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WHO: zu viel Zucker in Babynahrung

Babynahrung aus dem Supermarkt enthält oft zu viel Zucker. Zu diesem Ergebnis kam die Weltgesundheitsorganisation in einer aktuellen Untersuchung - und warnt Eltern vor dem Kauf der Produkte.

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Inhaltsverzeichnis
Ein Kleinkind isst einen Löffel Brei.

© StockFood

Eltern aufgepasst: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor überzuckerter Babynahrung in Supermärkten. Die Produkte seien explizit für Babys bis sechs Monaten beworben und enthielten Zucker und Süßstoffe. In der Ernährung von Säuglingen sollte man aber gerade darauf verzichten.

Stillen ist der natürlichste Weg, um neugeborene Babys zu ernähren. Laut WHO sei er auch der beste – in den ersten sechs Lebensmonaten empfiehlt die Organisation Müttern ausschließlich zu stillen. Danach kann bis zum zweiten Geburtstag Stillen und Beikost kombiniert werden. Mit der Realität stimmt das – zumindest in Deutschland – nicht ganz überein: Laut Nationaler Stillkommission beginnen zwar 90 Prozent der Mütter mit dem Füttern an der Brust, nach sechs Monaten seien es aber nur noch 40 bis 50 Prozent.

Fertigprodukte für Babys im Test

Wer eine Stillmahlzeit ersetzen möchte, findet in den Supermärkten ein breites Angebot an Produkten, die speziell für Säuglinge und Kleinkinder angepriesen werden. Das WHO-Regionalbüro für Europa hat diese Lebensmittel in zwei Studien genauer untersucht. Auf der Liste standen:

  • Smoothies, Saft, Tee
  • Müsli
  • Kekse
  • Joghurt
  • Suppen
  • Milchpulver
  • Fleisch- und Fischgerichte

Zwischen November 2017 und Januar 2018 haben die Forscher Daten von 7955 dieser Produkte erhoben; eingekauft haben sie in 516 Geschäften in Budapest, Haifa, Sofia und Wien. In der Analyse ging es vor allem um die Nährwerte der Produkte, welche Angaben die Hersteller auf den Verpackungen machen und wie sie diese bewerben. Bis zu 60 Prozent der Lebensmittel wurden in allen vier Städten als für Säuglinge unter sechs Monaten geeignet vermarktet.

Werbung fürs Abstillen?

Die Vermarktung von Fertigprodukten für Säuglinge unter sechs Monaten ist nach dem Recht der Europäischen Union erlaubt. Der Internationale Kodex der WHO für die Vermarktung von Muttermilchersatzprodukten widerspricht dem jedoch. Die WHO-Leitlinien sagen, dass kommerzielle Beikost nicht als für Säuglinge unter sechs Monaten vermarktet werden sollte. Am gesündesten für das Kind sei die ausschließliche Fütterung durch das Stillen, bis zum Alter von einem halben Jahr.

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Ergebnis: zu viel Zucker in Babynahrung

Die Nährwerte der untersuchten Produkte waren nicht ideal: Rund ein Drittel der enthaltenen Kalorien kam durch zugesetzten Zucker zustande. Außerdem enthielt jedes dritte Lebensmittel neben Zucker auch Fruchtsaftkonzentrate oder andere Süßungsmittel. Das kann schon bei den Kleinsten den Geschmack beeinflussen – und eine Vorliebe für Süßes schaffen. Dadurch steigt das Risiko für Übergewicht und Karies.

Der Umgang mit Säuglingsnahrung

Kinder, die nicht oder nicht voll gestillt werden, bekommen sogenannte „Pre“- oder „1“-Nahrung. Sie ist von Geburt an geeignet, im gesamten ersten Lebensjahr. Ob Folgenahrung („2“- oder „3“-Nahrung) gefüttert werden sollte, darüber sind sich Experten uneins.

Zwischen dem fünften und siebten Monat können Eltern Beikost einführen – wann genau hängt vor allem von der Entwicklung des Kindes ab: Kann es bereits einen Löffel halten? Zeigt es Interesse an neuen Lebensmitteln?

Das Forschungsinstitut für Kinderernährung Dortmund empfiehlt als optimale Beikost-Abfolge:

  • Zwischen 5. und 7. Monat: Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei
  • Zwischen 6. und 8. Monat: Milch-Getreide-Brei
  • Zwischen 7. und 9. Monat: Getreide-Obst-Brei
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