer Fraktur die Therapie darin, den Knochen (bzw. die Bruchstücke) wieder in die normale Lage zu bringen und zu fixieren. Dies geschieht, bis der Knochen geheilt ist und wieder wie zuvor funktioniert. Bei der Behandlung einer Fraktur gibt es zwei Strategien – ohne OP (konservative Therapie) und mit Op.

Viele stellen sich die Frage, welcher Arzt für die Behandlung eines Knochenbruchs zuständig ist? Ein Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie ist bei einer Knochenfraktur der richtige Ansprechpartner.

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Fraktur: Gips und Schienen zur Fixierung

Ein Gips eignet sich, wenn der Knochenbruch keine oder nur eine minimale Fehlstellung aufweist. Manchmal müssen Ärzte den Knochen erst einrichten, bevor sie den Gipsverband anlegen. Das Wort „einrichten“ bedeutet, den Knochen wieder in die ursprüngliche, richtige Position zu bringen. Zunächst kommt meist eine Schiene zum Einsatz, die an einer Seite offen ist. Der Grund für den provisorischen Gips ist, dass die betroffene Extremität meist geschwollen ist. Ein fester Gips würde die Gliedmaße zu stark einengen und könnte die Blutgefäße und Nerven schädigen. Erst nach fünf bis zehn Tagen legen Ärzte meist den richtigen Gipsverband an. Dieser stellt den gebrochenen Knochen ruhig (Immobilisation), verhindert Bewegungen des Knochens und sorgt dafür, dass die Fraktur gut heilen kann. Ein Gips eignet sich zum Beispiel für einen Knochenbruch am Arm oder Bein.

Nicht jeden Knochenbruch müssen Ärzte ruhig stellen oder wenn, dann nur für kurze Zeit. Beispiele sind ein stabiler Wirbelbruch (zum Beispiel durch Osteoporose) oder eine einfache Fraktur des kleinen Fingers (hier genügt oft ein Tapeverband). Ein Vorteil ist, dass sich die Behandlungszeit verkürzt, was vor allem bei älteren Menschen von Vorteil ist. Ärzte gehen allgemein davon aus, dass die Nachbehandlung ungefähr nochmals so lange dauert, wie die Ruhigstellung selbst. Bei der funktionellen Fraktur-Therapie dürfen Betroffene den betroffenen Körperteil bewegen und belasten, soweit dies die Schmerzen und Beschwerden zulassen.

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Knochenbruch: Operation

Manchmal ist bei einem Knochenbruch eine Op notwendig. Dies gilt für offene Brüche, aber auch für kompliziertere geschlossene Brüche. Dazu gehören beispielsweise Frakturen mit Verletzungen weiterer Bereiche, wenn ein Gelenk beteiligt ist oder Trümmerbrüche mit vielen Knochenfragmenten. Die Op geschieht über einen Hautschnitt. Chirurgen bringen den Knochen wieder in die ursprüngliche Position und fixieren ihn mit Hilfe verschiedener Materialien. Dazu gehören unter anderem Platten, Schrauben, Drähte oder Nägel (etwa aus Nickel oder Titan).

Schrauben oder Nägel müssen nicht in jedem Fall durch eine zweite Op wieder entfernt werden. Es gibt inzwischen sogar Materialien, die sich nach einiger Zeit selbst auflösen. Bei Kindern, die sich noch im Wachstum befinden, entfernen Chirurgen jedoch Schrauben, Nägel und Platten wieder, damit das Knochenwachstum nicht beeinträchtigt wird.

Daneben gibt es äußere Fixateure (Fixateur externe). Das sind spezielle Haltevorrichtungen, die aus einem Gestell und Schrauben bestehen. Das Gestell wird von außen angebracht und mit Schrauben im Knochen befestigt. Solche äußeren Festhalter kommen zum Beispiel bei manchen offenen Brüchen oder Menschen mit lebensgefährlichen Verletzungen zum Einsatz.

Knochenbruch: Heilung

Wie lange bei einem Knochenbruch die Heilung dauert, ist sehr verschieden. Die Zeitspanne hängt vom Ort, von der Art sowie vom Ausmaß der Knochenfraktur ab. Ein unkomplizierter, einfacher Knochenbruch heilt schneller als zum Beispiel ein Trümmerbruch mit vielen Knochenfragmente, der operiert werden musste. Zudem hängt die Heilungsdauer bei einem Knochenbruch vom Alter und allgemeinen Gesundheitszustand ab. Mit zunehmenden Lebensjahren sinkt die Stoffwechselaktivität – und auch die Heilung einer Fraktur geschieht nicht mehr so schnell. Einige Zahlen zur Heilungsdauer:

  • Ein einfacher Bruchspalt im Knochen ist nach etwa sechs bis acht Wochen so verheilt, dass Sie den Knochen wieder normal belasten dürfen.
  • Bei einer Fraktur in der unteren Körperhälfte ist die Heilungsdauer etwa doppelt so lang wie in der oberen Körperhälfte.
  • Bei Kindern heilen Knochenbrüche ungefähr doppelt so schnell wie bei Erwachsenen.

Ein Knochenbruch kann auch Schmerzen während der Heilung verursachen. Am stärksten ausgeprägt sie sind sie in der Regel in den ersten vier Wochen. Je nach Art und Ausmaß der Fraktur sind die Schmerzen bei manchen auch erst nach sechs Monaten wieder völlig verschwunden. Wann zum Arzt gehen? Wenn die Schmerzen nicht weniger werden oder sich sogar verstärken.

Wer schon einmal einen Gipsverband getragen hat, kennt eher den quälenden Juckreiz. Kratzen mit Gegenständen wie mit einer Stricknadel oder Besteck ist nicht ratsam, weil Sie die Haut verletzen können.  Besser ist es, sich abzulenken und das Jucken möglichst zu ignorieren, bis es wieder verschwindet.

Achtung: Wenn sich Finger oder Zehen nach dem Anlegen eines Gipsverbandes bläulich verfärben oder die Sensibilität verloren geht, ist der Gips vermutlich zu eng und beeinträchtigt die Durchblutung.  Sie müssen dann umgehend einen Arzt aufsuchen, der einen neuen Gips anlegt.

Ein Knochenbruch durch die Ernährung zu heilen, ist nicht möglich. Es gibt aber bestimmte Nahrungsmittel, die gut für starke Knochen sind und sich zur Unterstützung des Heilungsprozesses eignen. Besonders wichtig ist eine ausreichende Versorgung mit Kalzium und Vitamin D. Gute Kalziumlieferanten sind Milch und Milchprodukte wie Käse, Joghurt, Quark oder Buttermilch. Vitamin D kann der Körper dagegen selbst unter dem Einfluss des Sonnenlichts herstellen. Auch einige Lebensmittel enthalten Vitamin D, etwa Käse, Fisch, Austern, Pilze, Butter, Eier, Hühner- und Rinderleber.

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Knochenbruch: Diagnose

Die Diagnose eines Knochenbruchs gelingt Ärzten oft schon auf den ersten Blick: Oft ist eine Fehlstellung erkennbar, etwa des Arms, Fingers oder Beins. Die Gliedmaße befindet sich dann nicht mehr in der ursprünglichen Position. Zudem ist ein Knistergeräusch hörbar und einen offenen Bruch sieht man ohnehin sofort, weil Knochen sichtbar sind und manchmal aus der Haut herausragen. Der Arzt stellt dem Patienten einige Fragen (Anamnese), zum Beispiel zur Art und Intensität der Symptome (zum Beispiel Schmerzen), wie der Bruch entstanden ist und zum Unfallhergang (etwa Sturz beim Sport). Wichtig ist auch, ob der Patient eine Grunderkrankung hat (zum Beispiel Osteoporose, Krebs) und ob er Medikamente einnimmt. Bei Ermüdungsbrüchen und Stressfrakturen mit oft sehr feinen Rissen in den Knochen ist die Fraktur-Diagnose dagegen nicht so einfach, weil sie kaum Schmerzen verursachen.

Dann folgt in der Regel eine körperliche Untersuchung. Hierbei sieht sich der Arzt die verletzte Körperstelle genau an und tastet sie ab. Er achtet auf Schwellungen, Blutergüsse und prüft die Beweglichkeit von Gliedmaßen. 

Verschiedene bildgebende Verfahren eignen sich, um den Knochenbruch sicher zu diagnostizieren.  Die wichtigsten Methoden sind:

  • Röntgen: Die Untersuchung arbeitet mit Röntgenstrahlen und kann harte Strukturen wie die Knochen sehr gut darstellen. Im Röntgen ist ein Knochenbruch in der Regel gut erkennbar. Ärzte können auf der Röntgenaufnahme zum Beispiel feststellen, wo die Fraktur verläuft, welche Form sie hat, ob sie verschoben ist und ob und wie viele Knochenfragmente es gibt.
  • Computertomografie (CT): Dies ist eine Röntgenuntersuchung, die den Körper schichtweise aufnimmt und dreidimensionale Bilder liefert. Im CT sind oft Knochenbrüche sichtbar, die sich beim Röntgen nicht zeigen.
  • Magnetresonanztomografie (MRT = Kernspintomografie): Sie arbeitet mit starken Magnetfeldern und erstellt ebenfalls dreidimensionale Schichtbilder. Eine MRT kann Veränderungen und Verletzungen an Weichteilen besonders gut aufdecken. Beispiele sind Muskeln, Sehnen, Bänder und Gelenkkapseln. Oft sind bei einem Knochenbruch noch andere Strukturen geschädigt. Und dies kann ein MRT gut sichtbar machen.

Knochenbruch: Ursache

Es gibt verschiedene Ursachen für einen Knochenbruchs. Oft steckt äußere Gewalteinwirkung dahinter, wenn ein Knochen bricht. Hier gibt es zwei unterschiedliche Mechanismen:

  • Direkte Krafteinwirkung, etwa durch einen Schlag oder Stoß – die Fraktur entsteht am Ort, an dem die Gewalt einwirkt
  • Indirekte Krafteinwirkung, etwa eine Drehung oder übermäßiges Biegen von Arm und Bein – der Knochen bricht an einer anderen Stelle als am Ort der Krafteinwirkung. Dies kann zum Beispiel bei einem Sturz bei der Skiabfahrt oder beim Inlineskaten geschehen, bei dem ein Bein verdreht wird.

 

Daneben gibt es noch andere Fraktur-Ursachen:

  • Krankheiten, zum Beispiel der Knochenschwund (Osteoporose) oder Metastasen (Krebsabsiedelungen) bei einer Krebserkrankung. Die Knochen sind schon vorgeschädigt, weniger stabil und brechen leichter. Manchmal geschieht dies schon bei geringster Belastung oder beim Anstoßen an eine Tür.
  • Verletzungsträchtige Sportarten, etwa Fußball, Handball, Skifahren, Snowboarden oder Mountainbiking. Intensiver Körperkontakt mit dem Gegner oder ein Sturz können zu einem Knochenbruch führen. 
  • Überlastung: Menschen, die ihre Knochen übermäßig und dauerhaft beanspruchen, können Ermüdungsbrüche beziehungsweise Stressfrakturen erleiden. Ein Beispiel sind lange Märsche und Wanderungen mit schweren Gewichten wie einem Rucksack, die den Mittelfuß belasten – die Knochen in diesem Bereich können nachgeben und brechen.
Quellen
  • Online-Informationen Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs: www.gesundheit.gv.at; Abruf: 01.02.2022
  • Online-Informationen Deutsches Rotes Kreuz (DRK): Knochenbrüche: www.drk.de; Abruf: 01.02.2022
  • Online-Informationen Deutsches Rotes Kreuz (DRK): Herz-Lungen-Wiederbelebung www.drk.de; Abruf: 01.02.2022
  • Online-Informationen DocCheck: Fraktur: flexikon.doccheck.com; Abruf: 02.02.2022
  • Online-Informationen DocCheck: Frakturzeichen: flexikon.doccheck.com; Abruf: 02.02.2022
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