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Asthma

Asthma ist eine chronische Erkrankung der Atemwege. Hier lesen Sie, wie Ärzte die Symptome behandeln.

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Inhaltsverzeichnis
Asthma: Frau verwendet ein Asthmaspray

© Mauritius Images

Was ist Asthma?

Asthma ist eine Lungenerkrankung, bei der die Atemwege dauerhaft entzündet sind. Genauer gesagt schwellen die Schleimhäute, die die Bronchien auskleiden, an, sie verengen sich und dem Betroffenen fällt es schwerer, zu atmen (das griechische Wort „Asthma“ bedeutet „Beklemmung“ oder „Keuchen“). Die Bronchien sind ein verzweigtes Röhrensystem in der Lunge, sie haben die Aufgabe, die Atemluft an die Lungenbläschen weiter zu leiten, wo der Sauerstoff dann in die Blutbahn gelangt. Ärzte bezeichnen Asthma auch als Asthma bronchiale oder Bronchialasthma.

Gesunde Bronchien im Vergleich zu verengten, entzündeten Bronchien

© Veronika Graf für FOCUS-Gesundheit

Bei Asthma schwellen die Schleimhäute, die die Bronchien auskleiden, an, sie verengen sich und das Bronchialgewebe entzündet sich.

Die Betroffenen müssen husten, haben Probleme, ein- und auszuatmen, weisen Atemgeräusche (etwa eine pfeifende Atmung) auf und haben ein Engegefühl in der Brust. Bei starken Anfällen leiden die Patienten unter Atemnot. Das kann lebensgefährlich sein. Rufen Sie den Notarzt unter 112, wenn Sie eine Person mit akuter Atemnot sehen.

Mediziner unterscheiden je nach Ursache verschiedene Arten von Asthma. Dazu gehören etwa die Formen:

  • allergisches Asthma
  • nicht-allergisches Asthma
  • Belastungsasthma
  • berufsbedingtes Asthma

In Deutschland sind circa fünf Prozent der Erwachsenen und zehn Prozent der Kinder von Asthma betroffen. Bei Kindern ist Asthma die häufigste chronische Erkrankung. Das Krankheitsbild verläuft sehr unterschiedlich. Einige Kinder haben als Erwachsene keine Beschwerden mehr, andere leiden ihr Leben lang an Symptomen. Ärzte unterscheiden verschiedene Schweregrade von Asthma:

  • Intermittierendes (gelegentlich auftretendes) Asthma: Die Betroffenen haben maximal einmal pro Woche Beschwerden. Nachts treten kaum Symptome auf. Die Personen besitzen eine weitgehend normale Lungenfunktion.
  • Geringgradig persistierendes (andauerndes) Asthma: Von dieser Stufe sprechen Mediziner, wenn ein Patient mehr als einmal wöchentlich Symptome und mehrmals pro Monat auch nächtliche Beschwerden hat. Der Betroffene merkt erste Einschränkungen bei der körperlichen Aktivität.
  • Mittelgradig persistierendes Asthma: Die Personen haben täglich Beschwerden und öfter als einmal pro Woche auch nachts Symptome. Das Asthma beeinträchtigt die körperliche Aktivität und den Schlaf. Die Lungenfunktion ist eingeschränkt.
  • Schwergradig persistierendes Asthma: Die betroffenen Personen haben tagsüber und nachts anhaltende Beschwerden. Sie merken deutliche Einbußen in ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit. Die Lungenfunktion ist stark eingeschränkt.

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Diese Unterteilung bezieht sich jedoch nur auf die Symptome. Ärzte ziehen heute auch den Grad der Asthmakontrolle hinzu. Je nachdem, ob und welche Therapie anschlägt, teilen sie die Erkrankung in kontrolliertes, teilweise kontrolliertes oder unkontrolliertes Asthma ein. Je nach Jahreszeit und Lebenssituation kann sich diese Stufe ändern. Asthma-Patienten sollten daher in regelmäßigen Abständen vom Arzt untersucht werden.

Es ist wichtig zu wissen, dass sich das Asthma nicht automatisch verschlechtert. Mit der richtigen Behandlung und regelmäßiger Bewegung können die meisten Betroffenen heute ein weitgehend beschwerdefreies Leben führen.

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Asthma: Ursachen

Wie die Erkrankung Asthma genau entsteht, konnten Forscher noch nicht entschlüsseln. Sie vermuten, dass einerseits die Gene eine Rolle spielen. In einigen Familien tritt Asthma gehäuft auf. Die Erkrankung ist also zu einem gewissen Grad vererbbar. Untergewicht bei der Geburt und frühes Abstillen sind weitere Risikofaktoren.

Andere erwerben die Erkrankung im Laufe ihres Lebens zum Beispiel durch eine Allergie, eine Infektion oder den Beruf. Je nach Ursache und Verlauf unterscheiden Mediziner die folgenden Formen von Asthma:

  • Allergisches Asthma: Beim allergischen Asthma bronchiale oder extrinsischem Asthma wird die Erkrankung durch eine Allergie ausgelöst. Beispielsweise durch eine Pollen-, Hausstaubmilben- oder Tierhaarallergie. Bei Betroffenen mit einer Pollenallergie handelt es sich in der Regel nur um saisonales Asthma. Das heißt, dass sie nur während des Pollenflugs asthmatische Beschwerden haben.
  • Nicht-allergisches Asthma: Diese Form nennen Ärzte auch intrinsisches Asthma. Dabei finden ähnlich wie bei Allergien Abwehrreaktionen im Körper statt. Die Auslöser sind jedoch keine Allergene wie Tierhaare oder Pollen, sondern meist eine vorausgegangene Infektion der Atemwege wie etwa eine Grippe.
  • Gemischtförmiges Asthma: Das ist eine Mischform aus allergischem und nicht-allergischem Asthma. Häufig beginnt die Erkrankung durch eine Allergie und verstärkt sich im späteren Verlauf durch Infekte.
  • Berufsbedingtes Asthma: In einigen Berufsgruppen tritt gehäuft Asthma auf. Die Ursache sind hier spezielle Allergien. Beispiele sind die Mehlstauballergie bei Bäckern, die Holzstauballergie bei Schreinern oder die Farb- und Lösungsmittelallergie bei Druckereimitarbeitern.
  • Belastungsasthma: Einige Patienten mit Asthma haben hauptsächlich bei körperlichen Anstrengungen Beschwerden. Der Grund dafür ist, dass sie dabei verstärkt ein- und ausatmen. Häufig haben die Betroffenen auch ein allergisches Asthma.
  • Reflux-Asthma: Bei dieser Form verstärken sich die Beschwerden durch die Refluxkrankheit. Dabei gelangt Magensäure in die Speiseröhre und verursacht ein unangenehmes Brennen (Sodbrennen). Atmen die Betroffenen die Partikel der Magensäure ein, verkrampfen sich die Bronchien und es kommt zu Husten und Atemproblemen.
  • Brittle-Asthma: Als Brittle-Asthma bezeichnen Ärzte eine seltene, schwer verlaufende Form. "Brittle" ist das englische Wort für "zerbrechlich" oder "schwach". Betroffene haben immer wieder gravierende und lebensbedrohliche Anfälle. Diese Form von Asthma geht häufig mit psychischen Erkrankungen wie einer Angststörung einher.
  • Variant-Asthma: Im Gegensatz zum Brittle-Asthma verläuft diese Form sehr mild. Sie heißt Variant-Asthma, weil Betroffene keine typischen Asthma-Symptome haben. Sie haben hauptsächlich Reizhusten. Luftnot kommt in der Regel nicht vor.
  • Asthma-COPD-Überlappungssyndrom: Bei etwa 20 Prozent der Asthma-Erkrankungen entwickelt sich im späteren Verlauf zusätzlich eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD). Die Patienten haben sowohl COPD-Symptome (Atemnot, schleimiger Husten) als auch Asthma-Symptome (Husten-Anfälle). Dieses sogenannte Asthma-COPD-Überlappungssyndrom fällt in der Regel schwerer aus als eine der Erkrankungen allein. Patienten benötigen häufig mehr Medikamente.

Es gibt bestimmte Faktoren, die einen Asthma-Anfall auslösen oder verschlimmern können:

  • Allergene wie Pollen oder Tierhaare
  • Bestimmte Wirkstoffe in Medikamenten wie Acetylsalicylsäure (ASS), Ibuprofen, Diclofenac, Indometacin und Betablocker können zudem Asthma-Symptome verschlimmern
  • Infekte der Atemwege durch Viren oder Bakterien
  • Körperliche Belastung
  • Starke Emotionen und Stress – etwa im Beruf oder bei Konflikten mit dem Partner. Mediziner sprechen von psychosomatischen Beschwerden
  • Luftverschmutzung, zum Beispiel durch Ozon und Stickstoffdioxid
  • Tabakrauch
  • Kalte Luft, Nebel

Asthma: Symptome

Bei Kindern beschränken sich die Anzeichen für Asthma in der Regel auf Husten und eine pfeifende Atmung. Erwachsene haben vielfältigere Beschwerden. Folgende Symptome sind bei ihnen typisch:

  • Atemnot
  • Atemgeräusche (Pfeifen („Giemen“) oder Brummen beim Ausatmen)
  • Engegefühl in der Brust
  • Husten, Hustenreiz
  • Kurzatmigkeit bei Belastung
  • Probleme beim Sprechen
  • Beschleunigung der Atmung
  • Erhöhter Puls

Die Symptome sind bei allen Asthmaformen ähnlich, also zum Beispiel bei allergischem Asthma oder nicht-allergischem Asthma. Ein eindeutiges Zeichen für Asthma ist, dass die Symptome anfallsartig auftreten. Sie verschwinden entweder von selbst oder durch Medikamente. Wie lange ein Asthma-Anfall dauert, ist unterschiedlich. Manche Anfälle dauern wenige Minuten, andere halten über mehrere Stunden an.

Einige Betroffene haben auch nachts Anfälle. Sie können nicht durchschlafen und fühlen sich am nächsten Tag müde und abgeschlagen. Ein Anfall mit starker Atemnot kann lebensbedrohlich sein.

Von einem Status asthmaticus sprechen Ärzte, wenn der Anfall trotz Medikamente nicht aufhört und mehr als 24 Stunden andauert. Das ist ein Notfall, der in der Regel auf der Intensivstation behandelt werden muss.

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Asthma: Erste Hilfe bei einem Asthma-Anfall

Betroffene und Angehörige fragen sich, was sie bei einem Anfall tun sollen? Wenn Sie eine Person mit einem schweren Asthmaanfall sehen, müssen Sie Erste Hilfe leisten. Folgende Punkte sollten Sie dabei beachten:

  • Ruhe bewahren!
  • Dem Betroffenen helfen, eine angenehme Körperhaltung (zum Beispiel „Kutschersitz“) einzunehmen, die das Atmen erleichtert (siehe auch Abschnitt "Atemübungen").
  • Die Person dabei unterstützen, seine Notfallmedikamente einzunehmen. Viele Asthma-Patienten tragen ein Notfallset mit einem Behandlungsplan bei sich. Darauf steht, welches Medikament sie wann einnehmen müssen.
  • Bei akuter Atemnot oder Bewusstlosigkeit einen Notarzt unter der Nummer 112 rufen.
  • Bei dem Betroffenen bleiben und ihn beruhigen, bis der Notarzt eintrifft.

Asthma: Behandlung

Asthma ist eine chronische Erkrankung. Das heißt, dass sie ein Leben lang besteht und sich nicht heilen lässt. Eine Ausnahme bilden Kinder. Erkennen und behandeln Ärzte die Erkrankung sehr früh, kann das Asthma im Laufe der Jahre nachlassen und verschwinden.

Für die restlichen Patienten gibt es heute vielfältige Behandlungsmöglichkeiten, die die Beschwerden von Asthma lindern. Die Therapie bei Asthma bronchiale besteht vor allem aus den richtigen Medikamenten. Hausmittel können Patienten bei Bedarf nach Absprache mit dem Arzt ergänzen. Außerdem sollten sie Atemtechniken erlernen, die bei einem Anfall die Atmung erleichtern.

Asthma: Medikamente

Medikamente verschreiben Ärzte immer dann, wenn es nicht ausreicht, die Auslöser für die Anfälle zu meiden. Das Mittel der Wahl sind Inhaliergeräte oder Asthmasprays, mit denen der Betroffene die Wirkstoffe einatmet. Dabei entstehen weniger Nebenwirkungen als durch Tabletten. Es ist wichtig, dass der Arzt seinem Patienten zeigt, wie er das Gerät richtig benutzt.

Je nachdem, wann der Betroffene das Spray benutzt, unterscheiden Mediziner nach Bedarfs- und Dauermedikamenten. Bedarfsmedikamente nehmen Patienten nur bei einem Asthma-Anfall, auch Exazerbation genannt. Hier eignen sich vor allem Wirkstoffe der Klasse Betamimetika, die die Atemwege sofort erweitern. Asthma-Sprays als Bedarfsmedikamente sind in der Regel ohne Cortison.

Patienten, die mehr als zweimal pro Woche ein Asthmaspray als Bedarfsmedikament benötigen, sollten auch Dauermedikamente bekommen. Diese verhindern die Anfälle langfristig, indem es die Entzündungen der Bronchien lindert. Der wichtigste Wirkstoff ist hier Cortison. Dieses eignet sich ebenfalls am besten als Spray zum Inhalieren. Reicht das Cortison nicht aus, verschreibt der Arzt weitere Medikamente – in der Regel ebenfalls in Form eines Sprays.

Bei allergischem Asthma können Antihistaminika wie Cetirizin die Behandlung ergänzen. Die Arzneimittel blockieren die Wirkung des Allergie-Botenstoffs Histamin und lindern so die Beschwerden.

Die Beschwerden bei Asthma variieren im Verlauf oft – mal verschlimmern sie sich und mal verbessern sie sich wieder. Daher ist es wichtig, dass der Arzt die Therapie regelmäßig kontrolliert und die Behandlung bei Bedarf anpasst. Als Orientierungshilfe dient ihm die sogenannte Stufentherapie. Das ist ein Behandlungsplan, der je nach Schweregrad des Asthmas eine unterschiedliche Therapie vorschlägt.

Asthma: Hausmittel

Es gibt auch einige Hausmittel, die Asthmaanfälle vorbeugen und lindern sollen. Die Wirkung ist jedoch wissenschaftlich nicht bewiesen. Die Asthma-Medikamente können sie daher nicht ersetzen. Nach Absprache mit dem Arzt können Betroffene die folgenden Hausmittel in Maßen ergänzen:

  • Magnesium: Der Nährstoff soll die Bronchien erweitern und Husten und Atemnot vorbeugen. In bestimmten Lebensmitteln wie Mandeln, Bananen, Spinat und Haferflocken ist viel Magnesium enthalten. Alternativ lässt sich der Bedarf über Nahrungsergänzungsmittel decken.
  • Omega-3-Fettsäuren: Die Fettsäuren sollen entzündungshemmend wirken. Sie lassen sich vor allem in Fischsorten wie Lachs, Hering und Makrele, aber auch in Leinsamen, Walnüssen und Sojabohnen finden. Es gibt auch Omega-3-Kapseln als Nahrungsergänzungsmittel.
  • Vitamin D: Es gibt Hinweise darauf, dass ein Mangel an Vitamin D das Asthmarisiko erhöht. Mediziner empfehlen, sich täglich mindestens 15 Minuten in der Sonne aufzuhalten, um den Bedarf zu decken. Alternativ gibt es Vitamin D als Nahrungsergänzungsmittel.
  • Koffein: Koffein wie beispielsweise in Kaffee soll die Bronchien erweitern und das Atmen erleichtern.
  • Ingwer: Die Wurzel soll nicht nur Entzündungen und damit Asthma vorbeugen, sondern auch das Immunsystem stärken.
  • Isländisch Moos: Das Kraut soll als Tee Schleim lösen und die Bronchien von Asthma-Patienten erweitern.

Patienten sollten beachten, dass Erkältungshausmittel oftmals nicht bei Asthma geeignet sind. Das Inhalieren ätherische Öle wie Pfefferminze, Menthol oder Eukalyptus kann die Schleimhäute reizen und Asthma-Beschwerden hervorrufen.

Asthma: Atemübungen

Asthma-Patienten empfinden es oft als hilfreich, wenn sie sich bestimmte Atemtechniken aneignen. Damit versorgen die Betroffenen ihre Lungen besser mit Sauerstoff und können auch einen akuten Anfall lindern. Patienten sollten, wann es immer es die Situation zulässt, langsam über die Nase einatmen und den Mund dabei geschlossen halten. Anschließend sollten sie so langsam wie möglich über den Mund ausatmen.

Bei einem Asthma-Anfall helfen folgende Atemtechniken:

  • Lippenbremse: Diese Übung ist vor allem bei akuter Atemnot hilfreich. Die Betroffenen atmen langsam durch die Nase ein und durch den nur leicht geöffneten Mund wieder aus. Die Lippen liegen dabei locker aufeinander und sind leicht gespitzt. Dadurch entsteht beim Ausatmen ein "pff"-Laut. Die Technik lässt die Atemwege geöffnet und entleert die Luft vollständig aus den Lungen.
  • Kutschersitz: Dabei setzt sich die Person hin, beugt den Oberkörper leicht vor und stützt die Unterarme auf den Oberschenkeln oder auf einer Tischplatte ab. Der Rücken wölbt sich dabei wie ein Katzenbuckel. Im Kutschersitz entlastet der Betroffene den Brustkorb vom Gewicht der Schultern. Außerdem unterstützt die Atemhilfsmuskulatur an Schultern, Brust und Rücken den Körper dabei, genügend Luft zu bekommen.
  • Torwarthaltung: Diese Position ist sinnvoll, wenn es keine Gelegenheit zum Sitzen gibt. Bei der Torwarthaltung steht der Betroffene mit den Füßen hüftbreit auseinander, beugt den Oberkörper ähnlich wie beim Kutschersitz leicht vor und stützt die Hände auf die Knie oder Oberschenkel.

Asthma: Test

Um die Diagnose Asthma zu stellen, fragt Ihr Arzt zunächst nach Ihren Beschwerden. Er erkundigt sich auch, ob Sie weitere Begleiterkrankungen haben und ob in Ihrer Familie Asthma oder Allergien auftreten. Anschließend führt der Mediziner eine Reihe von Tests durch. Bei einem sogenannten Lungenfunktionstest steht der Patient in einer Glaskabine, die einer Telefonzelle ähnelt, und atmet durch ein Rohr ein und aus. Mithilfe des Tests erkennt der Arzt, ob der Atemfluss etwa durch verengte Bronchien gestört ist. Das deutet auf Asthma hin.

Bei der Peak-Flow-Messung atmet der Betroffene kräftig durch ein Mundstück aus, das über einen Schlauch mit einem Gerät verbunden ist. Dieses zeichnet die Luftmenge beim Ausatmen auf. Bei Asthma ist die Ausatmung und damit die Luftmenge gestört. Einen solches Peak-Flow-Messgerät gibt der Arzt seinen Patienten häufig mit nach Hause. Dort können sie den Wert regelmäßig messen und den Verlauf des Asthmas kontrollieren.

Ein Provokationstest gibt Aufschlüsse darüber, wie die Lungen auf einen Asthma-Auslöser reagieren. Dabei verabreicht der Mediziner zum Beispiel Histamin. Das ist eine Substanz, die der Körper bei Allergien ausschüttet und die die Bronchien verengen können. Anschließend prüft der Arzt die Lungenfunktion. Ist diese eingeschränkt, weist das auf allergisches Asthma hin.

Bei Verdacht auf eine Allergie macht der Arzt weitere Tests. Dazu gehört beispielsweise der Prick-Test, bei dem der Mediziner verschiedene Allergene in Tröpfchenform auf dem Unterarm des Patienten aufbringt. Reagiert dieser mit Rötungen oder Quaddeln, weist das auf eine Allergie hin – zum Beispiel eine Pollenallergie. Hilfreich ist auch ein Bluttest, mit dem der Arzt Antikörper gegen bestimmte Allergene nachweisen kann.

Ein Belastungstest gibt entsprechend Hinweise auf ein Belastungsasthma. Dabei muss der Patient auf einem Stehfahrrad oder einem Laufband trainieren. Gleichzeitig misst der Arzt die Lungenfunktion und vergleicht die Ergebnisse im Anschluss mit den Ruhe-Werten.

Wenn die Diagnose unklar ist, veranlasst der Arzt außerdem eine Röntgenuntersuchung der Lunge.

Die Symptome von Asthma ähneln häufig denen der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD). Ob ein Patient an Asthma oder COPD leidet, erkennt der Arzt relativ leicht. Asthma tritt häufig bereits im Kindes- und Jugendalter auf, während sich COPD erst im höheren Alter ab 65 Jahre entwickelt. Patienten mit COPD sind meist Raucher. Personen mit Asthma leiden anfallsartig unter Atemnot, COPD-Patienten ausschließlich bei Belastung. Im Lungenfunktionstest lassen sich bei COPD immer Auffälligkeiten finden. Bei Asthmatikern schwanken die Werte.

Asthma und COPD können jedoch auch gleichzeitig bestehen. Mediziner sprechen vom Asthma-COPD-Überlappungssyndrom.

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Asthma: Welcher Arzt ist der richtige?

Welche Ärzte Sie bei Asthma zurate ziehen müssen, hängt von Ihren Beschwerden ab. Die erste Anlaufstelle ist der Hausarzt. Einen Facharzt, also einen Lungen-Spezialisten (Pneumologen), sollten Sie aufsuchen, wenn:

  • sich die Beschwerden trotz Behandlung nicht verbessern.
  • Sie dauerhaft Cortison einnehmen müssen.
  • Sie eine Notfallbehandlung hatten.
  • Ihr Hausarzt den Verdacht auf ein berufsbedingtes Asthma hat.
  • Sie unter Begleiterkrankungen wie Infektionen der Atemwege oder COPD leiden.
  • die Beschwerden in der Schwangerschaft auftreten.
  • die Diagnose unklar ist.
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Sie müssen sich für einen Aufenthalt in eine Klinik begeben, wenn:

  • Sie einen lebensbedrohlichen Asthma-Anfall haben.
  • ein Anfall über lange Zeit anhält. Bei mehr als 24 Stunden handelt es sich um einen Status asthmaticus – ein medizinischer Notfall.
  • Sie als Schwangere den Verdacht haben, dass das Baby durch einen Anfall in Gefahr ist.
  • sich Lippen und Nagelbetten bläulich verfärben. Das weist auf einen Sauerstoffmangel hin.
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Asthma: Sport

Betroffene sollten eine Sportart wählen, die sie langsam beginnen und dann zunehmend steigern. Besonders Ausdauersportarten wie Laufen, Schwimmen, Wandern, Radfahren oder Inline-Skating sind bei Asthma geeignet. Vor dem ersten Training sollten sich Betroffene von ihrem Arzt beraten lassen. Dieser wird Ihnen beispielsweise empfehlen, in welcher Intensität Sie den Sport ausüben sollten und ob und welche Bedarfsmedikamente Sie parat halten müssen.

Asthma-Patienten meiden häufig Sport und Bewegung, da dabei Symptome wie Husten oder Atemnot auftreten können. Es ist aber sehr wichtig, dass sich die Betroffenen regelmäßig körperlich betätigen. 

So können sie die Schwelle für Belastungsasthma erhöhen, ihre Atemmuskulatur trainieren und sind belastbarer. Auch für das allgemeine Wohlbefinden und die seelische Gesundheit der Asthma-Patienten ist Sport bedeutsam.

Sie können sich auch einer Lungensportgruppe anschließen. Hier finden sich Gleichgesinnte, die ebenfalls Lungenkrankheiten haben. Ein speziell ausgebildeter Übungsleiter führt das Training durch. In manchen Städten gibt es auch spezielle Asthmasportgruppen. Hier lernen Sie nicht nur, während des Trainings auf Ihre Atmung zu achten und Atemtechniken anzuwenden, sondern können sich mit anderen Betroffenen austauschen.

Außerdem helfen folgende Punkte beim Training:

  • Wärmen Sie Ihren Körper vor dem Sport auf.
  • Verringern Sie das Tempo, wenn Sie außer Atem kommen.
  • Vermeiden Sie abrupte Wechsel zwischen geringer und hoher Intensität.
  • Bringen Sie Ruhe- und Erholungsphasen in Ihren Trainingsplan ein.
  • Fahren Sie zum Ende des Trainings Ihr Tempo allmählich herunter, anstatt plötzlich abzubrechen.

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Asthma: Vorbeugen

Patienten mit Asthma haben es zu einem großen Teil selbst in der Hand, wie die Erkrankung verläuft. Es gibt einige Maßnahmen, mit denen sie Asthmaanfällen vorbeugen können. Die Betroffenen sollten sich zum Beispiel genau über das Krankheitsbild informieren. Eine Patientenschulung ist hier hilfreich. Außerdem ist es wichtig, die Auslöser von bestimmten Allergien zu meiden sowie bestehende Allergien möglichst gut zu therapieren. Das bedeutet, sich beispielsweise von einem Haustier zu trennen oder eine Pollenallergie etwa mit Hilfe einer Desensibilisierung behandeln zu lassen.

Außerdem müssen Betroffene lernen, das Asthmaspray korrekt zu bedienen. Wer Dauermedikamente braucht, muss diese regelmäßig einnehmen. Patienten sollten sich regelmäßig von ihrem Arzt untersuchen lassen und diesen auch spontan aufsuchen, wenn sich die Symptome verschlimmern.

Betroffene sollten zudem einen gesunden Lebensstil führen. Dazu gehört, auf Rauchen zu verzichten, sich ausgewogen zu ernähren und regelmäßig Sport zu treiben. Sie sollten Stress vermeiden und diesen bewusst abbauen. Dafür ist es hilfreich, eine Entspannungstechnik wie etwa Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung oder Yoga zu erlernen. In einer Selbsthilfegruppe können sich Betroffene über ihre Asthma-Erkrankung austauschen, sich unterstützen und Kraft schöpfen.

Quellen
  • S2k-Leitlinie: Diagnostik und Therapie von Patienten mit Asthma (Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin); Stand: 12.09.2017
  • Nationale Versorgungsleitlinie: Asthma (Bundesärztekammer, Kassenärztliche Bundesvereinigung, Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften); Stand: 07.09.2020
  • Herold, Gerd: Innere Medizin; Eigenverlag; 2020
  • Beise, U: Magnesium – bei welchen Krankheiten kann es helfen? Ein kurzer Überblick über den therapeutischen Nutzen des Minerals; Ars Medici; 2011
  • Wöller, W: Psychosomatische Aspekte des Asthma bronchiale; Zeitschrift für Allgemeinmedizin; 2008; DOI: 10.1055/s-2008-1081203
  • Virchow, J C: Asthma – Geschichtliche Entwicklung, Status quo und Ausblick; Pneumologie; 2010; DOI: 10.1055/s-0030-1255695
  • Pressemeldung Deutsche Lungenstiftung e.V.: Kann man gleichzeitig Asthma und COPD haben?; 24.05.2016
  • Online-Informationen Lungenärzte im Netz;  www.lungenaerzte-im-netz.de; Abruf: 10.12.2020
  • Online-Informationen Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin: www.patienten-information.de; Abruf: 10.12.2020
  • Online-Informationen Helmholtz-Zentrums München: Asthma: www.lungeninformationsdienst.de; Abruf: 10.12.2020
  • Online-Informationen Helmholtz-Zentrums München: Lungensportwww.lungeninformationsdienst.de; Abruf: 12.05.2021
  • Online-Informationen Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswegen (IQWIG): www.gesundheitsinformation.de; Abruf: 10.12.2020
  • Online-Informationen Gemeinsamer Bundesausschuss: www.g-ba.de; Abruf: 10.12.2020
  • Online-Informationen Deutscher Allergie- und Asthmabund: Asthma: www.daab.de; Abruf: 10.12.2020
  • Online-Informationen Deutscher Allergie- und Asthmabund: Bei Asthma Bronchiale auch Begleiterkrankungen beachten: www.daab.de; Abruf: 12.05.2021
  • Online-Informationen Doc-Check Lexikon: flexikon.doccheck.com; Abruf: 10.12.2020
  • Online-Informationen Deutsche Haut- und Allergiehilfe: www.dha-allergien.de; Abruf: 10.12.2020
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