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Was hilft gegen Mückenstiche?

Wer im Sommer abends gerne draußen ist, wird oft von Mücken geplagt. Was schnell bei Mückenstichen hilft und wie Sie vorbeugen.

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Inhaltsverzeichnis
Ein Mückenstich auf dem Unterarm einer Frau

© Thitiwat Tapingkae / iSTock

Meist merkt man es gar nicht, wenn eine Mücke auf einer ungeschützten Hautstelle landet, ihren Rüssel einsticht und Blut saugt. Danach allerdings umso mehr: Es juckt, wird rot und schwillt an. Gerade wer im Sommer abends gerne länger draußen ist, wird oft zum Opfer von Moskitos. Manche Menschen leiden mehr unter den Mücken, sie bekommen mehr Stiche ab und verspüren einen stärkeren Juckreiz.

Einige Vorkehrungen helfen dabei, sich die Plagegeister vom Leib zu halten. Und wenn Sie doch von einer Mücke gestochen wurden, gibt es eine einige Tricks, die gegen den Juckreiz helfen.

Was hilft kurzfristig bei Mückenstichen?

Auch wenn es schwerfällt, lautet die wichtigste Regel, wenn Sie von einer Mücke gestochen wurden: Nicht kratzen. Sonst kann es sein, dass sich der Stich entzündet. Für die akute Behandlung von Mückenstichen haben sich folgende Hausmittel, Medikamente und Heilpflanzen bewährt:

  • Feuchte Umschläge, Kühlpads oder Eiswürfel (nicht direkt auf die Haut auflegen, sondern in ein dünnes Tuch wickeln): lindern die Schwellung und den Juckreiz.
  • Zwiebel: kann ebenfalls kühlend und zusätzlich desinfizierend wirken.
  • Spitzwegerich: Die frischen Blätter verreiben und den Saft auf den Mückenstich auftragen. Das wirkt ebenfalls kühlend und entzündungshemmend.
  • Salben und Gels mit Antihistaminika: Histamin ist der Botenstoff, der bei einem Insektenstich im Körper ausgeschüttet wird und die allergische Reaktion auslöst. Antihistaminika lindern den Juckreiz und sind entzündungshemmend. Hat sich der Mückenstich bereits entzündet, helfen Antibiotika- oder Cortison-Salben.
  • Elektronische Hitze-Applikatoren (Insektenstichheiler): Den Wärmestift sofort auf der betroffenen Stelle anwenden. Die Wärme, die auf die Haut abgegeben wird, tötet die Insektenproteine ab und der Körper schüttet weniger Histamin aus. Das lindert zum Beispiel den Juckreiz.

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Mückenstich: Wann sollte man zum Arzt gehen?

Wenn Sie von einer Mücke gestochen wurden, müssen Sie nicht gleich zum Arzt gehen. Kratzt man den Mückenstich allerdings auf, kann er sich entzünden. Wenn sich an dieser Stelle in den folgenden Tagen eine Rötung und eine schmerzende Schwellung entwickelt, sollten Sie das von einem Mediziner abklären lassen. Denn im schlimmsten Fall kann es durch einen entzündeten Mückenstich zu einer Blutvergiftung (Sepsis) kommen.

Auch bei einer allergischen Reaktion oder bei auftretenden Krankheitsanzeichen (z.B. grippeähnliche Symptome) sollten Sie Ihren Hausarzt aufsuchen.

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Schutz vor Mückenstichen – so beugen Sie vor

Gerade in tropischen Gegenden, in denen Stechmücken gefährliche Infektionskrankheiten übertragen können, ist effektiver Schutz besonders wichtig. Neben einer guten Körperhygiene kommt es vor allem auf den Einsatz von Mückenschutzmitteln und auf die richtige Kleidung an.

Kleidung gegen Stechmücken

Je mehr Haut bedeckt ist, desto weniger Angriffsfläche haben die Stechmücken. Bei der Wahl der Kleidung gibt es folgende Punkte zu beachten:

  • Tragen Sie lange Hosen und langärmelige Oberteile. Die Socken sollten über die Fußknöchel reichen.
  • Wählen Sie Kleidung in hellen Farben.
  • Wechseln Sie Ihre Socken täglich. Schweißgeruch zieht die Insekten an.

Mit Mückenschutzmitteln vorbeugen

Für Gebiete, in denen Ansteckungsrisiken für Denguefieber, Malaria, Zika Virus oder Gelbfieber herrschen, empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation Mittel mit dem Wirkstoff DEET (Diethyltoluamid) zu verwenden. Da DEET Allergien hervorrufen kann, sollten Schwangere und Kinder alternativ zum hautverträglicheren Wirkstoff Icaridin greifen.

  • Sprühen Sie das Mückenspray gleichmäßig auf alle unbedeckten Hautstellen. Falls Sie sich in einem Risikogebiet befinden, sollten Sie Moskitospray und lange Kleidung kombinieren, denn viele Mücken stechen durch die Kleidung durch. In manchen Fällen ist auch das Imprägnieren der Anziehsachen ratsam.
  • Um das Spray im Gesicht anzuwenden, geben Sie einige Sprühstöße in die Hände und verteilen es dann vorsichtig.
  • Wenn Sie Mückenspray tagsüber benutzen, tragen Sie es erst nach dem Eincremen mit Sonnenmilch auf (etwa 20 Minuten später).

Sprays mit ätherischen Ölen (z.B. Teebaumöl, Zitronengras oder Lavendel) erzielen keine nachweisbar starke Wirkung wie DEET oder Icaridin. In Risikogebieten sollten sie daher nicht angewandt werden. In Deutschland spricht allerdings nichts gegen den Einsatz der natürlichen Mittel.

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Was lockt Stechmücken an?

In vielen Haushalten gilt die Regel: Ist abends Licht an, bleiben die Fenster zu. Das Vorgehen soll ungebetene Gäste wie Motten und auch Stechmücken draußen halten. Wer sich nicht an ein paar Faltern stört, kann diese Regel getrost brechen. Moskitos folgen weniger der Helligkeit, sondern vor allem dem Geruch. Über eine Entfernung von mehr als 30 Metern können die fliegenden Stecher ihr nächstes Opfer wahrnehmen – und zwar wegen des Kohlenstoffdioxids, das jeder Mensch ausatmet und über die Haut abgibt. Auch das leichte Milchsäure-Aroma, das durch Schwitzen auf der Haut entsteht, wirkt anziehend auf die Mücken.

Wieso stechen Mücken überhaupt?

Nur weibliche Mücken stecken. Sie brauchen das Blut, um neue Eier zu bilden. Beim Stechen geben sie etwas Speichel in die Wunde. Darin befinden sich bestimmte Eiweiße, welche die Blutgerinnung hemmen. Das hilft der Mücke beim Saugen, aktiviert aber auch die menschliche Immunabwehr. Der Botenstoff Histamin wird freigesetzt und löst Juckreiz und Entzündungsreaktion aus.

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Wieso werden manche Menschen öfter von Moskitos gestochen?

Manche Menschen wachen morgens mit 20 oder mehr Stichen auf, während der Bettnachbar nicht einen hat. Woran liegt das? Diese Frage beschäftigt die Wissenschaft schon lange. Eine endgültige Antwort gibt es derzeit noch nicht, aber einige Ansätze. Denn Mücken wählen ihre Wirte aufgrund verschiedener Faktoren aus. Kohlenstoffdioxid, das wir ausatmen, sowie Schweiß und unser individueller Körperduft sind ausschlaggebend dafür, ob wir von Mücken gestochen werden. Aber auch unsere Umrisse und unsere Körperwärme beeinflussen die Moskitos in der Auswahl ihrer Opfer.

Quellen
  • Online-Informationen Universitätsklinikum Düsseldorf: www.uniklinik-duesseldorf.de; Abruf: 01.07.2024
  • Online-Informationen Charité – Universitätsmedizin Berlin: www.charite.de; Abruf: 01.07.2024
  • Online-Informationen Arzneipflanzenlexikon von Priv.-Doz. Dr. Thomas Schöpke, Institut für Pharmazie Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald: www.pharmakobotanik.de; Abruf: 01.07.2024
  • Online-Informationen: Doccheck: https://flexikon.doccheck.com; Abruf: 01.07.2024
  • Online-Informationen Sepsis-Stiftung: https://sepsis-stiftung.de; Abruf: 01.07.2024
  • Online-Informationen Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit (DTG) e.V.: www.dtg.org; Abruf: 01.07.2024

© FOCUS-Gesundheit

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Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt finden Sie über unser Ärzteverzeichnis.

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